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psychiatrisches Nachschlagewerk

0-9
3A1B3C (Merkhilfe für Mydriasis bewirkende Stoffe)
A – Alkohol
A – Atropin
A – Anabolika
B – Barbiturate
C – Cyanid
C – CO
C – Cocain
5-Finger-Regel (Merkhilfe bzw. Ablaufschema bei Intoxikationen)
1. lebensrettende Basismaßnahmen
2. Giftelimination
3. Antidot-Therapie
4. Asservierung
5. Transport
5A (Merkhilfe für die Symptome einer Schizophrenie)
A – Antriebsstörung
A – Affektstörung
A – Assoziationsstörungen
A – Asozialität
A – Ambivalenz
A
A SAD FACES (Merkhilfe für die Symptome einer Depression)
A – Appetite/Weight change (verminderter Appetit/Gewichtsveränderungen)
S – Sleep, e.g. Insomnia & Hypersomnia (Schlafstörung, z.B. Insomnie & Hypersomnie)
A – Anhedonia (Anhedonie)
D – Dysphoria (Dysphorie; Affektstörung)
F – Fatigue (Erschöpfung)
A – Agitation or Retardation (Agitation und Retardierung)
C – Concentration diminished (Konzentrationsstörung)
E – Esteem low & Guilt (vermindertes Selbstbewusstsein; Schuldgefühl & Selbstvorwürfe)
S – Suicide or Thoughts of Death (Suizidalität)
ABCDEFGHI (Merkhilfe für die Anzeichen einer Depression)
A – Anhedonia (Anhedonie, Interessensverlust)
B – bad Mood (traurige Stimmung)
C – Concentration (Konzentrationsstörung)
D – Death thoughts (Suizidgedanken)
E – Energy deficits (Energieverlust)
F – Food intake changes (Appetitveränderung)
G – Guilt/self-esteem (Schuldgefühle/vermindertes Selbstbewusstsein)
H – hyper-/hypoaktives motor behavior (hyper-/hypomotorisches Verhalten)
I – Insomnia (Schlafstörung)
ACTRESSS (Anzeichen einer histrionischen Persönlichkeitsstörung)
A – Appearance focused (fokussiert auf das Erscheinungsbild)
C – Center of attention (Wunsch/Wille Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein)
T – Theatrical (theatralisches Verhalten)
R – Relationships (Glaube, dass Beziehungen intimer sind als sie sind)
E – Easily influenced (leicht beeinflussbar)
S – Seductive behavior (verführendes/verführerisches Verhalten)
S – Shallow emotions (oberflächliche Gefühle)
S – Speech (impressionistische und vage Sprache)
ACUTE CHANGE IN MS (typische delirauslösende Medikamente)
A – Antibiotics (Antibiotika)
C – Cardiac drugs (Herzmedikamente)
U – Urinary incontinence drugs (Medikamente gegen Harninkontinenz)
T – Theophylline (Theophyllin)
E – Ethanol
C – Corticosteroids (Kortikosteroide)
H – H2 blockers (H2-Blocker)
A – Antiparkinsonian drugs (Mittel bei Parkinson-Erkrankung)
N – Narcotics (Narkotika)
G – Geriatric psychiatric drugs (geriatrische Psychopharmaka)
E – ENT drugs (Mittela aus dem HNO-Bereich)
I – Insomnia drugs (Schlafmittel)
N – NSAIDs (NSAR)
M – Muscle relaxants (Muskelrelaxantien)
S – Seizure medicines (Antiepileptika)
ADHS
Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung
AM SUICIDE (Anzeichen für das Borderline-Muster)
A – Abandonment (Gefühl, Verlassen zu sein oder zu werden)
M – Mood instability (Stimmungsinstabilität)
S – Suicidal (suizidales oder selbstverletzendes Verhalten)
U – Unstable and intense relationships (instabile und intensive Beziehungen)
I – Impulsivity (Impulsivität in zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen)
C – Control of danger (Kontrolle der Wut kaum möglich)
I – Identity disturbance (Identitätsstörung)
D – Dissociative/paranoid symptoms (vorübergehende, stressbedingte dissoziative/paranoide Symptome)
E – Emptiness (chronische Gefühle von Leere)
ASEPTIC (Schema für die Anamnese des psychischen Zustands)
A – Appearance (Erscheinungsbild)
S – Sprache
E – Emotionen (objective/subjective)
P – Perceptions (Wahrnehmung)
T – Thoughts (Gedanken, z.B. Suizidalität etc.)
I – Insight (Einsicht/Einwilligungsfähigkeit)
C – Cognition (kognitive Fähigkeiten)
AUDIT-C-Score
Screening-Tool zur Identifizierung von Alkohol-Risikokonsumenten, die ggf. alkoholabhängig sind (https://www.mdcalc.com/calc/2021/audit-c-alcohol-use)
AUTISTICS (Anzeichen einer Autismus-Spektrum-Störung)
A – Again and again (repetitives Verhalten/Sprache)
U – Unusual reactivity to sensory aspects (ungewöhnliche Hyper- oder Hyporeaktivität auf sensorische Reize)
T – Toddlers (Kleinkinder während der frühen Entwicklung, v.a. beim frühkindlichen Autismus)
I – Insistence on sameness, inflexible adherence to routines; Interests restricted and abnormal in intensity or focus (Beharren auf gleiche Strukturen, unflexibles Festhalten an Routinen; Interessen eingeschränkt und abnormal in Intensität oder Fokus)
S – Socioemotional reciprocity deficits (Defizite im sozioemotionalen Bereich)
T – To relate with others is a difficulty (Schwierigkeiten mit anderen in Beziehung zu treten)
I – Impairment in social, occupational or other functioning (Beeinträchtigung der sozialen, beruflichen oder sonstigen Funktionsfähigkeit)
C – Communication – non-verbal – poor for social interaction (Probleme mit non-verbaler Kommunikation)
S – Social communication below that expected for general development (soziale Kommunikation unter dem für die allgemeine Entwicklung erwarteten Niveau)
AWESOME (Merkhilfe für die Symptome einer Depression)
A – Affect flat (Affektabflachung)
W – Weight change (loss or gain)
E – Energy (Energieverlust; Antriebsminderung)
S – Sad feelings/Suicide thoughts or plans or attempts/Sexual inhibition/Sleep change/Social withdrawal (traurige Gefühle/Suizidalität/Libidoverlust/Schlafstörung/sozialer Rückzug)
O – Others, e.g. guilt, loss of pleasure, hopeless (andere Symptome wie Schuldgefühle, Verlust der Freude, Hoffnungslosigkeit)
M – Memory loss (Gedächtnisverlust/-störung)
E – Emotional blunting (emotionale Abstumpfung)
Abbreviated Mental Test (AMT-10)
Test zur Beurteilung der geistigen Beeinträchtigung bei älteren Menschen (https://www.mdcalc.com/calc/10208/abbreviated-mental-test-amt-10#use-cases)
Abbreviated Mental Test 4 (AMT-4)
Test zur Beurteilung der geistigen Beeinträchtigung bei älteren Menschen (https://www.mdcalc.com/calc/10208/abbreviated-mental-test-amt-10#use-cases)
Abhängigkeit
Störung der Regulierung des Konsums suchterzeugender Stoffe, die durch wiederholten oder kontinuierlichen Konsum entsteht und mit einem starken inneren Drang verbunden ist den suchterzeugenden Stoff zu konsumieren; verbunden mit einer eingeschränkten Fähigkeit zur Kontrolle des Konsums, zunehmenden Priorität des Konsums gegenüber anderen Aktivitäten und Beharrlichkeit des Konsums trotz Schäden oder negativer Folgen
(ICD-11 WHO)
Ablenkbarkeit
Schwierigkeit, sicht auf Augaben zu konzentrieren (ICD-11 WHO)
Absenzen bzw. Absencen
kurze Bewusstseinsstörung mit Amnesie (Hinterhuber, 2012)
Abulie
krankhaftes Unvermögen Entscheidungen zu treffen oder Entschlüsse durchzuführen (Hinterhuber, 2012)
Abuse Assessment Screen (AAS)
Screening-Tool zur Erkennung von häuslicher Gewakt ggü. Frauen
(https://www.mdcalc.com/calc/10419/abuse-assessment-screen-aas#next-steps)
Abusus
Missbrauch bzw. übermäßiger Gebrauch (Duden)
Abwertung
Mechanismus, bei dem die Person in übertriebener Weise negative Eigenschaften auf sich selbst oder andere überträgt, also sich selbst oder andere ungerechtfertigt abwertet (Hinterhuber, 2012)
Affekt
intensive und heftige, aber kurze Zeit währende Gefühlsregung, in der Regel verbunden mit beobachtbaren körperlichen Symptomen wie Schwitzen, Gesichtsrötung, verändertem Muskeltonus, weit aufgerissenen Augen (Hinterhuber, 2012)
Affekt (abgestumpft)
affektive Ausdrucksfähigkeit ist in ihrer Intensität stark vermindert (Hinterhuber, 2012)
Affekt (eingeschränkt)
deutliche Verringerung des Ausdrucksumfangs und der Intensität des Affekts, jedoch weniger als beim abgestumpften Affekt (ICD-11 WHO)
Affekt (flacher)
Abwesenheit oder nahezu Abwesenheit jeglicher Anzeichen von affektivem Ausdruck (ICD-11 WHO)
Affekt (inadäquat)
deutlicher Widerspruch zwischen Inhalt und Form der Mitteilung (Hinterhuber, 2012)
Affekt (labiler)
ausgeprägte Variabilität im emotionalen Ausdruck, mit wiederholten, schnellen und abrupten Wechseln (ICD-11 WHO)
Affektdurchlässigkeit
fehlende Beherrschung von Affektäußerungen (Hinterhuber, 2012)
Affektinkontinenz
siehe Affektdurchlässigkeit
Affektivität
Oberbegriff für Affekte, Emotionen, Gefühle und Stimmungen (Hinterhuber, 2012)
Aggravation
beabsichtigte und zweckgerichtete Akzentuierung reell existierender Symptome (Hinterhuber, 2012)
Aggression
feindseliges oder gewalttätiges Verhalten (ICD-11 WHO)
Aggressivität
Störung der Impulskontrolle mit Gewalttätigkeit und gesteigerter Angriffslust (Hinterhuber, 2012)
Agitiertheit, Agitation
motorische Unruhe bei gesteigerter innerer Erregung (Hinterhuber, 2012)
Agnosie
Unfähigkeit, Wahrgenommenes bei intakten Sinnesorganen zu erkennen (Hinterhuber, 2012)
Agoraphobie („Platzangst“)
Angst vor Situationen wie freien Plätzen, Straßen, Menschenansammlungen, Reisen, die gefürchtet und/oder vermieden werden (Hinterhuber, 2012)
Agraphie
Verlust der Fähigkeit zu schreiben (Hinterhuber, 2012)
Akalkulie
Verlust der Fähigkeit zu rechnen (Hinterhuber, 2012)
Akathisie
quälende Unruhe mit Bewegungsdrang (Hinterhuber, 2012)
Akathisie
Variation der Hyperkinese (Duden)
Akinese
Bewegungsarmut bis zur Bewegungslosigkeit (Hinterhuber, 2012)
Alexie
Verlust der Fähigkeit den Sinn von Geschriebenem zu erfassen (Hinterhuber, 2012)
Alexithymie
Unfähigkeit, Gefühle bei sich oder anderen wahrzunehmen und in Worte zu kleiden (Hinterhuber, 2012)
Alkoholinduziertes Delir
akuter Zustand gestörter Aufmerksamkeit und Bewusstheit mit spezifischen Delirium-Merkmalen, der sich während oder kurz nach einer Substanzintoxikation oder einem Entzug oder während des Alkoholkonsums entwickelt (ICD-11 WHO)
Alterspsychiatrie
Zweig der Psychiatrie, der sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung psychischer Störungen im höheren Alter beschäftigt
Ambitendenz
gleichzeitiges Bestehen entgegengesetzter Willensimpulse (Hinterhuber, 2012)
Ambivalenz
gleichzeitiges Bestehen widersprüchlicher Gefühle, Vorstellungen, Wünsche, Intentionen und Impulse (Hinterhuber, 2012)
Amimie
Fehlen der Mimik als pathologischer Zustand. Unmöglichkeit sich in Mimik und Gestik auszudrücken (Hinterhuber, 2012)
Amnesie
unterschiedlich ausgeprägte Gedächtnisstörung für Erlebnisinhalte aller Modalitäten, Gedächtnisdomänen und Gedächtnisinhalte, v.a. des episodischen Gedächtnis (Hinterhuber, 2012)
Amnesie (anterograd)
Erinnerungslücke für die nach einem Ereignis liegende Zeit
Amnesie (autohypnotisch)
Vergessen durch Verdrängung
Amnesie (dissoziativ)
unvollständige und selektive Gedächtnisstörung, die sich häufig auf traumatische Ereignisse bezieht (Hinterhuber, 2012)
Amnesie (dynamisch) 
Erinnerungslücke, bei der verlorene Erinnerung durch Hypnose wiedergewonnen werden kann
Amnesie (episodisch)
vorübergehende vollständige Erinnerungsunfähigkeit ohne erkennbaren Anlass für 3 – 5 h
Amnesie (epochal)
Erinnerungsverlust für Zeitabschnitte (Tage, Wochen, Jahre)
Amnesie (global)
vollständiger Verlust des autobiografischen Wissens und der personalen Identität in Verbindung mit zeitlich begrenzter anterograder Amnesie (Hinterhuber, 2012)
Amnesie (hysterisch)
Vergessen durch unbewusste intrapsychische Vorgänge
Amnesie (infantil)
physiologische Erinnerungslosigkeit für die ersten 3 – 4 Lebensjahre
Amnesie (katathym)
Vergessen durch unbewusste intrapsychische Vorgänge
Amnesie (kongrad)
Gedächtnislücke für die Dauer einer Bewusstlosigkeit
Amnesie (lakunär)
auf einzelne, bestimmte Ereignisse beschränkte Erinnerungslücke
Amnesie (logophonisch)
Verlust des Erinnerungsbildes von Wörtern
Amnesie (logosemantisch)
Verlust des Erinnerungsbildes für graphische Symbole
Amnesie (mimokinetisch) 
Verlust des Bewegungsbildes für Gestik
Amnesie (organisch)
verloren gegangene Erinnerungslücke kann nicht durch Hypnose wiedergewonnen
Amnesie (partiell)
im Rahmen von akuter bzw. posttraumatischer Belastungsstörung auftretende Gedächtnisstörung, die jedoch nur bestimmte Ereignisse, Situationen oder Aspekte von Episoden umfasst (Hinterhuber, 2012)
Amnesie (periodisch)
Bildung von zwei Gedächtnissen in der Weise, dass in der einen Bewusstseinsperiode nichts vom Inhalt der anderen gewusst wird und umgekehrt
Amnesie (phonokinetisch)
Verlust des Erinnerungsbildes für die Bewegungen zur Phonation
Amnesie (posthypnotisch)
Erinnerungslücke für Erlebnisse und Handlungen während Hypnose)
Amnesie (posttraumatisch)
Erinnerungslücke nach Gehirnerschütterung o.Ä.; schrumpft in nachfolgenden Tagen
Amnesie (progressiv)
Gedächtnisstörung, bei der langsam und kontinuierlich das ganze Gedächtnis aufgelöst wird (z.B. bei paralytischer/vaskulärer Demenz)
Amnesie (psychogen) 
Vergessen durch unbewusste intrapsychische Vorgänge
Amnesie (retrograd)
Erinnerungslücke für die vor einem Ereignis liegende Zeit (Hinterhuber, 2012)
Amnesie (total)
komplette, zeitlich begrenzte Gedächtnislücke ohne auch nur geringe Erinnerungsreste
Amnesie (transitorisch global)
vorübergehende vollständige Erinnerungsunfähigkeit ohne erkennbaren Anlass für 3 – 5 h
Amnesie (dissoziativ)
Vergessen durch unbewusste intrapsychische Vorgänge
Amphetamin
als Droge verwendete chemische Verbindung (Duden)
Anankasmus
Zwanghaftigkeit im Denken und/oder Handeln, auch Zwangsgedanken (Hinterhuber, 2012)
Angst
Befürchtung oder Vorwegnahme einer zukünftigen Gefahr oder eines Unglücks, begleitet von einem Gefühl der Sorge, des Kummers oder somatischen Symptomen der Anspannung. Der Fokus der erwarteten Gefahr kann intern oder extern sein (ICD-11 WHO)
Angst
Gefühl von Besorgnis, Spannung oder Unbehagen, das aus der Erwartung einer Bedrohung oder einer Gefahr resultiert (Hinterhuber, 2012)
Angststörung
Beeinträchtigung des Lebens durch verschiedene Manifestationsformen der
Angst
Anhedonie
Unfähigkeit, Freude bei normalerweise vergnüglichen Aktivitäten zu erleben (ICD-11 WHO)
Anomie
Schwierigkeiten beim Abrufen von zuvor verwendeten Vokabeln, insbesondere von Substantiven und Verben (ICD-11 WHO)
Anorexia nervosa
–  ein für die Körpergröße, das Alter und den Entwicklungsstand signifikant niedriges Körpergewicht, das nicht auf eine andere gesundheitliche Störung oder auf die Nichtverfügbarkeit von Nahrung zurückzuführen ist
– BMI < 18,5 kg/m2
(ICD-11 WHO)
Anosognosie
mangelndes Bewusstsein oder Nichterkennen der eigenen Krankheit, der Symptome oder funktionellen Defizite, die als ein Aspekt der Krankheit angesehen werden (ICD-11 WHO)
Anpassungsstörung
maladaptive Reaktion auf einen identifizierbaren psychosozialen Stressor oder mehrere Stressoren, die normalerweise innerhalb eines Monats nach dem Stressor auftritt (ICD-11 WHO)
Anspruchshaltung
Überzeugung, dass man von Natur aus Privilegien oder eine Sonderbehandlung verdient (ICD-11 WHO)
Antrieb
von Willensleistungen weitgehend unabhängige Kraft, die alle psychischen Funktionen bewegt (Hinterhuber, 2012)
Antriebsarmut
Mangel an Energie, Initiative und Aktivität (Hinterhuber, 2012)
Antriebshemmung
Beeinträchtigung der eigenen Energie, Initiative und Aktivität (Hinterhuber, 2012)
Antriebssteigerung
geordnete und zielgerichtete Zunahme an Energie, Initiative und Aktivität (Hinterhuber, 2012)
Antriebsstörung
Störung der von der Willensleistungen weitgehend unabhängigen Kraft, die alle psychischen Funktionen bewegt (Hinterhuber, 2012)
Anxiolyse
Linderung von Angstzuständen oder Angstsymptomen
Anxiolytika
Medikament zur Linderung von Angstzuständen oder Angstsymptomen
Apathie
Verringerung oder das Fehlen von Gefühlen, Emotionen, Interesse oder Sorge; Zustand der Gleichgültigkeit (ICD-11 WHO)
Appetenz
Verlangen, Begehren (Salaja, 205)
Apraxie
Unfähigkeit, Handlungen trotz erhaltener körperlicher Funktionen zu planen und auszuführen (Hinterhuber, 2012)
Artifizielle Störungen
absichtliches Vortäuschen, Verfälschen, Herbeiführen oder Verschlimmern von medizinischen, psychologischen oder verhaltensbezogenen Anzeichen und Symptomen oder Verletzungen bei sich selbst (selbstbezogene artifizielle Störung oder einer anderen Person (fremdbezogene artifizielle Störung), in Verbindung mit einer erkennbaren Täuschung (ICD-11 WHO)
Asperger-Syndrom
– alte Bezeichnung für eine Autismus-Spektrum-Störung aus der Gruppe der neuronalen Entwicklungsstörungen
– qualitative Abweichungen der wechselseitigen sozialen Interaktionen, die für Autismus typisch sind
– zusätzlich eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten
(ICD-10 & ICD-11 WHO)
Assoziationslockerung
Denken, bei dem die Sprache durch den sprunghaften Wechsel von einem Thema zum anderen gekennzeichnet ist (Hinterhuber, 2012)
Asthenie
Unfähigkeit zu größeren psychischen oder physischen Anstrengungen
Atonie
Verlust des Muskeltonus (ICD-11 WHO)
Auffassungsfähigkeit
Fähigkeit, Wahrnehmungen in deren Bedeutung zu begreifen und mit vorausgegangenen Erfahrungen zu verbinden (Hinterhuber, 2012)
Aufmerksamkeit
Fähigkeit, sich anhaltend auf eine Aufgabe oder Tätigkeit zu konzentrieren (Hinterhuber, 2012)
Aufmerksamkeitsbedürfnis
Tendenz zu einem Verhalten, das darauf abzielt, Aufmerksamkeit zu erregen und sich selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer zu stellen (ICD-11 WHO)
Autismus (atypischer)
– veralteter Begriff aus dem ICD-10 für eine tiefgreifende Entwicklungsstörung aus der Gruppe der Autismus-Spektrum-Störungen
– charakterisiert durch anderes Alter bei Krankheitsbeginn oder dadurch, dass die diagnostischen Kriterien nicht in allen genannten Bereichen erfüllt werden
(ICD-10 & ICD-11 WHO)
Autismus (frühkinderlicher)
– veralteter Begriff aus dem ICD-10 für eine tiefgreifende Entwicklungsstörung aus der Gruppe der Autismus-Spektrum-Störungen
– abnorme oder beeinträchtigte Entwicklung, die sich vor dem dritten Lebensjahr manifestiert
– gekennzeichnet durch ein charakteristisches Muster abnormer Funktionen in der sozialen Interaktion, der Kommunikation und im eingeschränkten stereotyp repetitiven Verhalten
(ICD-10 & ICD-11 WHO)
Autismus-Spektrum-Störung
neuronale Entwicklungsstörung mit anhaltenden Defiziten in der Fähigkeit, wechselseitige soziale Interaktionen und soziale Kommunikation zu initiieren und aufrechtzuerhalten sowie eine Reihe von eingeschränkten, sich wiederholenden und unflexiblen Verhaltensmustern, Interessen oder Aktivitäten, die für das Alter und den soziokulturellen Kontext der Person eindeutig untypisch oder exzessiv sind (ICD-11 WHO)
Automatismen
automatische Handlungsabläufe, die vom Betroffenen nicht intendiert werden (Hinterhuber, 2012)
Automutilation
siehe nichtsuizidale Selbstverletzung
Avolition
allgemeiner Mangel an Antrieb oder ein Mangel an Motivation, sinnvolle Ziele zu verfolgen (ICD-11 WHO)
B
BASIC STEPS (Schema zur Beurteilung psychiatrischer Patient*innen)
B – Behaviour (Verhalten)
A – Appearance (Erscheinungsbild)
S – Speech (Sprache bzw. Sprechen)
I – Insight (Einsicht)
C – Cognition (Kognition)

S – Set of observations (Sammlung von Beobachtungen; körperliche Diagnostik)
T – Thoughts (Gedanken/Denken)
E – Emotional state (emotionaler Zustand, Stimmung oder Affekt)
P – Perceptual disturbances (Wahrnehmungsstörungen)
S – Shared decision making (Gemeinsame Entscheidungsfindung)
BESD (Schema zur Beurteilung von Schmerzen bei Demenz)
Durchführung: siehe HIER
Anleitung: siehe HIER
Badesalze
siehe synthetische Cathinone
Bagatellisierung
Tendenz zur Verharmlosung, Untertreibung oder zum Herunterspielen von Tatsachen oder Empfindungen
Befehlsautomatie
abnorme Bereitschaft, unreflektiert „automatisch“ Befehlen zu entsprechen (Hinterhuber, 2012)
Behaviorismus
Richtung, die nur direkt beobachtbares Geschehen als Gegenstand wissenschaftlicher Psychologie zulässt (Duden)
Belastungsreaktion
Reaktion auf außergewöhnliche körperliche und/oder psychische Belastungen, die die individuelle und kulturelle Norm überschreiten (Hinterhuber, 2012)
Benommenheit
leichtester Grad der Bewusstseinstrübung im Sinne einer erschwerten Auffassung und eines verlangsamten Denkablaufe (Hinterhuber, 2012)
Besessenheitstrance-Störung
Trancezustände, in denen der Bewusstseinszustand der Person deutlich verändert ist und das gewohnte Gefühl der persönlichen Identität durch eine externe, „besitzergreifende“ Identität ersetzt wird und in denen das Verhalten oder die Bewegungen der Person als vom besitzergreifenden Agens kontrolliert erlebt werden (ICD-11 WHO)
Betäubungsmittel (BTM)
bewusstseins- oder stimmungsverändernde Substanz, die zur Abhängigkeit führen kann (Salaja, 2015)
Bewegungsstereotypien
gleichförmig sind wiederholende Bewegungsabläufe, die nicht durch äußere Reize ausgelöst sind (Hinterhuber, 2012)
Bewusstsein
bewusste Sein, also das Wissen um die Identität des eigenen Subjekts und der Persönlichkeit in den verschiedenen Zeitabläufen, auch Ich-Bewusstsein (Hinterhuber, 2012)
Bewusstseinseinengung
Fokussierung des Denkens, Fühlens und Wollens auf wenige Themen (Hinterhuber, 2012)
Bewusstseinserweiterung
siehe Bewusstseinsverschiebung
Bewusstseinstrübung
Beeinträchtigung der Klarheit des Bewusstseins, gekennzeichnet durch eine beeinträchtigte Fähigkeit, Aspekte der Umwelt oder des Selbst in Bezug auf die Umwelt zu erfassen (ICD-11 WHO)
Bewusstseinsverschiebung
Gefühl erhöhter Wachheit und gesteigerter Erlebnisqualitäten im Sinne einer erhöhten Intensitäts- und Helligkeitswahrnehmung, oft verbunden mit bizarrem, ungewöhnlichem Verhalten, das der Situation, den jeweiligen kulturellen Traditionen und dem sozialen Standard nicht angepasst ist (Hinterhuber, 2012)
Binge-Eating
Phase, in der eine Person deutlich mehr als gewöhnlich isst und das Gefühl hat, dass sie nicht in der Lage ist, aufzuhören oder die Menge oder Art der verzehrten Nahrung einzuschränken (ICD-11 WHO)
Binge-eating-Störung
häufige, wiederkehrende Episoden von Essanfällen gekennzeichnet, welche z.B. einmal pro Woche oder öfter über einen Zeitraum von mehreren Monaten auftreten (ICD-11 WHO)
Borderline-Muster
Persönlichkeitsstörung, die durch ein durchdringendes Muster der Instabilität zwischenmenschlicher Beziehungen, des Selbstbilds und der Affekte sowie durch eine ausgeprägte Impulsivität gekennzeichnet ist (ICD-11 WHO)
Bradyphrenie
Langsamkeit der Gedanken oder Ermüdung der Eigeninitiative (ICD-11 WHO)
Bulimia nervosa
– Auftreten häufiger, wiederkehrender Essanfälle (siehe Binge-eating-Störung) über längeren Zeitraum
– Betroffene machen sich Gedanken über Körperform oder Gewicht, was die Selbsteinschätzung stark beeinflusst
(ICD-11 WHO)
Burn-Out
Syndrom, das als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz konzeptualisiert wird, der nicht erfolgreich bewältigt wurde (ICD-11 WHO)
Bush-Francis Catatonie Rating Scale
Beurteilungs-Tool zur Bestimmung der Schwere einer Katatonie (https://www.mdcalc.com/calc/10239/bush-francis-catatonia-rating-scale)
bipolare Störung (Bipolarität)
episodische Stimmungsstörungen, die durch das Auftreten von manischen, gemischten oder hypomanischen Episoden oder Symptomen gekennzeichnet sind, welche sich mit depressiven Episoden oder Perioden mit depressiven Symptomen abwechseln (ICD-11 WHO)
bleierne Lähmung
Gefühl, dass die Arme oder Beine schwer wie Blei sind, verbunden mit einer Form der Depression, die auch häufig mit übermäßigem Essen und zu viel Schlafen einhergeht (ICD-11 WHO)
C
C GASP DIE (Merkhilfe für die Symptomatik einer Depression)
C – Concentration decreased (Konzentration vermindert)
G – Guilt (Schuldgefühle)
A – Appetite (Appetitsteigerung/-minderung)
S – Sleep disturbance (Schlafstörung)
P – Psychomotor agitation or retardation (psychomotorische Agitation oder Retardierung)
D – Death or suicide (Tod oder Suizidgedanken/-handlungen)
I – Interests decreased (Interessensverlust)
E – Energy decreased (Energie verminder; Antriebsverlust)
CIWA-Ar-Score bei Alkoholentzug
Tool zur Bestimmung der Verlaufsschwere eines Alkoholentzugs (https://www.mdcalc.com/calc/1736/ciwa-ar-alcohol-withdrawal)
COASTMAP (Merkhilfe für psychiatrische Anamnese)
C – Consciousness (Bewusstseinsstörungen)
O – Orientation (Orientierung eingeschränkt/nicht gegeben)
A – Activity (Antriebsminderung, Antriebssteigerung, Agitation o.Ä.)
S – Speech (Sprache verlangsamt, verändert, auffällig etc.)
T – Thought (Gedanken an Suizid, Selbstverletzung etc.)
M – Memory (Gedächtnis- oder Konzentrationsprobleme)
A – Affect and mood (Affekt und Stimmung)
P – Perception (Wahrnehmungsstörungen)
CORRUPT (Anzeichen einer antisozialen Persönlichkeitsstörung)
C – Cannot conform to law (regelbrechendes Verhalten)
O – Obligations ignored (Missachtung von Pflichten)
R – Reckless disregard for safety (rücksichtslose Missachtung von Sicherheitsaspekten)
R – Remorseless (Rücksichtslosigkeit)
U – Underhanded (Hinterhältigkeit, betrügerisches Verhalten)
P – Planning insufficient (Impulsivität)
T – Temper (Reizbarkeit und Aggressivität)
COWS-Score bei Opiatentzug
Tool zu Bestimmung der Verlaufsschwere bei einem Opiatentzug (https://www.mdcalc.com/calc/1985/cows-score-opiate-withdrawal)
Cannabinoide (synthetisch)
synthetisch hergestellte, vielfältige chemische Verbindungen, die starke Agonisten für endogene Cannabinoidrezeptoren sind (ICD-11 WHO)
Cannabis
– Sammelbegriff für eine Reihe psychoaktiver Zubereitungen der Cannabispflanze, Cannabis sativa, und verwandter Arten und Hybriden
– enthält Cannabinoide, eine Klasse verschiedener chemischer Verbindungen, die auf endogene Cannabinoidrezeptoren wirken
(ICD-11 WHO)
Cathinone (synthetisch)
– auch „Badesalze“ genannt
– synthetische Verbindungen mit stimulierenden Eigenschaften, die mit dem in der Khat-Pflanze (Catha edulis) enthaltenen Cathinon verwandt sind
(ICD-11 WHO)
Charles-Bonnet-Syndrom
visuelle Halluzinationen bei einer Person, die einen teilweisen oder vollständigen Verlust des Sehvermögens erlebt hat (ICD-11 WHO)
Columbia Suicide Severity Rating Scale (C-SSRS Screener)
Screening-Tool für Suizidgedanken und suizidales Verhalten (https://www.mdcalc.com/calc/10169/columbia-suicide-severity-rating-scale-c-ssrs)
Compliance
Bereitschaft des Patienten, ärztliche Empfehlungen, Verordnungen und Maßnahmen zu befolgen (Hinterhuber, 2012)
Coping
Verhaltensweisen, die die individuelle Auseinandersetzung mit Belastungssituationen und deren Bewältigung kennzeichnen (Hinterhuber, 2012)
D
DEAD SWAMP (Merkhilfe für die Anzeichen einer Depression)
D – depressed mood (depressive Stimmung)
E – Energy loss or fatigue (Energieverlust oder Erschöpfung)
A – Anhedonia (Anhedonie)
D – Death thoughts (Suizidgedanken)
S – Sleep disorder (Schlafstörung)
W – Worthlessness or guilt (Gefühl der Wertlosigkeit und Schuld)
A – Appetite or weight change (Appetit- oder Gewichtsveränderung)
M – Mentation/Concentration decrased (Konzentrationsstörung)
P – psychomotor agitation or retardation (psychomotorische Agitation oder Reatardierung)
DELIRIUM (Merkhilfe für die Ursachen eines Delirs)
D – Drugs (Opiate, Benzodiazepin, Steroide, Alkoholentzug)
E – Epilepsie/Elektrolytverschiebung (z.B. Hyponatriämie)
L – Liver failure/low oxygen (Leberversagen oder Sauerstoffmangel)
I – Infektion
R – Retention (Harn/ Fäkalien)
I – intrakranielle Ursachen
U – Urämie
M – metabolische Ursachen (z.B. Thiaminmangel, Schilddrüsenprobleme)
DESPAIRER (Merkhilfe für die Symptome des Borderline-Musters)
D – Disturbance of identity (Identitätsstörung)
E – Emotionally labile (emotional labil)
S – Suicidal behavior (suizidales Verhalten)
P – Paranoia or dissociation (Paranoia oder Dissoziationen)
A – Abandonment (Angst verlassen zu werden)
I – Impulsive (Impulsivität)
R – Relationships unstable (instabile Beziehungen)
E – Emptiness (Gefühl von Leere)
R – Rage (unangemessene Wut)
DIG FAST (Merkhilfe für die Hauptsymptome einer Manie)
D – Distractibility (Zerstreutheit)
I – Indiscretion (Zügellosigkeit, Leichtsin; DSM-IV: „übermäßige Beteiligung an vergnüglichen Aktivitäten“)
G – Größenwahn
F – Flight of ideas (Ideenflucht, also schnelle, sprunghafte Gedanken/Ideen)
A – Activity increase (gesteigertes Aktivitätslevel)
S – Schlafdefizit (oder vermindertes Schlafbedürfnis)
T – Talkativeness (Redseligkeit)
DISTANT (Merkhilfe für die Symptome einer schizoiden Persönlichkeitsstörung)
D – Detached or flattened affect (abgetrennt oder abgeflachter Affekt)
I – Indifferent to criticism or praise (Gleichgültigkeit ggü. Kritik oder Lob)
S – Sexual experiences of little interest (kein/kaum sexuelles Interesse)
T – Tasks done solitarily („eigenbrödlerisches Leben“)
A – Absence of close friends (keine/kaum enge Freunde/Freundschaften)
N – Neither desires nor enjoys close relationships (kein Interesse/keine Freude an engen Beziehungen)
T – Takes pleasure in few activities (Freude an nur wenigen Aktivitäten
DREAMS (Anzeichen für eine posttraumatische Belastungsstörung)
D – Disinterest in usual activities (Desinteresse an üblichen Aktivitäten)
R – Re-experience (Wiedererleben, Flashbacks etc.)
E – Event preceding symptoms (traumatisches Ereignis, das den Symptomen vorausging)
A – Avoidance (Vermeidungsverhalten)
M – Month or more of symptoms (1 Monat oder länger bestehend)
S – Sympathetic arousal (Erregung im Sinne des Sympathikus)
Danger Assessment Tool für häusliche Gewalt
Tool zur Feststellung des Mortalitätsrisikos von Personen, welche in gewalttätigen intimen Beziehung leben (https://www.mdcalc.com/calc/10098/danger-assessment-tool-domestic-abuse)
DeTeR the HIGH (Merkhilfe für die Symptome einer Manie)
D – Distractibility (Ablenkbarkeit; Patient*in kann sich kaum fokussieren)
T – Talkativeness (Geschwätzigkeit)
R – Reckless behavior (rücksichtsloses Verhalten)
H – Hyposomnia (Hyposomnie)
I – Ideas that race (rasende Gedanken)
G – Grandiosity (übersteigertes Selbstwertgefühl)
H – Hypersexuality (Hypersexualität)
Delir
Störung der Aufmerksamkeit, der Orientierung und des Bewusstseins, die sich innerhalb eines kurzen Zeitraums entwickelt und sich typischerweise als erhebliche Verwirrtheit oder globale neurokognitive Beeinträchtigung mit vorübergehenden Symptomen äußert, die je nach zugrunde liegender Ursache oder Ätiologie schwanken können (ICD-11 WHO)
Delir tremens
siehe alkoholinduziertes Delir
DeluSIONAL (Symptome psychotischer & wahnhafter Störungen)
Delu – Delusion (Wahn)
S – Schizophrenia A criteria not met (Schizophrenie A-Kriterien nicht erfüllt)
I – Impairment of functioning is absent (keine Funktionsbeeinträchtigung)
O – Odd or bizarre behaviour absent (kein merkwürdiges/bizarres Verhalten)
N – Not due to substance or another medical condition (nicht auf Substanz oder anderen medizinischen Zustand zurückzuführen)
A – Absence of mood episodes and if occurred are brief relative to the duration of delusional periods (Abwesenheit von Stimmungsschüben oder nur kurz im Vergleich zur Wahnperiode)
L – Lasts 1 month or more (Dauer: > 1 Monat)
Demenz
– Vorhandensein einer ausgeprägten Beeinträchtigung in zwei oder mehr kognitiven Bereichen im Vergleich zu dem, was angesichts des Alters der Person und des allgemeinen prämorbiden Niveaus der kognitiven Funktionen zu erwarten ist
– Rückgang gegenüber dem früheren Funktionsniveau 
(ICD-11 WHO)
Demenz (zerebrovaskuläre)
Demenz aufgrund einer Schädigung des Hirnparenchyms infolge einer zerebrovaskulären, ischämischen oder hämorrhagischen Krankheit (ICD-11 WHO)
Demoralisierung
Verlust des Vertrauens in die eigene Fähigkeit zur Bewältigung, mit damit verbundenen Gefühlen von Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Entmutigung (ICD-11 WHO)
Denken (desorganisiert)
Störung im assoziativen Denkprozess, die sich typischerweise in der Sprache äußert, bei der die Person plötzlich von einem Thema zu einem anderen wechselt, das keinen oder nur einen geringen Bezug zum ersten Thema hat (ICD-11 WHO)
Denken (inkohärent)
Sprechen oder Denken, das so desorganisiert ist, dass es für andere im Wesentlichen unverständlich ist (ICD-11 WHO)
Denken (magisches)
Betreffende glauben, dass die Gedanken, Worte oder Handlungen auf eine besondere Weise, die den Gesetzen von Ursache und Wirkung widerspricht, von anderen beeinflusst werden (Hinterhuber, 2012)
Denken (sprunghaft)
Störung im assoziativen Denkprozess, die sich typischerweise im Sprechen manifestiert, bei der die Person dazu neigt, durch Assoziationen leicht vom besprochenen Thema zu anderen Themen abzuschweifen, ohne jemals zum ursprünglichen Thema zurückzukehren (ICD-11 WHO)
Denken (umständlich)
relativ milde Störung des assoziativen Denkprozesses, die sich typischerweise in Sprache oder Schrift manifestiert und dadurch gekennzeichnet ist, dass man aufgrund der Einfügung von unnötigen Details und irrelevanten Klammerbemerkungen nicht zum Punkt kommt (ICD-11 WHO)
Denken (unlogisches)
Denkvorgang enthält eindeutige Widersprüche bzw. aus gegebenen Sachverhalten werden falsche Schlussfolgerungen gezogen (Hinterhuber, 2012)
Denkstörung
Störung des Denkprozesses, des Denkinhaltes und/oder der Verknüpfung der einzelnen Denkakte, welche Form und Inhalt des Denkens betreffen können (Hinterhuber, 2012)
Denkstörung (formale)
– Denkstörung betrifft die Geschwindigkeit, den Ablauf oder die logische Struktur des Denkens
– Denken kann also beschleunigt, verlangsamt oder gehemmt sein
(Hinterhuber, 2012)
Denkstörung (inhaltliche)
Themen des Denkens sind im Sinne einer veränderten Realitätswahrnehmung bzw. eines beeinträchtigten Urteilsvermögens gestört (Hinterhuber, 2012)
Depersonalisation/Depersonalisierung
Erleben des Selbst als fremd oder unwirklich, oder das Gefühl, von den eigenen Gedanken, Gefühlen, Empfindungen, dem Körper oder den Handlungen losgelöst zu sein, oder als ob man ein Beobachter von außen wäre (ICD-11 WHO)
Depravation
Veränderung bis Verlust der sittlichen und moralischen Verhaltensweisen besonders im Rahmen von Abhängigkeitserkrankungen (Hinterhuber, 2012)
Depressivität
Zustand gedrückter Stimmung und negativ getönter Befindlichkeit (Hinterhuber, 2012)
Deprivation
psychophysischer Entwicklungsrückstand bei fehlender Bezugsperson (Hinterhuber, 2012)
Derealisierung
Erleben von anderen Personen, Objekten oder der Welt als fremd oder unwirklich (z.B. traumhaft, weit entfernt, nebelig, leblos, farblos oder visuell verzerrt) oder das Gefühl, von der Umgebung losgelöst zu sein (ICD-11 WHO)
Desorientierung/Desorientierheit
Verwirrung bezüglich Datum oder Tageszeit, des Aufenthaltsortes oder der Identität (Hinterhuber, 2012)
Devianz
normabweichendes Verhalten (Hinterhuber, 2012)
Dissimulation
bewusstes Verringern oder Verbergen von bestehenden körperlichen oder psychischen Krankheitssymptomen, um als gesund angesehen zu werden (Hinterhuber, 2012)
Dissozialität
Missachtung der Rechte und Gefühle anderer, was sowohl Egozentrik als auch mangelndes Einfühlungsvermögen umfasst (ICD-11 WHO)
Dissoziation
unwillkürliche Unterbrechung oder Diskontinuität der normalen Integration eines oder mehrerer der folgenden Bereiche: Identität, Empfindungen, Wahrnehmungen, Affekte, Gedanken, Erinnerungen, Kontrolle über Körperbewegungen oder Verhalten (ICD-11 WHO)
Disstress
lang andauernder starker negativer Stress (Duden)
Distanziertheit
Tendenz, zwischenmenschliche Distanz (soziale Abgeklärtheit) und emotionale Distanz (emotionale Abgeklärtheit) zu wahren (ICD-11 WHO)
Distanzlosigkeit
unangemessenes zwischenmenschliches Verhalten mit unpassender Vertraulichkeit und Verlust konventioneller Normen (Hinterhuber, 2012)
Durchgangssyndrom
reversibles organisches Psychosyndrom ohne Bewusstseinsstörung (Hinterhuber, 2012)
Dysarthrie
Störungen der Sprech- oder Sprachentwicklung
Dyskinesie
Störung des Ablaufs einer Bewegung (Duden)
Dysphorie
unangenehmer Stimmungszustand, der Gefühle von Depression, Angst, Unzufriedenheit, Reizbarkeit und Unglücklichsein umfassen kann (ICD-11 WHO)
Dyssomnie
Schwierigkeiten, einzuschlafen oder im Schlaf zu bleiben
Dysthymie
anhaltende Affektstörung im Sinne einer chronischen oder regelmäßig wiederkehrenden milden subklinischen Depression ohne hypomanische Episoden (Hinterhuber, 2012)
E
ED-SAFE Patient Safety Screener 3 (PSS-3)
Suizidalitäts-Screening-Tool für Notfallpatient*innen (https://www.mdcalc.com/calc/10171/patient-safety-screener-3-pss-3)
Echokinese
Trieb, gesehene Bewegungen mechanisch nachzuahmen (Duden)
Echolalie
automatische Wiederholung von Vokalisationen, Wörtern oder Sätzen, die von einer anderen Person geäußert werden, die unmittelbar oder verzögert erfolgen kann (ICD-11 WHO)
Echopraxie
Nachahmung von Bewegungen, Gebärden und Haltungen eines anderen, meist des Untersuchers
Echopsychose
spontanes Wiederauftreten einer psychotischen Episode, z.B. nach einem Horror-Trip im drogenfreien Intervall
Eigengeruchswahn
anhaltende Beschäftigung mit der Überzeugung, dass man einen als unangenehm oder anstößig empfundenen Körpergeruch oder Atem ausströmt, der für andere nicht oder nur wenig wahrnehmbar ist (ICD-11 WHO)
Elektrokonvulsionstherapie/Elektrokrampftherapie (EKT)
künstlich induzierte zerebrale Krampfanfälle als Behandlungsverfahren der therapieresistenten schweren depressiven Störung und der perniziösen Katatonie (Hinterhuber, 2012)
Empathie
einfühlendes Verständnis (Hinterhuber, 2012)
Empathie (emotionale)
Fähigkeit, die Gedanken, Absichten und Motive anderer Menschen zu verstehen
Empathie (kognitive)
Fähigkeit, nicht nur die Gefühle, sondern auch die Gedanken, Absichten und Motive anderer Menschen zu verstehen
Enkopresis
wiederholtes Absetzen von Stuhl an ungeeigneten Stellen (ICD-11 WHO)
Enthemmung
Tendenz, aufgrund unmittelbarer äußerer oder innerer Reize (d. h. Empfindungen, Emotionen, Gedanken) unüberlegt zu handeln, ohne mögliche negative Folgen in Betracht zu ziehen (ICD-11 WHO)
Entwicklungsstörung (neuronale)
Verhaltens- und kognitive Störungen, die während der Entwicklungsphase auftreten und mit erheblichen Schwierigkeiten beim Erwerb und der Ausführung bestimmter intellektueller, motorischer, sprachlicher oder sozialer Funktionen verbunden sind (ICD-11 WHO)
Enuresis
wiederholtes Entleeren von Urin in die Kleidung oder ins Bett, das tagsüber oder nachts bei einer Person auftreten kann, die ein Entwicklungsalter erreicht hat, in dem normalerweise Harnkontinenz erwartet wird (ICD-11 WHO)
Enuresis diurna
Enuresis, die nur während der wachen Stunden bei einer Person auftritt (ICD-11 WHO)
Enuresis nocturna
Enuresis, die nur während des Schlafs (d. h. in der Nacht) bei einer Person auftritt (ICD-11 WHO)
Enuresis nocturna et diurna
Enuresis, die sowohl während des Schlafs (d. h. während der Nacht) als auch während der wachen Stunden bei einer Person auftritt (ICD-11 WHO)
Erscheinungsbild (sonderbar oder merkwürdig)
Pflege, Kleidung oder andere Aspekte der persönlichen Erscheinung, die exzentrisch, ungewöhnlich oder eigenartig sind und nicht mit kulturellen oder subkulturellen Normen übereinstimmen (ICD-11 WHO)
Erscheinungsbild (ungepflegt)
unordentliches oder ungepflegtes Erscheinungsbild, das einen Mangel an Aufmerksamkeit für einen oder mehrere Aspekte der Hygiene, der Körperpflege oder der Kleidung widerspiegelt (ICD-11 WHO)
Erwartungsangst
ständige Unsicherheit und Ängstlichkeit bei Anzeichen einer bevorstehenden Panikattacke
Essstörung
abnormes Ess- oder Fütterverhalten, das nicht durch einen anderen Gesundheitszustand erklärt werden kann und nicht entwicklungsgerecht oder kulturell sanktioniert ist (ICD-11 WHO)
Euphorie
übermäßiges Gefühl von körperlichem und emotionalem Wohlbefinden und Vitalität
Eustress
anregender, stimulierender, positiver Stress (Duden)
Exazerbation
akute plötzliche Verschlechterung eines Krankheitsbildes (ICD-11 WHO)
Exhibitionismus
Störung, die durch ein anhaltendes, konzentriertes und intensives Muster sexueller Erregung gekennzeichnet ist, das sich in anhaltenden sexuellen Gedanken, Phantasien, Trieben oder Verhaltensweisen äußert und die Entblößung der eigenen Genitalien vor einer ahnungslosen Person an einem öffentlichen Ort beinhaltet (ICD-11 WHO)
Exploration
Ermittlung von psychischen Vorgängen durch intensive Befragung
Exzentrik
Tendenz zu einem Aussehen oder Verhalten, das seltsam, ungewöhnlich, eigenartig oder unkonventionell ist und nicht den kulturellen oder subkulturellen Normen entspricht (ICD-11 WHO)
F
FEVER (Merkhilfe für die Leitsymptome des malignen neuroleptischen Syndroms)
F – Fever (Fieber)
E – Encephalopathy (Encephalopathie)
V – Vital sign instability (instabile Vitalparameter)
E – elevated Enzymes (erhöhte Enzymwert)
R – Rigidity (Steifigkeit/Starrheit)
FINISH (Merkhilfe für die Symptomatik eines abrupten Antidepressiva-Absetzens)
F – Flu-like symptoms (grippeähnliche Symptome)
I – Insomnia (Insomnie/Schlaflosigkeit)
N- Nausea (Übelkeit)
I – Imbalance (Imbalance des eigenen Empfindens)
S – Sensory disturbances (Sinnesstörungen)
H – Hyperarousal, e.g. Anxiety & Agitation (Übererregung, z.B. Angst & Agitation)
Fatigue
Gefühl der Erschöpfung, Lethargie oder verminderter Energie, das in der Regel als Schwächung oder Erschöpfung der körperlichen oder geistigen Ressourcen empfunden wird und durch eine verminderte Arbeitsfähigkeit und verminderte Effizienz bei der Reaktion auf Reize gekennzeichnet ist (ICD-11 WHO)
Feindseligkeit
Tendenz, anhaltende oder häufige wütende Gefühle zu empfinden, insbesondere als Reaktion auf geringfügige Kränkungen und Beleidigungen, und eine unfreundliche oder bedrohliche Haltung in Interaktionen mit anderen einzunehmen (ICD-11 WHO)
Flash-Back
siehe Echopsychose
Foetor alcoholicus
Mundgeruch bzw. unangenehmer Geruch der ausgeatmeten Luft, welche*r nach Alkohol riecht
Folie-à-deux
siehe Psychose (symbiontische)
Forensische Psychiatrie
siehe Maßregelvollzug
Fremdbeeinflussung
siehe Wahn (Kontrollwahn)
Frotteurismus
Störung, die durch ein anhaltendes, konzentriertes und intensives Muster sexueller Erregung gekennzeichnet ist, das sich in anhaltenden sexuellen Gedanken, Phantasien, Trieben oder Verhaltensweisen äußert und das Berühren oder Reiben an einer nichteinwilligenden Person an belebten öffentlichen Orten beinhaltet (ICD-11 WHO)
Frustrationstoleranz
Fähigkeit, die eigenen Emotionen und das eigene Verhalten als Reaktion auf frustrierende Umstände zu regulieren (ICD-11 WHO)
Fugue
fluchtartiger Ausbruch aus der gewohnten Umgebung (Hinterhuber, 2012)
Funktionelle Störung
durch psychische und psychosoziale Belastungsmomente ausgelöste Beschwerden in bestimmten Organsystemen ohne körperliche Ursache (Hinterhuber, 2012)
Fütterstörung
abnormes Fütterverhalten, das nicht durch einen anderen Gesundheitszustand erklärt werden kann und nicht entwicklungsgerecht oder kulturell sanktioniert ist; Fütterungsstörungen sind Verhaltensstörungen, die nicht mit dem Körpergewicht und der Körperform zusammenhängen, wie z. B. das Essen von nicht essbaren Substanzen oder das freiwillige Erbrechen von Lebensmitteln (ICD-11 WHO)
G
G-MAN SWEEPS MineCraft (Symptome der Katatonie)
G – Grimacing (Grimassieren)
M – Mannerism (Manierismen)
A – Agitation (Erregung)
N – Negativism (Negativismus)
S – Stupor
W – Waxy flexibility (wächserne Beweglichkeit)
E – Echolalia (Echolalie)
E – Echopraxia (Echopraxie)
P – Posturing (komische, bizarre Körperhaltung)
S – Stereotypy (Stereotypie)
Mine – Mutism (Mutismus)
Craft – Catalepsy (Katalepsie)
GRANDIOSE (Merkhilfe für die Symptome einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung)
G – Grandiose (übersteigertes Selbstbewusstsein)
R – Requires attention (ständiger Drang Aufmerksamkeit zu erhalten)
A – Arrogant (arrogantes Verhalten)
N – Need to be special (Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein)
D – Dreams of success and power (Traum von Erfolg und Macht)
I – Interpersonally exploitative (zwischenmenschlich ausnutzendes Verhalten)
O – Others; unable to recognize feelings/needs of other people (Unfähigkeit, die Gefühle/Bedürfnisse anderer zu erkennen)
S – Sense of entitlement (Anspruchshaltung)
E – Envious (ausgeprägter Neid)
Gedankenabreißen
Phänomen, das sich in der Regel dadurch äußert, dass das Sprechen der Person plötzlich durch Stille unterbrochen wird, was als eine schnelle und totale Entleerung des Geistes erlebt wird (ICD-11 WHO)
Gedankenausbreitung
Überzeugung, dass andere Menschen Anteil an seinen Gedanken haben und somit auch wüssten, was er denke (Hinterhuber, 2012)
Gedankendrängen
Gefühl, unter dem übermächtigen Druck vieler Einfälle oder wiederkehrender Gedanken zu stehen (Hinterhuber, 2012)
Gedankeneinfügung
Erfahrung, dass einem bestimmte Gedanken von anderen in den Kopf gesetzt werden (ICD-11 WHO)
Gedankeneingebung
siehe Gedankeneinfügung
Gedankenentzug
Erfahrung, dass die eigenen Gedanken von einer äußeren Person oder Kraft entfernt werden (ICD-11WHO)
Gedankenübertragung
Erfahrung, dass die eigenen Gedanken für andere zugänglich sind, dass also andere wissen, was man denkt (ICD-11 WHO)
Gedächtnis (deklaratives)
Speicherung von Faktenwissen, welches wir durch unsere Sprache wiedergegeben können (Salaja, 2015)
Gedächtnis (nicht-deklaratives)
Speicherung von z.B. Informationen, wie wir bestimmte Dinge ausführen, wie z.B. Schreiben (Salaja, 2015)
Gefühlskälte
Mangel an Schuldgefühlen oder Reue über die negativen oder schädlichen Auswirkungen der eigenen Handlungen auf andere (ICD-11 WHO)
Gegenübertragung
Begriff der Psychoanalyse, um reaktiv aufkommende Gefühle, Wünsche, Erwartungen und Vorurteile des Therapeuten gegenüber den Patient*innen zu beschreiben
Genderinkongruenz
ausgeprägte und anhaltende Inkongruenz zwischen dem empfundenen Geschlecht und dem zugewiesenen Geschlecht (ICD-11 WHO)
General Anxiety Disorder-7 (GAD-7-Score)
Tool zur Bestimmung des Schweregrades einer Angststörung (https://www.mdcalc.com/calc/1727/gad7-general-anxiety-disorder7)
Gereiztheit
Bereitschaft zu aggressiv getönten, affektiven Ausbrüchen (Hinterhuber, 2012)
Gerontopsychiatrie
siehe Alterspsychiatrie
Grundkonflikt
„zentraler“ infantiler Konflikt in der Lebensentwicklung eines Menschen
Größenideen
krankhaft übersteigertes Selbstwertgefühl bezüglich der eigenen Macht, des eigenen Wissens oder der Bedeutung der eigenen Person (Hinterhuber, 2012)
Grübeln
geistige Auseinandersetzung mit negativen Ereignissen, persönlichen Eigenschaften oder Misserfolgen (ICD-11 WHO)
H
HARD (Hauptsymptome einer PTBS)
H – Hyperarousal (Hypersensibilität/Übererregbarkeit)
A – Avoidance of situations (vermeidendes Verhalten)
R – Re-experiencing the traumatic events (Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von sich aufdrängeden Erinnerungen, Flashbacks oder Albträumen)
D – Distress (übermäßige Angstreaktionen und ständiges Empfinden von Stress)
HARMED (Merkhilfe für die Symptome des Serotonin-Syndroms)
H – Hyperthermia (Hyperthermie)
A – autonomic instability (autonome Instabilität)
R – Rigidity (Muskelrigidität, Starrheit/Steifheit)
M – Myoclonus (Myoklonien)
E – Encephalopathy (Encephalopathie)
D – Diaphoresis (Schwitzen/Schweißausbruch)
HARMFUL (Merkhilfe für die Symptome des Serotonin-Syndroms)
H – Hyperthermia (Hyperthermie)
A – anticognitive Problems, e.g. delirium, confussion, agitation (antikognitive Probleme wie Delir, Verwirrung, Agitation)
R – Reflexes, e.g. hyperreflexia (Reflexeauffälligkeiten wie Hyperreflexie)
M – Myoclonus (Myoklonien)
F – Fast heart rate (schnelle Herzfrequenz)
U – Unconsciousness, e.g. coma (Bewusstlosigkeit, Koma)
L – Loss of GI control (Kontrollverlust GI-Trakt mit Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe)
HE’S 2 SAD (Merkhilfe für die Symptomatik einer Dysthemie)
H – Hopelessness (Hoffnungslosigkeit)
E – Energy loss or fatigue (Energieverlust oder Fatigue)
S – Self-esteem is low (Selbstwertgefühl vermindert)
2 – 2 years minimum of depressed mood most of the day, for more days than not (min. 2 Jahre lang fast den ganzen Tag und an der überwiegenden Zahl der Tage depressive Stimmung)
S – Sleep is increased or decreased (Schlaf, vermindert oder gesteigert)
A – Appetite is increased or decreased (Appetitminderung/-steigerung)
D – Decision-making or concentration is impaired (Entscheidungsfindung oder Konzentration gestört)
Habituation
physische und psychische Gewöhnung an Drogen (Duden)
Habitus
Gesamterscheinungsbild einer Person nach Aussehen und Verhalten bzw. aufgebautes, erworbenes Auftreten, Haltung, Benehmen, Gebaren (Duden)
Hack’s Impairment Index (HII)
Tool zur quantitativen und standardisierten Bewertung des Grades der alkoholinduzierten Beeinträchtigung bei Notfallpatient*innen (https://www.mdcalc.com/calc/10415/hacks-impairment-index-hii)
Halluzination
Sinneswahrnehmungen einer beliebigen Modalität, die in Abwesenheit des entsprechenden (externen) Reizes auftreten (ICD-11 WHO)
Halluzination (akustisch)
Halluzinationen, bei denen Geräusche wahrgenommen werden, am häufigsten Stimmen, manchmal aber auch Klickgeräusche oder andere Geräusche, die nicht auf die Zeit des Aufwachens oder des Einschlafens beschränkt sind (ICD-11 WHO)
Halluzination (gustatorisch)
Geschmackshalluzinationen in Abwesenheit eines tatsächlichen äußeren Reizes (ICD-11 WHO)
Halluzination (hypnagog)
Halluzinationen, die zu Beginn des Schlafes auftreten, meist der visuellen, taktilen oder auditiven Modalität (ICD-11 WHO)
Halluzination (hypnopomp)
Halluzinationen, die während der Zeit des Erwachens auftreten, am häufigsten der visuellen, taktilen oder auditiven Modalität (ICD-11 WHO)
Halluzination (olfaktorisch)
Halluzinationen, bei denen Geruchswahrnehmunge in Abwesenheit eines tatsächlichen äußeren Reizes auftreten (ICD-11 WHO)
Halluzination (optisch)
Halluzinationen, bei denen in Abwesenheit eines tatsächlichen visuellen Reizes gesehen wird und die nicht auf die Zeit des Erwachens oder des Einschlafens beschränkt sind (ICD-11 WHO)
Halluzination (taktil)
Halluzinationen mit der Wahrnehmung, berührt zu werden, die nicht auf die Zeit des Aufwachens oder den Beginn des Schlafes beschränkt sind (ICD-11 WHO)
Halluzinogene
Stoffe mit halluzinogenen, also Halluzinationen auslösenden Eigenschaften (ICD-11 WHO)
Hamilton Depression Rating Scale (HAM-D)
Stratifizierungs-Tool zur Bestimmung des Schweregrades einer Depression (https://www.mdcalc.com/calc/10043/hamilton-depression-rating-scale-ham-d)
Hangover
Zustand, während oder kurz nach einer Alkoholintoxikation, der durch Störungen des Bewusstseins, der Kognition, der Wahrnehmung, des Affekts, des Verhaltens oder der Koordination gekennzeichnet ist (ICD-11 WHO)
Hebephrenie
im Jugendalter auftretende Form der Schizophrenie (Hinterhuber, 2012)
Hoffnungslosigkeit
wenig oder kein Glaube an eine positive Zukunft (ICD-11 WHO)
Humiliation, Afraid, Rape, Kick (HARK)
Tool zur Erkennung von häuslicher Gewalt gegen Frauen (https://www.mdcalc.com/calc/10420/humiliation-afraid-rape-kick-hark)
Hyperkinese
gesteigerte Bewegungsaktivität bei psychomotorischer Unruhe (Hinterhuber, 2012)
Hypermnesie
abnorm gesteigerte Gedächtnisleistung (Duden)
Hypersomnie
Störung, die durch ein Leiden mit Tagesschläfrigkeit gekennzeichnet ist, die nicht auf eine andere Schlaf-Wach-Störung zurückzuführen sind (ICD-11 WHO)
Hyperthym
heiter-oberflächliches Verhalten an der Grenze zur Hypomanie (Hinterhuber, 2012)
Hyperventilation
– Erhöhung der alveolären Ventilationsrate, die für die Rate der metabolischen Kohlendioxidproduktion zu hoch ist
– führt zu Abfall des arteriellen pCO2 unter den normalen Bereich von 37 bis 43 mmHg
(ICD-11 WHO)
Hypnotikum
Schlafmittel (Duden)
Hypochondrie
ständige Sorge oder Angst, eine oder mehrere schwere, fortschreitende oder lebensbedrohliche Krankheiten zu haben (ICD-11 WHO)
Hypomanie
leichter Ausbildungsgrad einer manischen Episode (Hinterhuber, 2012)
Hypomnesie
mangelhaftes Erinnerungsvermögen bzw. Gedächtnis (Duden)
Hyposomnie
eingeschränktes, unzureichendes Schlafverhalten (Hinterhuber, 2012)
hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS)
psychische Veränderungen u.a. der Persönlichkeit und des Affekts mit wechselhafter Ausprägung aufgrund organischer Ursachen wie z.B. intrakranieller Tumor, Entzündung etc.
I
I WATCH DEATH (Akronym für die Ursachen eines Delir/deliranten Syndrom)
I – Infektion
W – Withdrawl (Entzug)
A – akute metabolische Ursachen (Elektrolytentgleisung, Blutzucker, Niere)
T – Trauma
C – CNS pathology (ZNS-Pathologie)
H – Hypoxie
D – Defizit (Volumen, Elektrolyte, Blutzucker, Insulin)
E – Endokrinopathien
A – akut vaskuläre/Gerinnungsstörung
T – Toxine, Drogen, Medikamente
H – Heavy Metals / Schwermetalle
IMPULSIVE (Merkhilfe für die Symptome des Borderline-Musters)
I – Impulsive (Impulsivität)
M – Moodiness (launisch)
P – Paranoia or dissociation under stress (Paranoia oder Dissoziation unter Stress)
U – Unstable self-image (instabiles Selbstbild)
L – Labile intense relationships (labile, intensive Beziehungen)
S – Suicidal gestures (Suizidgedanken)
I – Inappropriate anger (unangemessene Wut)
V – Vulnerability to abandonment (Anfälligkeit für Verlassenswerden)
E – Emptiness/Feelings of Emptiness (Gefühl der Leere)
IS PATH WARM? (Merkhilfe für die Warnsignale bei Suizidalität)
I – Isolation
S – Substanzmissbrauch
P – Purposelessness (Ziel-/Aussichtslosigkeit)
A – Angst
T – Trapped (Gefühl, gefangen zu sein in der aktuellen Situation)
H – Hoffnungslosigkeit
W – Withdrawal (Entzug)
A – Anger (Wut, Zorn, Groll)
R – Rücksichtslosigkeit (oder auch Fahrlässigkeit, Übermut)
M – Mood changes (Stimmungsschwankungen)
Ideenflucht
fast ununterbrochener Gedankenfluss, der sich meist in Sprache äußert, mit schnellen Wechseln von Thema zu Thema, die oft auf verständlichen Assoziationen, ablenkenden Reizen oder Wortspielen beruhen (ICD-11 WHO)
Identitätsstörung
Verzerrung oder Inkonsistenz im Sinn oder in der Ansicht von Gleichheit und historischer Kontinuität des eigenen Ichs (ICD-11 WHO)
Illusion
Fehlwahrnehmung eines realen äußeren Reizes (Hinterhuber, 2012)
Impulsivität
Tendenz zu spontanem Handeln als Reaktion auf unmittelbare Reize, gekennzeichnet durch einen Mangel an Überlegung und das Versäumnis, Risiken und Konsequenzen vor dem Handeln zu bedenken (ICD-11 WHO)
Impulskontrolle
wiederholtes Unvermögen, einem Impuls, Trieb oder Drang zu widerstehen, eine Handlung auszuführen, die für die Person zumindest kurzfristig lohnend ist, trotz der Folgen wie längerfristige Schäden für die Person selbst oder für andere, ausgeprägtes Leid über das Verhaltensmuster oder erhebliche Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen (ICD-11 WHO)
Inappetenz
kein Verlangen, kein Begehren (Salaja, 205)
Ingestion
(orale) Einnahme bzw. Aufnahme
Inhalanzien (volatil)
– Reihe von Verbindungen, die bei Umgebungstemperatur in der Gas- oder Dampfphase vorliegen, z.B. verschiedene organische Lösungsmittel, Klebstoffe, Benzin
– überwiegende Wirkung auf das ZNS mit abhängigkeitserzeugenden Eigentschaften
(ICD-11 WHO)
Inkohärenz
Denken und Sprechen verliert für den/die Untersucher*in den verständlichen Zusammenhang (Hinterhuber, 2012)
Insomnie
anhaltende Schwierigkeiten bei der Einleitung, Dauer, Vertiefung oder Qualität des Schlafs, die trotz angemessener Gelegenheit und Umstände für den Schlaf auftreten und zu einer Form der Beeinträchtigung am Tag führen (ICD-11 WHO)
Insuffizienzgefühle
Gefühl, unfähig und minderwertig zu sein (Hinterhuber, 2012)
Intelligenz (emotionale)
Fähigkeit, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer Personen wahrzunehmen, sie zu verstehen, beeinflussen und nutzen zu können
Intelligenz (fluide)
Geschwindigkeit und Genauigkeit der Informationsverarbeitung (Salaja, 2015)
Intention
Absicht, Bestreben, Vorhaben (Duden)
Intention (paradox)
psychotherapeutische Methode bei der die Patient*innen dazu aufgefordert werden, das symptomatische Verhalten nicht zu bekämpfen, sondern bewusst herbeizuführen und auszuüben
Intoxikation
klinisch bedeutsamer vorübergehender Zustand, der sich während oder kurz nach dem Konsum von Suchtstoffen entwickelt und durch Störungen des Bewusstseins, der Kognition, der Wahrnehmung, des Affekts, des Verhaltens oder der Koordination gekennzeichnet ist (ICD-11 WHO)
Introjektion
unbewusste Einbeziehung fremder Anschauungen, Motive etc. in das eigene Ich (Duden)
Irritabilität
Stimmungszustand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass man sich leicht verärgern lässt und zu Wutanfällen provoziert wird, die in keinem Verhältnis zu den Umständen stehen
intermittierende explosive Störung
wiederholte kurze Episoden verbaler oder körperlicher Aggression oder Zerstörung von Eigentum gekennzeichnet, die ein Versagen bei der Kontrolle aggressiver Impulse darstellen, wobei die Intensität des Ausbruchs oder der Grad der Aggressivität in keinem Verhältnis zur Provokation oder den auslösenden psychosozialen Stressfaktoren steht (ICD-11 WHO)
J
K
KASPERLE-Schema (Konzept zur Vorgehensweise bei pädiatrischen Patient*innen)
K Kontaktaufnahme (nur durch eine Person; möglichst langsam nähern und auf Höhe des Kindes herunterbeugen; vorstellen und Namen des Kindes erfragen)
AAblenkung (nach Möglichkeit mit selbstgewählter, beliebige Aktivität selbst ablenken)
S – Selbstkontrolle (Stärkung durch Übertragung einfacher Aufgaben)
P – Eltern oder andere Personen (Nahestehende nach Möglichkeit mit einbeziehen und z.B. ins KH mitnehmen)
EErklärungen (einfache Erklärungen; Fragen immer ehrlich zu beantworten; Kinder auf bevorstehende Maßnahmen vorbereiten)
RReaktion (kindliche Reaktion ggü. Rettungsdienstler*innen ist häufig ablehnend, solches Verhalten professionell aushalten und hinnehmen)
LLieblingsspielzeuge/-stofftiere
Kanner-Syndrom
veralteter Begriff für eine Autismus-Spektrum-Störung
Katalepsie
Glieder des Betreffenden lassen sich in jede Stellung bringen und bleiben so (Hinterhuber, 2012)
Kataplexie
affektiver Tonusverlust der Muskulatur (Hinterhuber, 2012)
Katathymie
Veränderung psychischer Inhalte durch Erlebnisse, die starke Affekte wecken (Hinterhuber, 2012)
Katatone Erregung
gesteigerte, ziellose motorische Aktivität, die nicht von äußeren Stimuli beeinflusst wird (Hinterhuber, 2012)
Katatone Rigidität
Beibehalten einer rigiden Haltung (Hinterhuber, 2012)
Katatoner Negativismus
Widerstand gegen alle Aufforderungen oder Versuche, etwas zu unternehmen; ggf. verbunden mit der Durchführung des Gegenteiligen (Hinterhuber, 2012)
Katatoner Stupor
fehlende Reaktion auf die Umgebung und verminderte Spontanaktivität bei gleichzeitiger Wahrnehmung der Umwelt (Hinterhuber, 2012)
Katatones Haltungsverharren
Einnahme einer unangemessenen oder bizarren Haltung über lange Zeit (Hinterhuber, 2012)
Katatonie
siehe Was sind eigentlich… Katatonie & Stupor?
Katatonie (perniziös)
siehe Was sind eigentlich… Katatonie & Stupor?
Katharsis
Läuterung durch Abreagieren von Gefühlen
Ketamin
– intravenöses Narkosemittel, welches auch zum Substanzmissbrauch aufgrund einer süchtig machenden Wirkung führen kann
– auch für die Behandlung einiger psychischer Störungen geprüft
– erzeugt Gefühl der Euphorie, aber je nach Dosis auch Halluzinationen und Dissoziationen als unangenehme Nebenwirkungen
(ICD-11 WHO)
Kleptomanie
wiederkehrendes Unvermögen, starke Impulse zum Stehlen von Gegenständen zu kontrollieren, ohne dass ein offensichtliches Motiv vorliegt (ICD-11 WHO)
Koffein
– mildes Psychostimulans und Diuretikum, das in den Bohnen der Kaffeepflanze (Coffea-Arten) vorkommt und Bestandteil von Kaffee, Cola-Getränken, Schokolade, einer Reihe von selbst hergestellten „Energydrinks“ und Hilfsmitteln zur Gewichtsreduktion ist
– weltweit am häufigsten verwendete psychoaktive Substanz
(ICD-11 WHO)
Kognition
geistige Fähigkeiten und Prozesse in Bezug auf Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Urteilsvermögen, logisches Denken, Problemlösung, Entscheidungsfindung oder Verständnis bzw. die Integration (ICD-11 WHO)
Kokain
– Verbindung, die in den Blättern der Kokapflanze (Erythroxylum coca) vorkommt
– kommt in zwei Hauptformen vor: Kokainhydrochlorid und Kokainfreebase ( „Crack“)
– Stimulans des zentralen Nervensystems
– löst Zustand der Euphorie und Hyperaktivität v.a. bei Intoxikation aus
(ICD-11 WHO)
Koma
– akuter Zustand, der länger als eine Stunde und i.d.R. weniger als einen Monat andauert
– Patient*in ist nicht ansprechbar, liegt mit geschlossenen Augen und kann auch durch heftige Schmerzreize nicht geweckt werden
– motorische Reaktionen auf Schmerzreize sind auf reflexartiges Verhalten beschränkt
(ICD-11 WHO)
Kondition
körperlich-seelische Verfassung bzw. körperliche Leistungsfähigkeit, Ausdauer eines Menschen (Duden)
Konditionierung
– Lerntheorie, die auf der Basis des Reiz-Reaktions-Modells beruht
– Ausführen erlernter Reaktion auf bestimmte Reize
Konfabulation
Auffüllen von Gedächtnislücken mit fabrizierten, verzerrten oder fehlinterpretierten Erinnerungen über sich selbst oder die Welt, ohne bewusste Täuschungsabsicht (ICD-11 WHO)
Konfusion
Verwirrung, Verworrenheit, Unklarheit (Duden)
Kontaktfreudigkeit (erhöht)
Verminderung oder Verlust normaler sozialer Hemmungen, die sich in verstärkten Impulsen, mit anderen Menschen zusammen zu sein und mit ihnen zu sprechen, manifestieren, einschließlich übermäßiger Vertrautheit, verglichen mit dem typischen Aktivitätsniveau der Person (ICD-11 WHO)
Konversion
Umsetzung psychischer Erregung in körperliche Symptome (Duden)
Konversionsstörung
– auch dissoziative Störung
– Beeinträchtigung einer motorischen oder sensorischen Funktion bei objektiv nicht nachweisbarer körperlicher Erkrankung
(Hinterhuber, 2012)
Konzentration
aktive Hinwendung der Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bewusstseinsinhalt bei gleichzeitiger Ausblendung anderer Informationen (Hinterhuber, 2012)
Konzentrationsstörung
Störung der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer bestimmten Tätigkeit oder einem definierten Sachverhalt zuzuwenden (Hinterhuber, 2012)
Koprolalie
– unwillkürliches Fluchen oder das unwillkürliche Äußern von obszönen Wörtern oder sozial unangemessenen und abfälligen Bemerkungen
– häufig beim Tourette-Syndrom
(ICD-11 WHO)
Korsakow-Syndrom
amnestisches Psychosyndrom mit Desorientiertheit, Merkschwäche und Konfabulationen (Hinterhuber, 2012)
Körper-Integritäts-Identitätsstörung (BIID)
intensiver und anhaltender Wunsch in signifikanter Weise körperlich behindert zu sein
Körperhalluzinationen
Halluzinationen, bei denen ein ungewöhnlicher physischer Zustand oder ein ungewöhnliches Ereignis im Körper wahrgenommen wird (ICD-11 WHO)
Körperschema
Vorstellung vom eigenen Körper hinsichtlich seiner räumlichen Ausdehnung und Lage im Raum
Körperstressstörung
Vorhandensein von körperlichen Symptomen, die für den Betroffenen belastend sind, und durch eine übermäßige Aufmerksamkeit, die auf die Symptome gerichtet ist und sich durch wiederholte Kontakte mit Gesundheitsdienstleistern äußern kann (ICD-11 WHO)
katatone Flexibilitas cerea
siehe Katalepsie
körperdysmorphe Störung
anhaltende Beschäftigung mit einem oder mehreren wahrgenommenen Mängeln oder Fehlern im Aussehen, die für andere entweder nicht oder nur geringfügig wahrnehmbar sind (ICD-11 WHO)
L
LAW FIRMS (Anzeichen für eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung)
L – Loses point of activity (Verlust der Handlungsfähigkeit)
A – Abihity to complete tasks (Unfähigkeit, Aufgaben zu erledigen)
W – Worthless objects (Unfähigkeit, sich wertloser Objekte zu entledigen)
F – Friendships and leisure activities (Auswirkungen auf Freundschaften und Freizeitaktivitäten)
I – Inflexible, scrupulous, overconscientious (unflexibel, skrupellos, übermäßig gewissenhaft)
R – Reluctant to delegate (Unfähigkeit zu delegieren)
M – Miserly (Geizig)
S – Stubbornness (Sturheit und Starrheit)
LIVES-Schema (Kommunikationskonzept bei Gesprächen mit Opfern von Missbrauch, Vergewaltigung, häuslicher Gewalt etc.)
L – Listen (zuhören): Hören Sie der Frau aufmerksam zu, mit Empathie und ohne zu beurteilen.
I – Inquire about needs and cocerns (Bedürfnisse und Sorgen erfragen)
V – Validate (Bestätigen): Patientin zeigen, dass Sie verstanden wird.
E – Enhance safety (Sicherheit erhöhen): Besprechen und Erstellen eines Sicherheitsplanes, wie es weitergehen soll, auch wenn es wieder zu Gewalt kommen sollte
S – Support (Unterstützung): Unterstützungsangebote aufzeigen, Kontakt zu Angeboten oder sozialer Unterstützung herstellen
Leichtsinnigkeit
Tendenz zu einem Verhalten, das potenziell die körperliche Gesundheit, die Sicherheit oder das Leben einer Person gefährdet (ICD-11 WHO)
Lethargie
Zustand körperlicher und psychischer Trägheit, in dem das Interesse ermüdet ist (Duden)
Lewy-Körper-Demenz
neurodegenerative Störung, welche histologisch definiert als intrazytoplasmatische eosinophile neuronale Einschlüsse in der Hirnrinde oder im Hirnstamm
Libido
sexuelles Verlangen, sexuelle Aktivität, sexuelles Interesse und sexuelles Funktionieren (ICD-11 WHO)
Libido
– allen psychischen Äußerungen zugrunde liegende psychische Energie
– auf sexuelle Befriedigung gerichteter Trieb bzw. Bedürfnis, Trieb, sexuelle Lust zu empfinden
(Duden)
Logorrhoe
übermäßig verstärkter Redefluss
Lysergsäurediethylamid (LSD)
suchterzeugender Stoff mit halluzinogene und ggf. stimulierenden Eigenschaften (ICD-11 WHO)
M
MANIAC (Merkhilfe für die Diagnosekriterien einer Manie)
M – Mouth, e.g. pressure of speech/ Moodl (Sprache verschnellt, Stimmung)
A – Activity increased
N – Naughty, e.g. disinhibition (ungezogenes/enthem)
I – Insomnia (Schlaflosigkeit)
A – Attention, e.g. distractability (Aufmerksamkeitsstörung, Ablenkbarkeit)
C – Confidence (übersteigertes Selbstbewusstsein)
ME PECULIAR (Merkhilfe für die Symptome einer schizotypen Persönlichkeitsstörung)
M – Magical thinking (Magisches Denken)
E – Experiences unusual perceptions (ungewöhnliche Wahrnehmung)
P – Paranoid ideation (paranoide Ideen/Gedanken)
E – Eccentric behavior or appearance (exzentrisches Verhalten oder Aussehen)
C – Constricted or inappropriate affect (eingeengter oder unangemessener Affekt)
U – Unusual thinking or speech (ungewöhnliches Denken oder Sprechen)
L – Lacks close friends (keine engen Freunde/Freundschaften)
I – Ideas of reference (Wahn/Vorstellungen bzgl. Bezugspersonen)
A – Anxiety in social situations (Ängstlichkeit in sozialen Situationen)
R – Rule out psychotic or pervasive developmental disorders (Ausschluss psychotischer oder tiefgreifender Entwicklungsstörungen)
MNOP (Merkhilfe für Miosis bewirkende Stoffe)
M – Morphin
N – Nikotin
O – Opiate
P – Phosporsäureester
MOVE STUPID (Merkhilfe für die Ursachen einer Bewusstseinsveränderung)
M – metabolische Ursachen (Hyperkalzämie, Hyponatrieämie)
O – O2 (Hypoxie)
V – vaskuläre Ursachen (Myokardinfarkt, Blutungen)
E – endokrine Ursachen (Hypothyreose, Hypoglykämie)
S – Seizures (Krampfanfall)
T – Trauma
U – Urämie
P – psychiatrische Ursachen
I – infektiöse Ursachen
D – Drogen, Alkohol
Major Depression Index (MDI)
Screening-Tool für Depressionen (https://www.mdcalc.com/calc/1844/major-depression-index-mdi)
Makropsie
Gegenstände werden größer wahrgenommen (Hinterhuber, 2012)
Manie
euphorische Stimmungslage und angehobener Antrieb im Rahmen einer affektiven Störung (Hinterhuber, 2012)
Manierismen
theatralisch-gekünstelte, unnatürliche Verhaltensweisen (Hinterhuber, 2012)
Masochismus
Variante des sexuellen Erlebens, bei der die volle sexuelle Befriedigung mit dem Erleiden von Demütigung, Schmerz oder Qual einhergeht (Duden)
Maßregelvollzug
freiheitsentziehende Unterbringung gefährlicher psychisch kranker oder suchtkranker Straftäter zwecks Besserung und Sicherung
Metamorphopsie
Gegenstände werden in Farbe und Form verändert wahrgenommen (Hinterhuber, 2012)
Mikropsie
Gegenstände werden kleiner wahrgenommen (Hinterhuber, 2012)
Miosis
Pupillenverengung
Misshandlung
nicht versehentliche körperliche Gewalthandlungen, erzwungene oder genötigte sexuelle Handlungen, verbale oder symbolische Handlungen oder erhebliche Unterlassungen, die zu einem Schaden führen oder ein angemessenes Potenzial für einen Schaden haben (ICD-11 WHO)
Misshandlung (körperlich)
nicht versehentliche Handlungen mit körperlicher Gewalt, die zu körperlichen Schäden führen oder ein angemessenes Potenzial haben, zu solchen zu führen, oder die erhebliche Angst hervorrufen (ICD-11 WHO)
Misshandlung (psychisch)
nicht versehentliche verbale oder symbolische Handlung, die zu einer erheblichen psychischen Schädigung führt (ICD-11 WHO)
Misshandlung (sexuell bei Erwachsenen)
erzwungene oder genötigte sexuelle Handlungen oder sexuelle Handlungen mit einer Person, die nicht einwilligungsfähig ist (ICD-11 WHO)
Misshandlung (sexuell bei Kindern)
sexuelle Handlungen mit einem Kind, die dazu bestimmt sind, einem Erwachsenen sexuelle Befriedigung zu verschaffen (ICD-11 WHO)
Misstrauen
Verhalten anderer wird mit Angst, Misstrauen oder Feindseligkeit betrachtet und als potenziell bedrohlich wahrgenommen (ICD-11 WHO)
Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS)
Tool zur Bestimmung des Schweregrades depressiver Episoden bei Erwachsenen (https://www.mdcalc.com/calc/4058/montgomery-asberg-depression-rating-scale-madrs)
Mordfantasien
Gedanken, Ideen oder Grübeleien über die Tötung einer anderen Person, die von vagen Rachegedanken bis zu detaillierten und ausformulierten Plänen reichen, aber keine tatsächlichen Mordversuche beinhalten (ICD-11 WHO)
Motorische Unruhe
ziellose und ungerichtete Aktivität (Hinterhuber, 2012)
Mutismus
Mangel an verbaler Leistung, der generalisiert oder auf bestimmte Situationen beschränkt sein kann
Mydriasis
Pupillenerweiterung
Müdigkeit
Gefühl verminderter Wachsamkeit und damit einhergehende Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, in manchen Fällen mit der Folge eines Einschlafimpulses oder einer Einschlafneigung (ICD-11 WHO)
Münchhausen-Syndrom
siehe artifizielle Störung
Münchhausen-by-Proxy-Syndrom
siehe artifizielle Störung
maladaptives Gesundheitsverhalten
schlecht angepasstes bzw. unangepasstrs Gesundheitsverhalten
N
Nachhallpsychose
siehe Echopsychose
Narkolepsie
anfallsweise auftretender, unüberwindbarer Schlafzwang, der häufig mit affektivem Tonusverlust der Muskulatur (Kataplexie) verbunden ist (Hinterhuber, 2012)
Narzissmus
– Begriff aus der psychoanalytischen Entwicklungstheorie
– ganze Libido ist dem Ich zugewendet und somit die Beziehungsfähigkeit deutlich gestört, die Selbstwertregulation erschwert, das Einfühlungsvermögen herabgesetzt
(Hinterhuber, 2012)
Narzissmus
übersteigerte Selbstliebe und Ichbezogenheit (Duden)
Negativismus
Tendenz, sich Vorschlägen oder Ratschlägen zu widersetzen oder zu widerstehen, oder sich ohne ersichtlichen Grund hartnäckig zu widersetzen (ICD-11 WHO)
Neglect
neurologische Aufmerksamkeitsstörung mit einer Störung der Wahrnehmung der Sinnesinformationen auf einer Körperhälfte
Neologismen
Erfindung neuer Wörter, die nur für die Person, die sie benutzt, eine Bedeutung haben (ICD-11 WHO)
Neurasthenie
nervöser Erschöpfungszustand (Duden)
Neuroleptikum
Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen, das die motorische Aktivität hemmt, Erregung und Aggressivität dämpft und das vegetative Nervensystem beeinflusst (Duden)
Neurose
durch unverarbeitete Erlebnisse entstandene psychische Störung, die sich auch in körperlichen Funktionsstörungen äußern kann (Duden)
Nikotin
– abhängigkeitserzeugende Wirkstoff der Tabakpflanze, Nicotiana tabacum
– dritthäufigste weltweit konsumierte psychoaktive Substanz
(ICD-11 WHO)
neuroleptisches Syndrom
Syndrom, gekennzeichnet durch Bewusstseinstrübung, Muskelstarre, Hyperthermie und Hyperaktivität zentral-autonomer Abläufe, das auftritt, wenn bestimmte Neuroleptika verwendet werden
nichtsuizidale Selbstverletzung
absichtliche Selbstverletzung des Körpers, meist durch Schneiden, Kratzen, Brennen, Beißen oder Schlagen, in der Erwartung, dass die Verletzung nur zu einem geringen körperlichen Schaden führt (ICD-11 WHO)
O
Obsession
Zwangsvorstellung oder -handlung (Duden)
Omnipotenzgefühl
Überzeugung, eine absolute Machtfülle zu besitzen (Hinterhuber, 2012)
Opioid Risk Tool (ORT) bei Drogenmissbrauch
Tool zur Abschätzung des Risikos opioidbedingten Verhaltens (https://www.mdcalc.com/calc/1757/opioid-risk-tool-ort-narcotic-abuse)
Opioide
– Oberbegriff für Bestandteile oder Derivate des Schlafmohns Papaver somniferum sowie eine Reihe von synthetischen und halbsynthetischen Verbindungen
– haben primäre Wirkung auf den µ-Opioidrezeptor
– analgetische, zentral dämpfende Wirkung
(ICD-11 WHO)
Orientierung
Summe der Fähigkeiten, sich in der Zeit, im Raum und in der persönlichen Situation zurechtzufinden (Hinterhuber, 2012)
Ödipuskomplex
zu starke Bindung eines Kindes an den gegengeschlechtlichen Elternteil (Duden)
P
PAIN (Anzeichen einer körperdysmorphen Störung)
P – Preoccupation with perceived defects or flaws in physical appearance (Beschäftigung mit wahrgenommenen Mängeln oder Fehlern im körperlichen Erscheinungsbild)
A – Acts, mental or behavioural, repetitive, in response to appearance concerns (sich wiederholende mentale oder verhaltensbezogene Handlungen als Reaktion)
I – Impairment in socio-occupational functioning (Beeinträchtigung sozio-beruflicher Funktionen)
N – Not due to an eating disorder (nicht auf eine Essstörung zurückzuführen)
PERRLA (Schema zur Pupillenkontrolle
P – Pupils (Pupillen)
E – Equal (isokor)
R – Round (rund)
RL – React to light (lichtreagibel)
A – Accommodate (Akkommodation/Fokussierung)
PHOBIA (Anzeichen für eine Agoraphobie)
P – Persistent (aenhaltende Ängste >6 Monate)
H – Handicapping (Beeinträchtigung, eingeschränkte Lebensführung)
O – Out-of-proportion fear or anxiety (überproportionale Angst oder Furcht)
B – Because of thoughts that escape or help might not be available in the event of developing panic-like symptoms or other incapacitating or embarrassing symptoms (Gedankens, dass im Falle des Auftretens panikartiger Symptome oder anderer behindernder oder peinlicher Symptome keine Flucht oder Hilfe möglich ist)
I – Intense fear or anxiety provoked almost always with the agoraphobic situations (intensive Furcht oder Angst, die fast immer durch agoraphobische Situationen ausgelöst wird)
A – Avoidance (Vermeidungsverhalten)
PINCH ME (Ursachen für ein Delir)
P – Pain (Schmerz)
I – Infektion
N – Nutrition (Ernährung)
C – Constipation (Verstopfung)
H – Hydration (Flüssigkeit, Exsikkose)
M – Medication (Medikamente)
E – Environment (Umwelteinflüsse)
PRAISE ME (Merkhilfe für die Symptome einer histrionischen Persönlichkeitsstörung)
P – Provocative or seductive behavior (provokatives/verführerisches Verhalten)
R – Relationships considered more intimate than they are (Beziehungen, die als intimer angesehen werden, als sie es sind)
A – Attention (Aufmerksamkeit; im Mittelpunkt stehen)
I – Influenced easily (beeinflussen andere einfach)
S – Style of speech, e.g. impressionistic, lacking detail (Sprachstil impressionistisch, wenig detailliert)
E – Emotions; rapidly shifting, shallow (Emotionen schnell wechselnd, oberflächlich)
M – Make up (auffälliges körperliches Erscheinungsbild, extravagante Kleidung) 
E – Emotions exaggerated (übertriebene Emotionen)
PSYCH (Schema zur Übergabe psychiatrischer Patient*innen)
P – Patient information (Alter, Geschlecht, psychiatrische Vorgeschichte, Substanzvorgeschichte)
S – Situation leading to Hospital (Selbst-/Fremdeinweisung; Zwang durch Polizei; aufgrund von Suizidgedanken, Fremdgefährdung, bizzares Verhalten etc.)
Y – Your Assesment (eigene Einschätzung: wahnhaft, desorganisiert, aufgewühlt, manisch, depressiv, suizidgefährdet etc.)
C – Critical information (kritische/wichtige Infos: Rauschzustand, Drogenentzug, einschlägige medizinische Vorgeschichte, gewalttätige Vorgeschichte etc.)
H – Hindrance (Hindernisse Patient*innen einzuweisen wie eine bestehende Einwilligungsfähigkeit oder eine ggf. anzuzweifelnde Eigen-/Fremdgefährdung, aber auch Hindernisse Patient*innen vor Ort zu belassen)
Pain Assessment in Advanced Dementia Scale (PAINAD)
Tool zur Schmerzbeurteilung bei fortgeschrittener Demenz (https://www.mdcalc.com/calc/3701/pain-assessment-advanced-dementia-scale-painad)
Palilalie
krankhafte Wiederholung desselben Wortes oder Satze (Duden)
Palimpseste
Erinnerungslücken bei Abhängigkeitserkrankungen (Hinterhuber, 2012)
Panikattacke
diskrete Periode intensiver Angst oder Befürchtungen, die mit dem schnellen und gleichzeitigen Auftreten einer Reihe charakteristischer Symptome einhergeht (ICD-11 WHO)
Panikstörung
durch wiederkehrende unerwartete Panikattacken gekennzeichnete Störung, die nicht auf bestimmte Reize oder Situationen beschränkt sind (ICD-11 WHO)
Papageno-Effekt
Beim „Papageno-Effekt“ handelt es sich um das Phänomen, dass eine aufklärend-bedachte Berichterstattung in den Medien sogar einen vorbeugenden Charakter bezogen auf suizidales Verhalten haben kann. Der Bezug auf den Charakter „Papageno“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart rührt daher, dass selbiger wie Goethes „Werther“ unglücklich verliebt und suizidal ist, aber durch die Hilfe von „drei Knaben“ andere Lösungsansätze erkennt und seine Krise überwindet. Bezogen auf die aufklärend-bedachte Berichterstattung sind u.a. folgende Aspekte zu nennen:
– Hinweise zu einem sinnvollen Management in Krisenphasen
– keine monokausale Darstellung des Motivs
– Verzicht auf detailreiche Beschreibungen genauer Umstände zur Tat & Person
– keine Heroisierung oder Romantisierung
– individuelle Problematik erklären, Lösungsansätze & professionelle – Hilfsangebote aufzeigen
Parakinesen
abnorme, komplexe Bewegungsmuster, die die Gestik und Mimik, oft auch die Sprache betreffen (Hinterhuber, 2012)
Paramimie
affekte und mimisches Verhalten stimmen nicht überein (Hinterhuber, 2012)
Paranoia
systematisierter Wahn (Hinterhuber, 2012)
Paraphasie
Form einer Sprachstörung, bei der Worte oder Buchstaben verwechselt werden (Hinterhuber, 2012)
Paraphilie
anhaltende und intensive Muster atypischer sexueller Erregung, die sich in sexuellen Gedanken, Phantasien, Trieben oder Verhaltensweisen äußern, die sich auf andere Personen beziehen, die aufgrund ihres Alters oder ihres Status nicht einwilligungsfähig oder -willig sind, und auf die die Person reagiert hat oder durch die sie stark belastet wird (ICD-11 WHO)
Parasomnie
problematische Verhaltensweisen oder physiologische Ereignisse, die beim Einschlafen, während des Schlafs oder beim Aufwachen aus dem Schlaf auftreten (ICD-11 WHO)
Parasuizid
Suizidversuch, früher häufig im Rahmen eines primär demonstrativ-appellativen Verhaltens gesehen (Hinterhuber, 2012)
Parathymie
Affekte und Inhalt des gegenwärtigen Erlebens stimmen nicht überein (Hinterhuber, 2012)
Pareidolien
verändert erscheinende Sinneseindrücke (Hinterhuber, 2012)
Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9)
Tool zur Bestimmung des Schweregrades von Depressionen (https://www.mdcalc.com/calc/1725/phq9-patient-health-questionnaire9)
Pavor nocturnus
plötzliches Aufwachen in panischer Angst verbunden mit lautem Aufschreien (Hinterhuber, 2012)
Perfektionismus
Neigung, von sich selbst oder anderen Makellosigkeit zu verlangen und übermäßig hohe Standards zu setzen (ICD-11 WHO)
Perseveration
ständige Wiederholung von zuvor verwendeten Wörtern, Sätzen oder Details, die nicht auf die Anforderungen der Situation eingehen (ICD-11 WHO)
Persönlichkeitsmerkmale oder -muster
Merkmale der Persönlichkeit einer Person, die am stärksten ausgeprägt sind und zur Persönlichkeitsstörung beitragen (ICD-11 WHO)
Persönlichkeitsstörung
durch Probleme in der Funktionsweise von Aspekten des Selbst gekennzeichnete und/oder zwischenmenschliche Störung, die über einen längeren Zeitraum bestehen (ICD-11 WHO)
Persönlichkeitsstörung (histrionische)
Persönlichkeitsstörung, die durch Egozentrizität, gesteigertes Geltungsbedürfnis und stetes Verlangen nach Anerkennung sowie durch
theatralisches Verhalten charakterisiert ist (Hinterhuber, 2012)
Pessimismus
Neigung, ungünstige Aspekte, Bedingungen und Möglichkeiten zu betonen oder das schlimmstmögliche Ergebnis zu erwarten (ICD-11 WHO)
Phenylcyclidin (PCP)
– Suchtstoff mit euphorisierender und dissoziativer Wirkung
– Konsum kann zu bizarren Verhaltensweisen führen
(ICD-11 WHO)
Phobie
übermäßige Furcht und Angst und damit verbundene Verhaltensstörungen, wobei die Symptome so schwerwiegend sind, dass sie zu erheblichem Leid oder erheblichen Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen führen (ICD-11 WHO)
Phobophobie
Angst vor Angstanfällen
Phoneme
akustische Halluzinationen (Hinterhuber, 2012)
Pica
gekennzeichnet durch den regelmäßigen Verzehr von nicht nahrhaften Stoffen wie Gegenständen und Materialien, die keine Nahrungsmittel sind oder von rohen Nahrungsmittelbestandteilen, der anhaltend oder schwerwiegend genug ist, um eine klinische Behandlung bei einer Person zu erfordern (ICD-11 WHO)
Polytoxikomanie
Abhängigkeit von mehreren Suchtstoffen (Hinterhuber, 2012)
Poriomanie
Impulshandlung mit dranghaftem Weglaufen (Hinterhuber, 2012)
Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS) bei Schizophrenie
Tool zur Detektion der Positiv- & Negativsymptome bei Schizophrenie (https://www.mdcalc.com/calc/10414/positive-negative-syndrome-scale-panss-schizophrenia)
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Störung, die sich entwickelt, wenn man einem extrem bedrohlichen oder entsetzlichen Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen ausgesetzt war (ICD-11 WHO)
Posttraumatische Belastungsstörung (komplex)
Störung, die sich entwickeln kann, nachdem man einem Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen extrem bedrohlicher oder schrecklicher Natur ausgesetzt war; meist lang anhaltende oder sich wiederholende Ereignisse, denen man nur schwer oder gar nicht entkommen kann (ICD-11 WHO)
Prediction of Alcohol Withdrawal Severity Scale
Screening-Tool hinsichtlich Symptomen eines komplizierten Alkoholentzugs bei hospitalisierten Patient*innen (https://www.mdcalc.com/calc/10102/prediction-alcohol-withdrawal-severity-scale)
Prodromalstadium
frühe Anzeichen oder Symptome einer Störung (Hinterhuber, 2012)
Psychoedukation
Aufklärung und Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen über i.d.R. psychische Erkrankungen
Psychomotorische Erregung
siehe Agitiertheit
Psychomotorische Verlangsamung
sichtbare allgemeine Verlangsamung der körperlichen Reaktionen, Bewegungen und des Sprechens (Hinterhuber, 2012)
Psychose
– Störung mit schwerer Beeinträchtigung der Realitätskontrolle und der
Schaffung einer neuen Realität
– Bezeichnung „psychotisch“ wird verwendet, um das Verhalten einer Person zu einem bestimmten Zeitpunkt zu beschreiben oder eine psychische Störung zu kennzeichnen
(Hinterhuber, 2012)
Psychose (symbiontische)
aus dem sehr engen und ständigen Zusammensein zweier Personen erwachsende Psychose, also eine primär „gesunde“ Person wird von
einer „kranken“ Person induziert, sodass beide das Wahnerleben teilen
Psychosomatik
Krankheitslehre, die sowohl psychische Einflüsse auf körperliche Vorgänge als auch Auswirkungen körperlicher Erkrankungen auf psychische Prozesse berücksichtigt (Hinterhuber, 2012)
Purging-Verhalten
Verhalten, das darauf abzielt, aufgenommene Nahrung aus dem Körper zu entfernen, mit der spezifischen Absicht, Gewicht zu verlieren oder eine Gewichtszunahme zu verhindern (ICD-11 WHO)
Pyromanie
wiederkehrendes Unvermögen, starke Impulse, Feuer zu legen, zu kontrollieren, was zu mehrfachen Handlungen oder Versuchen führt, Eigentum oder andere Objekte in Brand zu setzen, ohne dass ein offensichtliches Motiv vorliegt (ICD-11 WHO)
Pädophilie
anhaltendes, konzentriertes und intensives Muster sexueller Erregung, das sich in anhaltenden sexuellen Gedanken, Phantasien, Trieben oder Verhaltensweisen äußert und sich auf vorpubertäre Kinder bezieht (ICD-11 WHO)
pathologisches Glücksspiel
anhaltendes oder wiederkehrendes Glücksspielverhalten, das online oder offline auftreten kann (ICD-11 WHO)
pathologisches Horten
Anhäufung von Besitztümern, die dazu führt, dass die Wohnräume so überfüllt sind, dass ihre Nutzung oder Sicherheit beeinträchtigt ist (ICD-11 WHO)
pathologisches Spielen
anhaltendes oder wiederkehrendes Spielverhalten, das online oder offline stattfinden kann (ICD-11 WHO)
periodische Trunksucht
siehe Dipsomanie
psychoaktive/psychotrope Substanz
Substanzen, welche eine Veränderungen der Psyche und des Bewusstseins bewirken
psychomotorische Unruhe
übermäßige motorische Aktivität, die sich meist durch zwecklose Verhaltensweisen äußert (ICD-11 WHO)
psychomotorische Verlangsamung
sichtbare, allgemeine Verlangsamung der Bewegungen und der Sprache (ICD-11 WHO)
Q
R
RIDE (Anzeichen für Zwangsstörung und verwandte Störungen)
R – Recurrent and persistent (wiederkehrende & anhaltende Gedanken/Verlangen)
I – Intrusive and unwanted (aufdringliche & unerwünschte Gedanken/Verlangen)
D – Distress/anxiety provoking (Stress/Ängste auslösende Gedanken/Verlangen)
E – Effaced by ignoring or suppressing or neutralising with other thought or compulsion (Unterdrückung/Ignorieren mit anderen Gedanken oder Zwängen)
Rapid Cycling
– hohe Häufigkeit von Stimmungsschüben (min. 4) in den letzten 12 Monaten mit Wechsel von einer Polarität der Stimmung zur anderen oder Stimmungsepisoden, die durch eine Phase der Remission abgegrenzt sind
– v.a. bei bipolaren Störung vom Typ I oder Typ II
(ICD-11 WHO)
Raptus
unvermittelt auftretender Erregungszustand mit aggressiven Durchbrüchen bei psychischen Störungen (Hinterhuber, 2012)
Rationalisierung
logisch-rationale Begründung von Handlungen, deren zugrunde liegendes triebhaft-unbewusstes Motiv aus moralischen Gründen nicht akzeptiert werden kann (Hinterhuber, 2012)
Regurgitation
Wiederkauen von zuvor verschluckter Nahrung, die durch Auf-/Hochstoßen zurück in den Mund gebracht wurde, die dann wieder geschluckt oder ausgespuckt werden kann (ICD-11 WHO)
Regurgitations- oder Ruminationsstörung
absichtliches und wiederholtes Zurückbringen von zuvor geschluckter Nahrung in den Mund (Regurgitation), die erneut gekaut und geschluckt werden kann (Rumination) oder absichtlich ausgespuckt, aber nicht erbrochen, wird (ICD-11 WHO)
Remission
Rückgang bzw. vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen (Duden)
Residualzustand
Störungen bzw. Veränderungen, die nach der Remission der floriden Symptomatik einer Erkrankung dauerhaft fortbestehen (Hinterhuber, 2012)
Resilienz
Widerstandskraft eines Menschen, negativen Einflüssen standzuhalten, ohne eine psychische Beeinträchtigung zu entwickeln (Hinterhuber, 2012)
Retardierung
siehe psychomotorische Verlangsamung
Rett-Syndrom
– Zustand, bei dem auf eine scheinbar normale frühe Entwicklung ein teilweiser oder vollständiger Verlust der Sprache, der Fähigkeit zur Fortbewegung und des Gebrauchs der Hände folgt
– zusätzlich Verlangsamung des Kopfwachstums, wobei der Beginn in der Regel zwischen sieben und 24 Monaten liegt sowie Verlust zielgerichteter Handbewegungen, Stereotypien der Hände mit waschenden Bewegungen und Hyperventilation
(ICD-11 WHO)
Rezidiv
Rückfall (Duden)
Ruhelosigkeit
Gefühl, nicht stillhalten zu können (ICD-11 WHO)
Rumination
erneutes Kauen und Schlucken von schon zuvor gekauter und geschluckter Nahrung (ICD-11 WHO)
rasende Gedanken
subjektive Wahrnehmung von beschleunigten Denkprozessen (ICD-11 WHO)
reaktive Bindungsstörung
– stark abnormes Bindungsverhalten in der frühen Kindheit
– im Zusammenhang stehend einer Geschichte grob unangemessener Kinderbetreuung wie schwerer Vernachlässigung, Misshandlung, institutioneller Deprivation
(ICD-11 WHO)
S
SAD PERSONS (Risikofaktoren für einen Suizid)
S – Sex (Geschlecht; männliches Geschlecht)
A – Age, e.g. < 19 or > 45 years (Alter < 19 oder > 45 Jahre)
D – Depression
P – previous attempt (frühere Versuche)
E – excess alcohol or substance use (übermäßiger Alkohol- oder Substanzkonsum)
R – rational thinking loss (Verlust des rationalen Denkens)
S – social support lacking (fehlende soziale Unterstützung)
O – organised plan (Planung, Suizidplan)
N – no spouse (alleinstehend)
S – Sickness (Krankheit/Erkrankung)
SCRAMBLE (Ansatz für Pflege & Behandlung von Autistinnen)
S – Sensory management that reduces stimuli (Reize reduzieren)
C – Communications that are kept simple and direct (einfache und direkte Kommunikation)
R – Reduced number of staff involved in care (begrenzte Anzahl an Mitarbeitenden)
A – Allowing for extra time (zusätzliche Zeit zulassen)
M – Medication reconciliation (Medikamentenabstimmung)
B – Box of sensory toys (Bereitstellen von sensorischem Spielzeug)
L – Listening (Zuhören)
E – Exam and treatment modifications (Überprüfen und Behandlung anpasse)
SCRIMPER (Anzeichen einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung)
S – Stubborn (Sturrheit)
C – Cannot discard worthless objects (Trennen von wertlosen Gegenständen nicht möglich)
R – Rule obsessed (Besessen von Regeln)
I – Inflexible (unflexibles Verhalten)
M – Miserly (kleinlich)
P – Perfectionistic (perfektionistisch)
E – Excludes leisure due to devotion to work (Arbeit wird Freizeit vorgezogen)
R – Reluctant to delegate to others (ungerne/kein Delegieren an andere)
SHIVERS (Merkhilfe für die Symptomatik des Serotonin-Syndroms)
S – Shivering (Zittern)
H – Hyperreflexia & Myoclonus (Hyperreflexie & Myoklonien)
I – increased Temperature (erhöhte Temperatur)
V – Vital Sign Abnormalities (Vitalparameter abnormal)
E – Encephalopathy (Enzephalopathie)
R – Restlessness (Ruhelosigkeit/Unruhe)
S – Sweating (Schwitzen/Schweißausbrüche)
SIG E CAP (Merkhilfe für die Symptomatik einer Depression)
S – Suicidal thoughts (Suizidgedanken)
I – Interests decreased (Interessensverlust)
G – Guilt (Schuldgefühle)
E – Energy decreased (Antriebslosigkeit)
C – Concentration decreased (Konzentrationsschwierigkeiten
A – Appetite disturbance, increased or decreased (Appetitsteigerung/-Minderung)
P – Psychomotor changes, e.g. agitation or retardation (psychomotorische Veränderungen, z.B. Agitation oder Retardierung)
S – Sleep disturbance, increased or decreased (verminderter oder übermäßiger Schlaf)
SMASHED (Diffenrentialdiagnosen für Bewusstseinsstörungen/Koma)
S – Schlaganfall
M – Meningitis
A – Alkohol
S – Seizures (Krampfanfall)
H – Hypo- und Hyperglykämie/-oxie/-thermie/-natriämie/-tonie etc.
E – endokrine Störungen, Enzephalitis, Enzephalalopathie
D – Drugs (Intoxikation, z.B. Barbiturate, Opiate, Benzodiazepine, Methanol, Ethanol, CO etc.)
SPACE DIGS (Merkhilfe für die Hauptsymptome einer Depression)
S – Sleep disruption (Schlafstörung)
P – psychomotor retardation (psychomotorische Verzögerung)
A – Appetite change (Veränderung des Appetits, Appetitverlust)
C – Concentration loss (Konzentrationsverlust)
E – Energy loss (Energieverlust, Antriebslosigkeit)
D – depressed mood (depressive Stimmung)
I – Interest wanes (Interessensverlust)
G – Guilt (Schuldgefühle)
S – suicidal tendencies (Suizidtendenzen)
SPE3CIAL (Anzeichen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung)
S – Special (Glaube, besonders zu sein)
P – Preoccupied with fantasies (Phantasien von unbegrenztem Erfolg, Reichtum, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe)
E – Envious (Neid auf andere, oder Glaube, dass andere neidisch auf einen sind)
E – Entitlement (Anspruchsdenken)
E – Excess admiration required (übermäßige Bewunderung erforderlich/nötig)
C – Conceited (eingebildetes Verhalten; Gefühl der eigenen Wichtigkeit)
I – Interpersonal exploitation (Ausbeutung anderer)
A – Arrogant (Arroganz, Hochmütigkeit)
L – Lacks of empathy (mangelndes Einfühlungsvermögen)
STUDENTS FEAR 3 C’s (Symptome einer Panikattacke/Angststörung)
S – Sweating (Schwitzen)
T – Trembling or shaking (Zittern oder Erschaudern)
U – Unsteadiness, dizziness, light headed or faint (Unsicherheit, Schwindel, Benommenheit, Ohnmacht)
D – Depersonalisation or derealisation (Depersonalisierung/Derealisierung)
E – Excessive heart rate, palpitations (erhöhte HF, Herzklopfen/-rasen)
N – Nausea or abdominal distress (Übelkeit oder Unterleibsbeschwerden)
T – Tingling, numbness or paraesthesias (Kribbeln, Taubheit oder Parästhesien)
S – Shortness of breath or smothering (Kurzatmigkeit oder Erstickungsgefühle)
FEAR – Fear of dying, losing control or going crazy (Angst, zu sterben, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden)
3 C’s – Chest pain, Chills, Choking (Brustschmerzen, Schüttelfrost, Erstickungsanfälle)
SUSPECT (Anzeichen für eine paranoide Persönlichkeitsstörung)
S – Spousal infidelity suspected (Verdacht auf Untreue des Ehepartners)
U – Unforgiving (unversöhnliches Verhalten; Groll hegen)
S – Suspicious (misstrauische Gedanken)
P – Perceives attacks and reacts quickly (nimmt Angriffe wahr und reagiert schnell)
E – Enemy or friend? (Verdächtigung von Kollegen und Freunde)
C – Confiding in others is feared (Furcht davor, sich anderen anzuvertrauen)
T – Threats perceived in benign events (Wahrnehmung von Gefahr in harmlosen Ereignissen)
Sadismus
anhaltendes, konzentriertes und intensives Muster sexueller Erregung, das sich in anhaltenden sexuellen Gedanken, Phantasien, Trieben oder Verhaltensweisen äußert und mit der Zufügung körperlichen oder psychischen Leids an einer nichteinwilligenden Person (ICD-11 WHO)
Sadomasochismus
sowohl sadistisch als auch masochistisch ausgerichtete Variante des sexuellen Erlebens (Duden)
Satyriasis
extrem gesteigerter männlicher Geschlechtstrieb (Duden)
Schizophasie
auffallende Sprachstörung, bei der der Inhalt völlig zerfallen, die Form noch gut erhalten ist, und die Äußerungen oft bizarr, umständlich, pathetisch und sind schwer verständlich erscheinen (Hinterhuber, 2012)
Schizophasie
Äußerung zusammenhangloser Wörter und Sätze (Duden)
Schizophrenie
Störung mit erheblicher Beeinträchtigung der Realitätsprüfung und Verhaltensänderungen (ICD-11 WHO)
Schlaf-Wach-Störung
Oberbegriff für Entitäten wie
– Schwierigkeiten den Schlaf einzuleiten oder aufrechtzuerhalten (Insomnie-Störungen)
– übermäßige Schläfrigkeit (Hypersomnolenz-Störungen)
– Atmungsstörungen während des Schlafs (schlafbezogene Atmungsstörungen)
– Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (zirkadiane Schlaf-Wach-Störungen)
– abnorme Bewegungen während des Schlafs (schlafbezogene Bewegungsstörungen)
– problematische Verhaltensweisen oder physiologische Ereignisse, die während des Einschlafens, während des Schlafs oder beim Aufwachen aus dem Schlaf auftreten (Parasomnie-Störungen)
(ICD-11 WHO)
Schuldgefühle
Reue in Bezug auf vergangene Ereignisse oder vergangene Handlungen (oder Untätigkeit), Gedanken oder Wünsche der Person (ICD-11 WHO)
Sedierung
Dämpfung bzw. Linderung von Schmerzen (Duden)
Selbstwertgefühl
Einschätzung des eigenen Selbstwerts (ICD-11 WHO)
Sensationssuchen
Neigung, nach Erfahrungen und Gefühlen zu suchen, die vielfältig, neuartig, komplex und intensiv sind (ICD-11 WHO)
Sig Energy CAPs (Merkhilfe für die Anzeichen einer Depression)
S – Sleep disorders (Schlafstörungen)
I – Interest Deficits, Anhedonia (Interessenverlust, Anhedonie)
G – Guilt, feelings of worthlessness (Schuldgefühle, Gefühl der Wertlosigkeit)
E – Energy deficit (Energieverlust)
C – Concentration problemes (Konzentrationsstörung)
A – Appetite changes (Appetitveränderung)
P – psychomotor retardation or agitation (psychomotorische Retardierung oder Agitation)
S – Suicidality (Suizidalität)
Skin-Picking-Störung
Exkoriationsstörung, gekennzeichnet durch wiederholtes Zupfen der eigenen Haut, was zu Hautläsionen führt, begleitet von erfolglosen Versuchen, das Verhalten zu verringern oder zu beenden (ICD-11 WHO)
Somatisierung
Umwandlung psychischerKonflikte in körperliche Symptome (Hinterhuber, 2012)
Somnambulismus
Schlafwandeln (Hinterhuber, 2012)
Somnolenz
Form der Bewusstseinsverminderung bei der die Patient*innen schläfrig, aber weckbar sind (Hinterhuber, 2012)
Sopor
Form der Bewusstseinsminderung bei der die Patient*innen schlafen und nur durch starke Reize für kurze Zeit weckbar sind (Hinterhuber, 2012)
Sorge
unangenehme, schwer zu kontrollierende Gedanken, die sich auf erwartete potentielle negative Ereignisse beziehen (ICD-11 WHO)
Sperrung
– Unterbrechung im Redefl uss, bevor ein Gedanke zu Ende ist
– nach einem Schweigen von nur wenigen Sekunden oder aber auch Minuten sagt der Betreffende, dass er sich nicht mehr erinnern kann, was er gesagt hat oder sagen wollte
(Hinterhuber, 2012)
Sprachdysfluenz
häufige oder durchdringende Störung des rhythmischen Redeflusses, die nach der Entwicklungsphase, also im Erwachsenenalter, auftritt und außerhalb der Grenzen der normalen Variation liegt, zu einer reduzierten Verständlichkeit führt und die Kommunikation erheblich beeinträchtigt (ICD-11 WHO)
Sprachverarmung
allgemeiner Mangel an unaufgefordertem Inhalt und Elaboration, wie er normalerweise beim Sprechen auftritt, der auf Gedankenarmut zurückgeführt wird (ICD-11 WHO)
Sprechen mit Druck
– Sprechen, bei dem die Person einen unangemessenen Druck verspürt, die Worte herauszubekommen
– Sprechen der Person ist in der Regel schnell, laut und nachdrücklich und kann schwierig oder unmöglich zu unterbrechen sein
– Sprechen der Person häufig ohne jegliche soziale Stimulation und kann weiter sprechen, obwohl niemand zuhört
(ICD-11 WHO)
Stereotypie
sprachliche oder motorische Äußerungen, die über längere Zeit hinweg in gleicher Form wiederholt werden (Hinterhuber, 2012)
Stigma
unreflektierte Vorurteile und/oder negative soziale Stereotype, die Menschen mit psychischer Erkrankung entgegengebracht werden (Hinterhuber, 2012)
Stimmung (dysphorische)
unangenehme Stimmung wie bei einer Depression verbunden mit Ängstlichkeit und Reizbarkeit (Hinterhuber, 2012)
Stimmung (euphorische)
krankhaft gehobene Gestimmtheit mit übertriebenem Wohlbefinden (Hinterhuber, 2012)
Stimmung (euthyme)
Stimmung im „normalen“ Bereich, also ohne Depression oder Euphorie (Hinterhuber, 2012)
Stimmung (expansive/überschwängliche)
Mangel an Zurückhaltung beim Ausdruck von Gefühlen, oft mit Überbewertung der eigenen Bedeutung und Wichtigkeit (Hinterhuber, 2012)
Stimmung (gehobene)
bessere Stimmung als gewohnt (Hinterhuber, 2012)
Stimmung (reizbare)
inneres Spannungsgefühl mit der Tendenz, sich leicht zum Zorn reizen zu lassen (Hinterhuber, 2012)
Stimulanzien
stark abhängigkeitserzeugende Drogen, die in erster Linie psychostimulierende Eigenschaften haben und Euphorie und Hyperaktivität auslösen (ICD-11 WHO)
Stupor
siehe Was sind eigentlich… Katatonie & Stupor?
Sturheit
unerschütterliches Festhalten an einer Meinung, einem Ziel oder einer Handlungsweise, trotz Vernunft, Argumenten oder Überzeugung (ICD-11 WHO)
Substanzgebrauch
psychische und Verhaltensstörungen, die sich infolge des Konsums überwiegend psychoaktiver Substanzen entwickelt (ICD-11 WHO)
Sucht
mit Leiden oder Beeinträchtigungen persönlicher Funktionen einhergehende Störung, die sich als Folge wiederholter belohnender Verhaltensweisen entwickelt (ICD-11 WHO)
Suggestion
Technik der Beeinflussung eines Menschen mit den Zielen, bestimmte Gedanken, Gefühle oder Vorstellungen zu übernehmen (Hinterhuber, 2012)
Suizidalität
(erhöhte) Neigung selbst das eigene Leben zu beenden
Suizidgedanken
Gedanken, Ideen oder Grübeleien über die Möglichkeit, das eigene Leben zu beenden, die von dem Gedanken, dass man besser tot wäre, bis zur Formulierung ausgeklügelter Pläne reichen (ICD-11 WHO)
Suizidversuch
spezifische Phase von selbstschädigendem Verhalten, die mit der bewussten Absicht unternommen wird, das eigene Leben zu beenden (ICD-11 WHO)
schizoaffektive Störung
episodische Störung, bei der die diagnostischen Voraussetzungen einer Schizophrenie und einer manischen, gemischten oder mittelschweren bzw. schweren depressiven Episode innerhalb derselben Krankheitsepisode erfüllt sind, entweder gleichzeitig oder innerhalb weniger Tage nacheinander (ICD-11 WHO)
schizotype Störung
Störung, gekennzeichnet durch ein dauerhaftes Muster von Exzentrizitäten in Verhalten, Aussehen und Sprache, begleitet von kognitiven und wahrnehmungsbezogenen Verzerrungen, ungewöhnlichen Überzeugungen und Unbehagen in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie einer oft eingeschränkten Fähigkeit dazu (ICD-11 WHO)
schädlicher Gebrauch
Gebrauch von Suchtstoffen o.Ä., der zu einer Schädigung der körperlichen oder psychischen Gesundheit einer Person oder zu einem Verhalten führt, das zu einer Schädigung der Gesundheit anderer führt (ICD-11 WHO)
schädliches Verhaltensmuster
Verhaltensmuster, das die körperliche oder psychische Gesundheit einer Person geschädigt hat oder zu einem Verhalten geführt hat, das die Gesundheit anderer schädigt; Muster muss min. 12 Monate bei episodischem Konsum oder min. einem Monat bei kontinuierlichem Konsum bestehen (ICD-11 WHO)
selektiver Mutismus
siehe selektiver Mutismus – Mehr als nur stumm sein!
siehe Dipsomanie
wiederholt, oft periodisch auftretender exzessiver Alkoholkonsum bei (weitgehender) zwischenzeitlicher Abstinenz (Hinterhuber, 2012)
sozialer Rückzug
Rückzug aus Beziehungen und anderen sozialen Interaktionen (ICD-11 WHO)
suizidales Verhalten
konkrete Handlungen, die in Vorbereitung auf die Erfüllung des Wunsches, das eigene Leben zu beenden, vorgenommen werden, aber keinen tatsächlichen Suizidversuch darstellen (ICD-11 WHO)
T
TAD HIGH (Merkhilfe für die Symptomatik einer hypomanischen Phase)
T – Talkative (übermäßig gesprächig)
A – Attention deficit (Aufmerksamkeitsdeifizit)
D – Decreased need for sleep (vermindertes Schlafbedürfnis)
H – High self-esteem/grandiosity  (hohes/überhöhtes Selbstwertgefühl)
I – Ideas that race  (rasende Gedanken)
G – Goal-directed activity increased (verstärkte zielgerichtete Aktivitäten)
H – High-risk activity (Hochrisikoverhalten)
TRAUMA (Assessment-/Diagnose-Tool für eine Posttraumatische Belastungsstörung)
T – Traumatic event (traumatisches Ereignis)
R – Re-experience (Wiedererleben)
A – Avoidance (Vermeidungsverhalten)
U – Unable to function (Unfähigkeit zu funktionieren)
M – Month or more of symptoms (Monat oder länger Symptome)
A – Arousal increased (Erregungslevel erhöht)
Teilremission (Sucht oder Substanzgebrauch)
Konsum ist über einen Zeitraum von mehr als 12 Monaten deutlich zurückgegangen, so dass die Definitionskriterien für eine Abhängigkeit nicht erfüllt sind, auch wenn während dieses Zeitraums gelegentlich oder kontinuierlich konsumiert wurde (ICD-11 WHO)
Tenazität
Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ständig auf einen Gegenstand zu richten (Hinterhuber, 2012)
Tetanie
neuromuskuläre Überregung, welche zu Krämpfen und Kribbeln führen kann; z.B. bei einer Hyperventilation
Tetrahydrocannabinol (THC)
–  chemische Verbindungen, die auf endogene Cannabinoidrezeptoren wirken, die die Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn modulieren
– wichtigste psychoaktive Cannabinoid ist δ-9-Tetrahydrocannabinol (THC)
(ICD-11 WHO)
Theory of Mind
Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen mit dem Ziel, deren Wahrnehmungen, Absichten und Gedanken zu verstehen (Hinterhuber, 2012)
Theory of Mind
Fähigkeit eines Menschen, mentale Zustände (Überzeugungen, Wünsche, Emotionen, Intentionen) als Ursache für das eigene Verhalten sowie das, anderer Menschen, zu identifizieren
Tic-(Störung)
– Vorhandensein von chronischen motorischen und/oder vokalen (phonischen) Tics
– motorische und vokale Tics sind definiert als plötzliche, schnelle, nichtrhythmische und wiederkehrende Bewegungen bzw. Vokalisationen
(ICD-11 WHO)
Todeswunsch (passiv)
Gedanken, dass der eigene Tod kein Problem wäre oder sterben nicht schlimm wäre
Tourette-Syndrom
chronische Tic-Störung, die durch das Vorhandensein von sowohl chronischen motorischen Tics als auch vokalen (phonischen) Tics gekennzeichnet ist (ICD-11 WHO)
Trance-Störung
Störung, die durch Episoden von Trance-Zuständen gekennzeichnet ist, die immer wieder auftreten oder bisher nur einmalig, aber dafür mindestens mehrere Tage gedauert hat (ICD-11 WHO)
Trancezustand
deutliche Veränderung des Bewusstseinszustandes oder Verlust des gewohnten Gefühls der persönlichen Identität, wobei die Person eine Einschränkung des Bewusstseins für die unmittelbare Umgebung oder eine ungewöhnlich enge und selektive Fokussierung auf Umweltreize und eine Beschränkung von Bewegungen, Körperhaltungen und Sprache auf die Wiederholung eines kleinen Repertoires erfährt, das als außerhalb der eigenen Kontrolle liegend erlebt wird (ICD-11 WHO)
Tranquilizer
siehe Anxiolytikum
Transitivismus
– Überzeugung, dass andere, vorzüglich Familienangehörige oder nahe Bezugspersonen an einer psychiatrischen Erkrankung leiden würden, sie selbst aber gesund wären
– v.a. bei schizophrenen Patient*innen
(Hinterhuber, 2012)
Trichotillomanie
wiederholtes Ziehen an den eigenen Haaren, was zu erheblichem Haarausfall führt, begleitet von erfolglosen Versuchen, das Verhalten zu verringern oder zu beenden (ICD-11 WHO)
U
Unentschlossenheit
Tendenz, Schwierigkeiten zu haben, Entscheidungen zu treffen oder sich auf eine Handlungsweise festzulegen (ICD-11 WHO)
Unterwürfigkeit
Tendenz, das eigene Verhalten an die tatsächlichen oder wahrgenommenen Interessen und Wünsche anderer anzupassen, auch wenn dies den eigenen Interessen, Bedürfnissen oder Wünschen zuwiderläuft (ICD-11 WHO)
Überheblichkeit
übertriebenes Selbstwertgefühl oder ein unrealistischer Glaube an die eigene Überlegenheit, Wichtigkeit, Fähigkeiten oder Identität (ICD-11 WHO)
Übertragung
Projektion von Wünsche, Gefühle und Einstellungen auf eine andere Person (Hinterhuber, 2012)
überwertige Ideen
unvernünftige und anhaltende Überzeugungen, die mit weniger als wahnhafter Intensität aufrechterhalten werden, z.B. Person ist in der Lage, die Möglichkeit anzuerkennen, dass die Überzeugung nicht wahr sein könnte (ICD-11 WHO)
V
Verbigeration
stereotype Wiederholung von Wörtern und Sätzen (Hinterhuber, 2012)
Verfolgungsidee
Vorstellungen, die nicht von wahnhafter Intensität sind und den Verdacht oder die Überzeugung beinhalten, von anderen belästigt, verfolgt oder ungerecht behandelt zu werden (ICD-11 WHO)
Verhalten (aggressiv)
– Handlungen, die darauf abzielen, eine andere Person zu bedrohen, zu verletzen oder Eigentum zu beschädigen, die physisch, verbal oder symbolisch sein können
– kann angemessen und selbstschützend oder unangemessen, feindselig und destruktiv sein
(ICD-11 WHO)
Verhalten (antisozial)
Verhalten, bei dem die Grundrechte anderer oder wichtige altersgemäße gesellschaftliche Normen, Regeln oder Gesetze verletzt werden (ICD-11 WHO)
Verhalten (desorganisiert)
Verhalten, einschließlich Körperhaltung, Gangart und anderer Handlungen, die unvorhersehbar oder nicht zielgerichtet sind (ICD-11 WHO)
Verhalten (disruptiv)
Verhalten, das bei anderen oder in der eigenen Umgebung Unordnung und Unruhe verursacht (ICD-11 WHO)
Verhalten (enthemmt)
stark abnormales soziales Verhalten wie wahlloses Zugehen auf Erwachsene oder keine Scheu haben (ICD-11 WHO)
Verhalten (oppositionell, aufsässig)
ausgeprägt trotziges, ungehorsames, provozierendes oder gehässiges Verhalten, das häufiger auftritt als typischerweise bei Personen vergleichbaren Alters und Entwicklungsstands, und sich in einer vorherrschenden, anhaltenden wütenden oder gereizten Stimmung äußert (ICD-11 WHO)
Verhalten (sonderbar oder merkwürdig)
Verhalten, einschließlich Körperhaltung und Gangart, das exzentrisch, ungewöhnlich oder eigenartig ist und nicht mit kulturellen oder subkulturellen Normen übereinstimmt (ICD-11 WHO)
Verhalten (vermeidend)
Handlung, sich von Umständen, Situationen oder Reizen fernzuhalten, die Angst oder andere negative Emotionen in der Person verursachen (ICD-11 WHO)
Verhaltenssucht
erkennbare und klinisch bedeutsame Syndrome, die mit Leiden oder Beeinträchtigungen persönlicher Funktionen einhergehen und sich als Folge wiederholter belohnender Verhaltensweisen entwickeln, bei denen es sich nicht um den Konsum von abhängigkeitserzeugenden Substanzen handelt (ICD-11 WHO)
Verleugnung
Mechanismus, bei dem die Person es nicht schafft, Aspekte der äußeren Realität anzuerkennen (Hinterhuber, 2012)
Vermeidungsverhalten
grundsätzliches Vermeiden bestimmter Situationen oder Handlungen, durch die Unannehmlichkeiten oder Bedrohungen für den Körper, die Seele oder die soziale Stellung erwartet werden
Verwirrtheit
– Form der qualitativen Bewusstseinsstörung
– Bewusstseinstrübung mit ausgeprägter Inkohärenz, Halluzinationen und Wahnphänomene sowie Erinnerungsfälschung und Desorientiertheit
Vigilanz
Wachheit bzw. Bereitschaft zu hoher Aufmerksamkeitsleistung (Hinterhuber, 2012)
Vigiltität
Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf neue Objekte zu fokussieren (Hinterhuber, 2012)
Voyeurismus
anhaltendes, konzentriertes und intensives Muster sexueller Erregung, das sich durch anhaltende sexuelle Gedanken, Phantasien, Triebe oder Verhaltensweisen äußert, bei denen eine ahnungslose Person beobachtet wird, die nackt ist, sich gerade entkleidet oder sexuelle Handlungen vornimmt (ICD-11 WHO)
Vulnerabilität
Verletzbarkeit im Sinne einer individuell unterschiedlichen Bereitschaft für das Auftreten psychischer Störungen (Hinterhuber, 2012)
verlängerte Trauerstörung
Störung, bei der nach dem Tod eines Partners, eines Elternteils, eines Kindes oder einer anderen Person, die den Hinterbliebenen nahe stand, eine anhaltende und tiefgreifende Trauerreaktion auftritt, die durch Sehnsucht nach dem Verstorbenen oder anhaltende Beschäftigung mit dem Verstorbenen gekennzeichnet ist, begleitet von intensivem emotionalem Schmerz (ICD-11 WHO)
vermeidend-restriktive Ernährungsstörung (ARFID)
– Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme mit ausbleibender Deckung eines angemessenen Energie- oder Nährstoffbedarfs, einem signifikanten Gewichtsverlust, klinisch bedeutsamen Ernährungsdefiziten
– führt zur Abhängigkeit von oralen Nahrungsergänzungsmitteln oder Sondennahrung oder zu einer anderweitigen Beeinträchtigung der körperlichen Gesundheit der Person
(ICD-11 WHO)
vermeidendes/restriktives Essen
Akzeptanz einer nur eingeschränkten Ernährung, die in Bezug auf eine bestimmte Nahrungszusammensetzung oder sensorische Merkmale von Lebensmitteln definiert sein kann, die mit kulturellen oder subkulturellen Normen nicht vereinbar ist (ICD-11 WHO)
W
WATCHERS (Merkhilfe für die Symptome einer generalisierten Angststörung)
W – Worry (Besorgnis)
A – Anxiety (Ängstlichkeit)
T – Tension in muscles (Muskelverspannung/-anspannung)
C – Concentration difficulty (Konzentrationsschwierigkeiten)
H – Hyperarousal or irritability (Übererregung oder Reizbarkeit)
E – Energy loss (Energieverlust)
R – Restlessness (Ruhelosigkeit/Unruhe)
S – Sleep disturbance (Schlafstörung)
WESTCOPS-Score (Schema zur Anamnese-Erhebung bei Krampfanfällen, v.a. bei dissoziativen Krampfanfällen)
W – Waxing and Waning (Symptome des Krampfanfalls wechseln in ihrer Intensität)
E – Eyes closed (Augen beim Krampfanfall geschlossen, Zukneifen beim Versuch, sie zu öffnen)
S – Side to side head movements (seitliche Kopfbewegungen)der Kopf wird nach links und rechts hin- und hergeworfen (> 4 mal)
T – Time (Dauer des Krampfanfalls > 3 min)
C – Crying out (Schreien während des Krampfanfalls)
O – Out of phase limb movements (asynchrone Bewegungen von Armen und Beinen)
P – Pelvic thrusting (Überstrecken des Beckens; berühmter „arc de circle“)
S – Soft toy (Kuscheltier als Zeichen der emotionale Regression)
WITHDRAW THE (Folgen von Substanzkonsumstörungen)
W – Work, school or home obligation failures (Versagen in Arbeit, Schule, Privatleben)
I – Interpersonal or social consequences (zwischenmenschliche oder soziale Folgen)
T – Time spent too much for obtaining, using or recovering from effects of substance (hoher Zeitaufwand für die Beschaffung, Konsum & Regeneration)
H – Hazardous use (gefährlicher Konsum)
D – Desire for the drug (Verlangen nach Droge)
R – Reinstatement (Wiederaufnahme des Konsums)
A – Activities given up (Aufgeben von wichtigen oder Freizeit-Aktivitäten)
W – Withdrawal (Entzugssymptome)
T – Tolerance (Toleranzentwicklung)
H – Harmful use (schädlicher Gebrauch)
E – Exceed the intended amount or time (Überschreitung der vorgesehenen Mengen oder Zeit des Konsums)
WWHHHHIMPS (lebensbedrohliche Ursachen für ein Delir)
W – Wernicke’s encephalopathy (Wernicke-Enzephalopathie)
W – Withdrawal (Entzug)
H – Hypertensive crisis (hypertensive Krise)
H – Hypoperfusion/Hypoxia of the brain (Hypoperfusion/Hypoxie des Gehirns)
H – Hypoglycemia (Hypoglykämie)
H – Hyper-/Hypothermia (Hyper-/Hypothermie)
I – Intracranial process/infection (intrakranielle Prozesse/Infektion)
M – Metabolic/meningitis (metabolische Störungen/Meningitis)
P – Poisons (Intoxikation)
S – Status epilepticus
Wahn
Überzeugung, die nachweislich unwahr ist oder von anderen nicht geteilt wird und in der Regel auf falschen Schlüssen über die äußere Realität beruht (ICD-11 WHO)
Wahn (Beziehungswahn)
Wahn, dass Ereignisse, Objekte oder andere Personen in der unmittelbaren Umgebung der Person eine besondere und ungewöhnliche persönliche Bedeutung haben (ICD-11 WHO)
Wahn (Doppelgänger-Wahn)
Wahn, dass Menschen in der Umgebung Hochstapler oder Schauspieler sind oder anderweitig nicht die sind, die sie zu sein scheinen (ICD-11 WHO)
Wahn (Eifersuchtswahn)
Wahn, dass der eigene Sexualpartner untreu ist (ICD-11 WHO)
Wahn (Größenwahn)
Wahn von überhöhtem Wert, Macht, Wissen, Identität oder einer besonderen Beziehung zu einer Gottheit oder berühmten Perso (ICD-11 WHO)
Wahn (Kontrollwahn)
Wahn, bei dem eine externe Kraft oder Person die Gefühle, Impulse, Gedanken oder das Verhalten einer Person kontrolliert (ICD-11 WHO)
Wahn (Liebeswahn)
Wahn, dass eine andere Person, normalerweise von höherem Status, in die Person verliebt ist (ICD-11 WHO)
Wahn (Schuldwahn)
Wahn, der eine übertriebene oder unangemessene Verantwortung, das Bedürfnis nach Bestrafung oder Vergeltung oder unverhältnismäßige Konsequenzen der eigenen Handlungen beinhaltet (ICD-11 WHO)
Wahn (Verarmungswahn)
wahnhafte Überzeugung, dass man derzeit mittellos ist oder es bald sein wird, oder dass man trotz gegenteiliger Beweise nicht über die notwendigen finanziellen Mittel zum Leben verfügt (ICD-11 WHO)
Wahn (Verfolgungswahn)
Wahn, bei der das zentrale Thema ist, dass man oder jemand, dem man nahe steht angegriffen, verspottet, belästigt, betrogen, verschworen oder verfolgt wird (ICD-11 WHO)
Wahn (bizarrer)
Wahn, der ein Phänomen beinhaltet, das im kulturellen Kontext der Person als physikalisch unmöglich angesehen werden würde (ICD-11 WHO)
Wahn (dysthymer)
eine der affektiven Grundstimmung nicht entsprechende Wahnentwicklung (Hinterhuber, 2012)
Wahn (nihilistischer)
Wahn, dass das Selbst, ein Teil des Selbst, ein Teil des Körpers, andere Personen oder die ganze Welt aufgehört hat zu existieren (ICD-11 WHO)
Wahn (religiöser)
Wahn, der religiöse oder spirituelle Themen oder Inhalte beinhaltet, die von anderen Mitgliedern der religiösen Gruppe der Person nicht als möglich akzeptiert werden (ICD-11 WHO)
Wahn (somantischer)
Wahn, der die Funktion oder das Aussehen des eigenen Körpers betrifft, einschließlich der Vorstellung, eine schwere Krankheit zu haben (ICD-11 WHO)
Wahn (synthymer)
Wahninhalt und der der zugrunde liegenden Erkrankung charakteristische Affekt stimmen überein (Hinterhuber, 2012)
Wahndynamik
Betroffene nehmen emotional Anteil am Wahn und gestaltet diesen weiter aus (Hinterhuber, 2012)
Wahneinfälle
unvermitteltes Auftreten von wahnhaften Vorstellungen (Hinterhuber, 2012)
Wahnstimmung
Der verändert erlebten Welt wird eine neue Bedeutung zugemessen und diese in Beziehung zum eigenen Leben gesetzt. (Hinterhuber, 2012)
Wahrnehmung
Prozess der Aufnahme und Verarbeitung von sensorischen Informationen/Reizen
Wahrnehmungsstörung
Oberbegriff für Halluzinationen, Pseudohalluzinationen, illusionäre Verkennungen und Pareidolien (Hinterhuber, 2012)
Weinen (exzessiv)
Phasen des Weinens über mehrere Stunden am Tag an mehr als mehreren Tagen pro Woche über mehrere Wochen (ICD-11 WHO)
Werther-Effekt
Mit dem Begriff des „Werther-Effekt“ beschreibt man den Anstieg der Suizidzahlen (Imitationssuizide) im Nachgang zu polarisierenden Berichten über Suizide in den Medien. Der Begriff „Werther-Effekt“ beruht auf Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ (1774), in welchem sich der Protagonist Werther suizidiert, weil er unglücklich in eine verheiratete Frau verliebt ist. Das Buch von Johann Wolfgang von Goethe löste Suizidwelle, sodass der Verkauf des Buches zwischenzeitlich unter Strafe stand und Goethe das Buch „entschärfen“ musste. Erstmals genutzt wurde der Begriff 1974 vom amerikanischen Soziologen David P. Phillips. Beispiele für den Werther-Effekt, die auch wissenschaftlich untersucht wurden, sind z.B.:
– ZDF-Mehrteiler „Tod eines Schülers“ aus dem Jahr 1981: Anstieg der Eisenbahnsuizid-Rate unter 15- bis 19-Jährigen während des Ausstrahlungszeitraums und in den fünf Wochen danach um 175 % bei Männern und um 167 % bei Frauen (kein signifikanter Effekt bei Männern > 40 und Frauen > 30 Jahren)
– Suizid des US-amerikanischen Schauspieler & Komiker Robin Williams am 11. August 2014 durch Erhängen mit konsekutivem Ersticken: geschlechts- und altersübergreifend Suizidanstieg um 9,85 % (1.841 Suizide), mit Peak in der Gruppe der Männer und Personen im Alter von 30 – 44 Jahren (Anstieg der Suizide durch Erstickung um 32,3 %)
Withdrawal Assessment Tool für Kinder mit Enzugssymptomatik (WAT-1)
Tool zur Bestimmung des Schweregrades der Opioid- & Benzodiazepin-Entzugssymptomatik bei Kindern (https://www.mdcalc.com/calc/10168/withdrawal-assessment-tool-wat-1-pediatric-withdrawal)
Wochenbett
Zeitraum nach der Entbindung, in dem die Gebärmutter wieder ihre ursprüngliche Größe annimmt; ca. 6 Wochen lang (ICD-11 WHO)
Woman Abuse Screening Tool (WAST)
Tool zur Detektion von häuslicher Gewalt gegen Frauen (https://www.mdcalc.com/calc/10396/woman-abuse-screening-tool-wast)
Worry WARTS (Merkhilfe für die Symptome einer generalisierten Angststörung)
W – Wound up (aufgewühltes Verhalten)
W – Worn-out (ausgepower; kraftlos)
A – Absentminded (zerstreutes Verhalten)
R – Restless (Ruhelosigkeit/Unruhe)
T – Touchy (Empfindlichkeit)
S – Sleepless (Schlaflosigkeit)
Wut
emotionaler Zustand, der mit der psychologischen Interpretation einer Bedrohung zusammenhängt und in seiner Intensität von leichter Irritation bis zu intensiver Wut und Zorn reichen kann (ICD-11 WHO)
Wutausbruch
emotionaler Ausbruch, in der Regel bei Kindern oder Personen in emotionaler Notlage, der typischerweise durch Sturheit, Weinen, Schreien, Trotz, Wut, Widerstand gegen Beschwichtigungsversuche und in einigen Fällen durch Schlagen oder anderes gewalttätiges Verhalten gekennzeichnet ist (ICD-11 WHO)
X
Y
Z
Zerfahrenheit
sprunghafter, dissoziierter Gedankengang, bei dem die logischen und assoziativen Verknüpfungen fehlen (Hinterhuber, 2012)
Zoophobie
phobische Angst vor Tieren (Hinterhuber, 2012)
Zwangsgedanken
wiederholende und anhaltende Gedanken, Bilder oder Impulse/Erregungen, die als aufdringlich und unerwünscht erlebt werden und häufig mit Angst verbunden sind (ICD-11 WHO)
Zwangsmaßnahmen
Maßnahmen des unmittelbaren Zwangs gegen den natürlichen Willen einer Person, wenn alle anderen Behandlungsansätze frustran verlaufen sind
Zwangsstörung
– Vorhandensein von anhaltenden Zwängen oder Zwangshandlungen oder in den meisten Fällen beides
– Zwangsvorstellungen sind sich wiederholende und anhaltende Gedanken, Bilder oder Impulse/Erregungen, die aufdringlich und unerwünscht sind und in der Regel mit Ängsten einhergehen
– Zwänge sind sich wiederholende Verhaltensweisen, einschließlich sich wiederholender geistiger Handlungen, die der Betroffene als Reaktion auf eine Obsession, nach starren Regeln oder zur Erlangung eines Gefühls der „Vollständigkeit“ auszuführen gedenkt
(ICD-11 WHO)
Zwangsverhalten
sich wiederholende Verhaltensweisen oder Rituale oder mentale Handlungen, zu deren Ausführung sich der Betroffene als Reaktion auf eine Besessenheit, nach starren Regeln oder zum Erreichen eines Gefühls der „Vollständigkeit“ getrieben fühlt (ICD-11 WHO)
Zyklothymia
Instabilität der Stimmung mit Perioden leichter Depression und angehobener Stimmung (Hinterhuber, 2012)
Zyklothymie
anhaltende Stimmungsinstabilität über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren mit zahlreichen Perioden mit hypomanischen und depressiven Symptomen (ICD-11 WHO)
Zönästhesien
abnorme den eigenen Körper betreffende Wahrnehmungen
zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörung
Störungen des Schlaf-Wach-Zyklus, typischerweise manifestiert als Schlaflosigkeit, übermäßige Schläfrigkeit oder beides, aufgrund von Veränderungen des zirkadianen Zeitmesssystems, seiner Entrainment-Mechanismen oder einer Fehlanpassung des endogenen zirkadianen Rhythmus und der äußeren Umgebung (ICD-11 WHO)
zwanghaftes Sexualverhalten
anhaltendes Muster des Unvermögens, intensive, sich wiederholende sexuelle Impulse oder Triebe zu kontrollieren, was zu wiederholtem Sexualverhalten führt (ICD-11 WHO)

Quellen

  • International Classification of Diseases, Eleventh Revision (ICD-11), World Health Organization (WHO) 2019/2021 https://icd.who.int/browse11. Licensed under Creative Commons Attribution-No Derivatives 3.0 IGO licence (CC BY-ND 3.0 IGO)
  • Salaja, Anna-Marie, Torsten Moeser, und Urban-&-Fischer-Verlag, Hrsg. Medizinische Fachwörter von A – Z: kleines Lexikon für den Rettungsdienst. 1. Auflage. München: Elsevier, Urban & Fischer, 2015.
  • MD Aware, LLC. „MDCalc – Medical Calculators, Equations, Scores, and Guidelines“. MDCalc. Zugegriffen 12. Februar 2023. https://www.mdcalc.com/.
  • Hinterhuber, Hartmann. „Glossar psychiatrischer und psychopathologischer Fachausdrücke“. In Lehrbuch Psychiatrie, herausgegeben von W. Wolfgang Fleischhacker und Hartmann Hinterhuber, 543–69. Vienna: Springer Vienna, 2012. https://doi.org/10.1007/978-3-211-89865-9_19.
  • Dudenredaktion (o. J.): „Duden online“. URL: https://www.duden.de/node/63917/revision/697830 (Abrufdatum: 13.02.2023)