veröffentlichende Fachgesellschaft: FUTURE-AI Consortium
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 05.02.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1136/bmj-2024-081554
Grundsätzliches
- klinische Einführung neuer KI-Lösungen aufgrund mangelnden Vertrauens und ethischer Bedenken, auch trotz großer Fortschritte in der medizinischen Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz, immer noch eine Herausforderung
- FUTURE-AI-Konsortium besteht aus 117 Experten aus 50 Ländern mit dem Ziel internationale Richtlinien für vertrauenswürdige KI im Gesundheitswesen zu definieren
- FUTURE-AI-Framework befasst sich mit dem gesamten KI-Lebenszyklus, vom Design & der Entwicklung bis hin zu Validierung und dem Einsatz
- kontinuierliche Risikobewertung und -minderung sind von grundlegender Bedeutung und berücksichtigen Verzerrungen, Datenvariationen und sich entwickelnde Herausforderungen während des KI-Lebenszyklus
Das FUTURE-Akronym
Anforderungscluster an vertrauenswürdige künstliche Intelligenz (KI) und Auswahl der FUTURE-AI-Leitprinzipien
Anforderungscluster | Grundprinzipien |
---|---|
Fairness, Vielfalt, Inklusion, Nichtdiskriminierung, unvoreingenommene KI, Gerechtigkeit | Fairness |
Verallgemeinerbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Interoperabilität, Anwendbarkeit, Universalität | Universalität |
Überwachung, kontinuierliches Lernen, Rückverfolgbarkeit, Prüfung, Rechenschaftspflicht/Verantwortlichkeit | Rückverfolgbarkeit |
menschenzentrierte KI, Nutzereinbindung, Benutzerfreundlichkeit, Zugänglichkeit, Effizienz | Benutzerfreundlichkeit |
Robustheit, Zuverlässigkeit, Ausfallsicherheit, Sicherheit | Robustheit |
Transparenz, Erklärbarkeit, Interpretierbarkeit, Verständlichkeit | Erklärbarkeit |

Empfehlungen
- F – Fairness
- mögliche Bias-Quellen in einem frühen Stadium definieren
- Sammeln Sie Informationen über Personen- und Datenmerkmale
- Bewertung potenzieller Biases und, falls erforderlich, Maßnahmen zur Korrektur von Verzerrungen
- U – Universalität
- Definition der vorgesehenen klinischen Umgebungen und der umgebungsübergreifenden Variationen
- Verwendung gemeinschaftlich definierter Standards (z. B. klinische Definitionen, technische Standards)
- Evaluierung unter Verwendung externer Datensätze und/oder mehrerer Standorte
- Bewertung und Nachweis der lokalen klinischen Validität
- T – Traceability (Rückverfolgbarkeit)
- Implementierung eines Risikomanagementprozesses für den gesamten KI-Lebenszyklus
- Dokumentation (z.B. technisch, klinisch) bereitstellen
- Festlegung von Mechanismen zur Qualitätskontrolle der KI-Inputs und -Outputs
- Einführung eines Systems für regelmäßige Audits und Aktualisierungen
- Einführung eines Protokollierungssystems für die Aufzeichnung der Nutzung
- Einrichtung von Mechanismen für die KI-Governance
- U – Usability (Benutzerfreundlichkeit)
- frühzeitige Definition des Verwendungszwecks und der Benutzeranforderungen
- Einrichtung von Mechanismen für die Interaktion zwischen Mensch und KI und deren Überwachung
- Bereitstellung von Schulungsmaterialien und -aktivitäten (z. B. Tutorials, praktische Übungen)
- Bewertung der Benutzererfahrung und -akzeptanz durch unabhängige Endbenutzer
- Bewertung des klinischen Nutzens und der Sicherheit (z. B. Wirksamkeit, Schaden, Kosten-Nutzen-Verhältnis)
- R – Robustheit
- frühzeitige Definition der Quellen von Datenvariationen
- Trainieren Sie mit repräsentativen Daten aus der realen Welt
- Bewertung und Optimierung der Robustheit gegenüber Abweichungen in der realen Welt
- E – Erklärbarkeit
- Bedarf und Anforderungen an die Erklärbarkeit mit Endnutzer*innen definieren
- Bewertung der Erklärbarkeit mit den Endnutzern (z. B. Korrektheit, Auswirkungen auf die Nutzer)
- weitere allgemeine Empfehlungen
- interdisziplinäre Stakeholder während des gesamten AI-Lebenszyklus einbeziehen
- Umsetzung von Maßnahmen zum Datenschutz und zur Datensicherheit
- Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung identifizierter KI-Risiken
- Festlegung eines angemessenen Bewertungsplans (z. B. Datensätze, Messgrößen, Referenzmethoden)
- Identifizierung und Einhaltung der geltenden AI-Vorschriften
- Untersuchung und Behandlung anwendungsspezifischer ethischer Fragen
- Untersuchung und Behandlung sozialer und gesellschaftlicher Fragen
Einbettung der FUTURE-AI Best Practices im Prozess während des gesamten Lebenszyklus der künstlichen Intelligenz (KI)

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