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Leitlinie „Trauma – eFAST“ des Starship

veröffentlichende Fachgesellschaft: New Zealand’s National Children’s Hospital (Starship)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 15.11.2024
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://starship.org.nz/guidelines/trauma-efast

Grundsätzliches

  • eFAST (extended Focused Assessment with Sonography in Trauma) ist die fokussierte Ultraschalluntersuchung beim Trauma, welche darauf abzielt, die folgenden Punkte zu erkennen/detektieren:
    • freie intra-abdominale Flüssigkeit
    • Perikarderguss
    • großer Hämothorax
    • Pneumothorax
  • CAVE: negativer eFAST-Befund schließt signifikante intraabdominale Verletzung bei pädiatrischen Traumapatienten NICHT aus
  • Nutzen des eFAST bei pädiatrischen Patient*innen bei der Erkennung intraabdominaler Traumata, bei denen anschließend die Therapie angepasst werden muss, ist aus folgenden Gründen geringer als bei Erwachsenen:
    • Fehlen von freier intraabdominaler Flüssigkeit, was signifikante intraabdominale Verletzung nicht ausschließt (25 % der intraabdominalen Verletzungen bei Kindern haben kein Hämoperitoneum);
    • Vorhandensein von min. 200 mL Blut im Abdomen/Becken, bevor der E-FAST positiv wird (was bei einem Kind ein verhältnismäßig großes Volumen sein kann)
    • Vorhandensein geringer Mengen an freier Flüssigkeit im Becken ist bei Kindern normaler Befund (d.h. physiologische freie Flüssigkeit) 
  • derzeitigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eFAST bei hämodynamisch stabilen Kindern nach stumpfem Bauchtrauma eine geringe Sensitivität für Nachweis einer intraabdominalen Verletzung aufweist
  • geschätzte Sensitivität des eFAST zur Erkennung intraabdominaler Verletzungen bei hämodynamisch instabilen pädiatrischen Patient*innen, die Bluttransfusion und/oder OP benötigen : 88 %

Vorteile des eFAST

  • schnelle Untersuchungsmethode
  • Bedside-Durchführung möglich
  • sensitiver als Röntgen in Rückenlage zum Nachweis eines Pneumothorax
  • reproduzierbare/wiederholbare Untersuchungsmethode
  • nicht-invasive Untersuchungsmethode
  • keine Strahlunsexposition

Nachteile

  • CT ist empfindlicher beim Nachweis von Hämoperitoneum (nahezu 100 %)
  • geringe Sensitivität bei der Erkennung organspezifischer Verletzungen
  • Beurteilung retroperitonealer Verletzungen nicht möglich
  • abhängig von den Anwendenden

Children’s Emergency Department eFAST Protokoll

rechter oberer Quadrant (hepato-renaler Bereich) –> Position 1

  • Flüssigkeitsansammlung im Morison-Pouch
  • auf Hämothorax oberhalb des Zwerchfells achten
  • Neigung des Kopfes nach unten mit Zunahme der Flüssigkeit
  • Sensitivität für Hämoperitoneum beträgt 88 %

linker oberer Quadrant (spleno-renaler Bereich) –> Position 3

  • Flüssigkeit kann sich um die gesamte Milz sammeln
  • auf Hämothorax oberhalb des Zwerchfells achten
  • 200 – 250 mL Blut erforderlich, bevor eFAST positiv ist

subcostaler Bereich (Herz) –> Position 3

  • Tamponade ist klinische Diagnose
  • nach Flüssigkeit im Herzbeutelraum suchen
  • CAVE: perikardiale Fettpolster können Anschein von Perikardflüssigkeit erwecken
  • Flüssigkeit muss Tiefe von > 5 mm haben
  • Spuren von Perikardflüssigkeit sind normal

Becken longitudinal (suprapubischer Bereich) –> Position 4

  • auf freie Flüssigkeit hinter und oberhalb der Blase achten
  • bei Frauen sammelt sich die Flüssigkeit zunächst im Douglas-Pouch

Becken transversal (suprapubischer Bereich) –> Position 5

  • geringe Menge an freier Beckenflüssigkeit ist bei Kindern normal (4 %)

Lunge –> Position 6 & 7

  • Adhäsionen („sliding sign“) und Kometenschweif-Artefakte sind normal (Verlust weist auf Pneumothorax hin)
  • Pleurodese, große Bullae, COPD und können Pneumothorax simulieren
  • Lungen-Sono ist empfindlicher als Thorax-Röntgen zum Pneumothorax-Nachweis (88 % Sensitivität, 99 % Spezifität)
Published inLeitlinien kompakt

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