veröffentlichende Fachgesellschaft: National Association of EMS Physicians (NAEMSP)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 04.12.2024
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1080/10903127.2024.2416978
Empfehlungen
- Identifizierung eines Spannungspneumothorax durch den Rettungsdienst muss auf Kombination aus Risikofaktoren und körperlichen Befunden basieren, die durch Diagnostik ergänzt werden kann
- RD-Personal soll die Unterschiede im klinischen Erscheinungsbild eines Spannungspneumothorax bei spontan atmenden Patient*innen und bei Patient*innen mit Überdruckbeatmung (PPV) erkennen
- keine Entlastungspunktion bei Patient*innen mit einfachem Pneumothorax (primärer Spontanpneumothorax), aber bei Patient*innen mit Spannungspneumothorax
- Nadeldekompression als primäre Therapiestrategie bei Spannungspneumothorax (Berücksichtigung von Faktoren wie Dicke der Brustwand und Risiko iatrogener Verletzungen)
- (Mini-)Thorakotomie und Thoraxdrainage kann durch gut ausgebildetes RD-Personal in ausgewählten klinischen Bereichen unter angemessener medizinischer Aufsicht und Qualitätssicherung durchgeführt werden
- Etablierung & Untersuchen von Strategien zur Bestätigung einer erfolgreichen Pleuradekompression zum Zeitpunkt der Thorakostomie
- sofortige Nadeldekompression bei Patienten mit außerklinischem traumatischem Herz-Kreislaufstillstand (tOHCA) bei klinischen Anzeichen für Spannungspneumothorax oder V.a. solchen bei erheblichem thorako-abdominalen Trauma (CAVE: routinemäßige bilaterale Nadeldekompression ist nicht indiziert, wenn keine derartigen Befunde vorliegen)
- keine routinemäßige Nadeldekompression bei V.a. oder bestätigtem einfach Pneumothorax vor dem Transport mit einem Luftrettungsmittel
- Anlage eines Chest Seal bei spontan atmenden Patient*innen mit offenem Pneumothorax in Betracht ziehen
- keine Anlage eines Chest Seal bei Patient*innen mit offenem Pneumothorax unter Überdruckbeatmung (PPV)
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