veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin und Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 23.11.2016
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.dakj.de/stellungnahmen/506/
psychologisches Vorgehen bei Kindeswohlgefährdung
Grundlagen
- sich selbst vorstellen
- eigene Rolle transparent machen
- zu Fragen ermutigen
- keine falschen Versprechungen machen
- offen aber nicht konfrontativ mit der Problematik umgehen
- entwicklungsbezogene und emotionale Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen
- Situation schaffen (evtl. auch Spielsituation), die es dem Kind ermöglicht, freiwillig Erlebtes zu berichten bzw. darzustellen
- Beziehung zum Kind sollte von Empathie und Akzeptanz geprägt sein
psychologische Exploration des Kindes
- Fragen zum Alltag und Lebensumfeld, um das Kind und seine Lebenswelt kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen
- im Gespräch über Symptomatik und Alltag fraglichen Sachverhalt (Grund der
stationären Aufnahme, die etwaige Misshandlung) einkreisen bzw. sich inhaltlich annähern- „Brücken bauen“, um dem Kind die Schilderung des Erlebten zu erleichtern/ermöglichen
- mit dem Kind abklären, was es über den Grund seines Krankenhausaufenthaltes denkt, evtl. über den Grund aufklären und von möglichen Schuldgefühlen entlasten
- Fragen zur Symptomatik: Art der Beschwerden, Dauer, Häufigkeit, Situationsabhängigkeit, Folgen und Umgang damit
- eigene Erklärungen des Kindes dazu
- Erklärungen der Bezugspersonen dazu
- Hat das Kind Sorgen oder Befürchtungen seine Bezugspersonen betreffend?
- Halten die Befürchtungen davon ab, sich offen mitzuteilen?
- Gesprächsbereitschaft abklären bzw. fördern oder herstellen
- wichtig bei Verdacht auf akuten sexuellen Missbrauch/Vergewaltigung
- Trägt das Kind noch die gleiche Kleidung wie bei dem Übergriff?
- wenn ja, diese in separatem Beutel aufbewahren (kein Plastikbeutel – Feuchtigkeit zerstört DNA)
- Kind erst nach Rücksprache mit zuständigem Arzt waschen
- Trägt das Kind noch die gleiche Kleidung wie bei dem Übergriff?
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