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Leitlinie „Emergency Department Delirium Risk Stratification, Screening, and Brain Imaging in Older Patients with Suspected Delirium“ der SAEM

veröffentlichende Fachgesellschaft: Society for Academic Emergency Medicine (SAEM)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 27.10.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1111/acem.70167

DSM-5-Kriterien „Delir“

  • A. Störung der Aufmerksamkeit (d. h. verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu lenken, zu fokussieren, aufrechtzuerhalten und zu verlagern) und des Bewusstseins (verminderte Orientierung an der Umwelt)
  • B. Störung entwickelt sich über kurzen Zeitraum (i.d.R. Stunden bis wenige Tage), stellt Veränderung der Grundaufmerksamkeit und des Bewusstseins dar und neigt dazu, im Laufe eines Tages in der Schwere zu schwanken
  • C. zusätzliche kognitive Störung (z. B. Gedächtnisschwäche, Desorientierung, Sprache, visuell-räumliche Fähigkeiten oder Wahrnehmung)
  • D. unter den Kriterien A und C genannte Störungen lassen sich nicht durch andere bereits bestehende, etablierte oder sich entwickelnde neurokognitive Störung erklären und treten nicht im Zusammenhang mit einem stark reduzierten Erregungsniveau, wie z. B. Koma, auf
  • E. aus Anamnese, körperlicher Untersuchung oder Laborbefunden geht hervor, dass die Störung direkte physiologische Folge eines anderen medizinischen Zustands, einer Substanzintoxikation /-entzugs (d.h. aufgrund Drogenmissbrauchs oder Medikaments) oder einer Exposition ggü. Toxinen ist oder auf mehrere Ursachen zurückzuführen ist

Delir-Risikostratifizierung

  • Verwendung des Delirium Risk Score bei älteren Erwachsenen, die sich in der Notaufnahme vorstellen, um Untergruppen älterer Erwachsener mit geringem Delirrisiko zu identifizieren
  • Verwendung des Zucchelli Delirium Risk Assessment Tool bei Erwachsenen > 65 Jahre, die sich in der Notaufnahme vorstellen, um Personen mit niedrigem oder hohem Delirrisiko zu identifizieren
  • Verwendung des REDEEM-Score-Schwellenwerts von < 11 bei Erwachsenen > 75 Jahre, um Personen mit niedrigem oder hohem Delirrisiko zu identifizieren (Schwellenwerts von < 5 für den Ausschluss eines hohen Delirrisiko)

Delirium Risk Score

  • Demenz: 1 Punkt
  • funktionale Abhängigkeit (Katz-Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)-Skala ≤ 4): 1 Punkt
  • Hörbeeinträchtigung: 1 Punkt

Wert < 1 gilt als negativ (geringes Risiko)

Zucchelli Delirium Risk Assessment Tool

  • Alter ≥ 75: 2 Punkte
  • Demenz: 3 Punkte
  • Hörbeeinträchtigung: 2 Punkte
  • Psychopharmaka: 1 Punkt

Wert ≥ 4 gilt als positiv (hohes Risiko)

REcognizing DElirium in geriatric Emergency Medicine (REDEEM)

  • Ankunft mit Rettungswagen: + 1 Punkt
  • Triage-Hauptbeschwerde: veränderter mentaler Status: + 18 Punkte
  • ESI-Level ≥ 3: – 3 Punkte
  • niedrige Sauerstoffsättigung (< 92 %): + 2 Punkte
  • iedriger RRsys (< 111 mmHg): + 2 Punkte
  • hoher RRdia (> 99 mmHg): + 1 Punkt
  • niedrige Atemfrequenz (< 16/min): + 3 Punkte
  • hohe Atemfrequenz (> 24/min): + 6 Punkte
  • Verwirrtheit oder Desorientierung bei Sturzrisikobewertung festgestellt: + 25 Punkte
  • veränderte Ausscheidung bei Sturzrisikobewertung festgestellt: + 8 Punkte
  • Anamnese bzgl. Anfallsleiden/Epilepsie: + 4 Punkte

Wert ≥ 11 gilt als positiv (hohes Risiko); Wert < 11 gilt als negativ (geringes Risiko); Wert < 5 gilt als negativ (geringes Risiko)

Delir-Diagnose

Delirium-Bewertung/Evaluation

  • keine ausreichende Datenlage für eine Empfehlung für/gegen ein Kopf-CT bei älteren, nicht differenzierten Notfallpatient*innen mit Delir oder verändertem Bewusstseinszustand
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