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Konsensuspapier „Extrication following a motor vehicle collision“ der FPHC-RCSED

veröffentlichende Fachgesellschaft: Faculty of Prehospital Care of the The Royal College of Surgeons of Edinburgh (FPHC-RCSED)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 06.01.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1186/s13049-024-01312-z

Grundsätzliches

  • Verletzungen im Straßenverkehr sind die häufigste Todesursache bei Kindern und jungen Erwachsenen im Alter von 5 – 29 Jahren
  • nach einem Verkehrsunfall bleiben bis zu 40 % der Patient*innen in ihrem Fahrzeug eingeklemmt

Empfehlungen

  • bei allen Patient*innen mit Verletzungen sollte die Zeit berücksichtigt werden und eine Minimierung der Einklemmungszeit sollte das Hauptaugenmerk sein
  • nicht-ärztliches notfallmedizinisches Personal sollte befugt sein, auch vor dem Eintreffen von ärztlichem Personal über die Art der Befreiung zu entscheiden
  • Selbstrettung/Selbstextraktion oder eine minimal unterstützte Befreiung sollte die Standardrettungsmethode für alle Patient*innen sein, bei denen keine Kontraindikationen vorliegen
  • Verwendung geeigneter Tools, wie z.B. U-STEP OUT, für die Entscheidungsfindung bzgl. Selbstbefreiung
  • Patient*innen, die sich nicht selbstständig befreien können, können von einer unterstützten Selbstbefreiung profitieren
  • bei Patient*innen mit vollem Bewusstsein und ohne neurologische Störungen ist eine manuelle Inline-Stabilisierung im Fahrzeug nicht notwendig
  • sofern bei erster Untersuchung schwere neurologische Symptome vorliegen, sollte die Patient*innen schnell, aber sanft befreit werden
  • Zervikalstützen reduzieren die Bewegung des Halses und sollten bei Bedarf vor der Befreiung angelegt und nach Abschluss der Befreiungsphase entfernt werden
  • Umsetzen verunfallter Fahrzeuge, auch Fahrzeuge, in denen Patient*innen eingeklemmt sind, durchführen, wenn dadurch die Einklemmungszeit verkürzt wird
  • Rettungskräfte sollten sich darüber im Klaren sein, dass Diagnostik und klinische Untersuchung die Einklemmungszeit verlängern können und diese daher auf ein Minimum beschränkt werden sollten
  • therapeutische Maßnahmen sollten auf das Notwendigste begrenzt sein, um eine sichere Befreiung zu beschleunigen
  • bei Indikation für eine Beckenschlinge sollte diese nach Abschluss des Befreiungsvorgangs angelegt werden
  • psychologischen Faktoren/Auswirkungen bei der Befreiung berücksichtigen und in Unterstützungsmechanismen integrieren
  • Sicherstellung regelmäßiger gemeinsamer inter-/multidisziplinärer Lern- und Austauschmöglichkeiten für Feuerwehr- und Rettungsdienstpersonal

„U-STEP OUT“-Akronym

Quelle: https://sjtrem.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13049-024-01312-z/figures/2
Published inLeitlinien kompakt

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