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Leitlinie „Out-of-hospital assessment and triage of paracetamol (acetaminophen) exposure“

veröffentlichende Fachgesellschaft:
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 06.03.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1080/15563650.2025.2471915

Grundsätzliches

  • Definition „akute Einnahme/Ingestion“: jede Einnahme innerhalb von 24 h, unabhängig davon, ob es sich um eine Einzeldosis oder mehrere Dosen handelt
  • Definition „wiederholte supratherapeutische Einnahm“: jedes Einnahmemuster über einen Zeitraum von 24 h oder mehr

Symptomatik

  • wiederholtes Erbrechen
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Veränderungen des Bewusstseins bzw. psychischen Zustands

Anamnese

  • sofern Anamnese zuverlässig & genau ist und keine Symptome einer Paracetamol-Intoxikation vorliegen, erfolgt der Transport in die Notaufnahme auf Grundlage des berichteten Einnahmemusters und der Dosis
  • sofortiger Transport in Klinik bei Patient*innen mit unzuverlässiger oder ungenauer Anamnese, bei denen ein autoaggresives/suizidales Verhalten vermutet oder bei denen bereits Symptome einer Paracetamolvergiftung vorliegen
  • zu erhebende Details der Anamnese
    • Alter und Gewicht der Patient*innen
    • Absicht der Paracetamol-Ingestion (suizidal/akzidentiell)
    • Darreichungsform und Dosis
    • Einnahmezeitpunkt, Einnahmemuster (akut vs. wiederholt supratherapeutisch)
    • Dauer der Einnahme und Einnahme etwaiger gleichzeitig eingenommener Substanzen oder Medikamente

Management

  • kein Transport, aber Überwachung im häuslichen Umfeld sowie Kontaktaufnahme mit Giftnotrufzentrale bei Auftreten von Symptomen in folgenden Konstellationen
    • akute Paracetamol-Ingestion von < 200 mg/kg oder 10 g (je nachdem, welcher Wert geringer ist)
    • wiederholte Paracetamol-Ingestion von < 150 mg/kg/24 h oder 6 g/d innerhalb von 48 h (je nachdem, welcher Wert geringer ist)
    • wiederholte Paracetamol-Ingestion 100 mg/kg/24 h oder 4 g/d über mehr als 48 h (je nachdem, welcher Wert geringer ist)
  • Transport in Klinik bei Patient*innen mit akuter Ingestion einer unbekannten Menge von Paracetamol oder einer Menge ≥ 200 mg/kg oder 10 g (je nachdem, welche Menge geringer ist) sowie umgehende Bestimmung der Paracetamolkonzentration
  • Transport in Klinik bei Patient*innen mit einer wiederholten supratherapeutischen Ingestion von Paracetamol, wenn die Dosis in den vorangegangenen 48 h 150 mg/kg/24 h oder 6 g/d (je nachdem, welche Menge geringer ist) oder länger als 48 Stunden 100 mg/kg/24 Stunden oder 4 g/Tag (je nachdem, welche Menge geringer ist) beträgt oder übersteigt
  • Transport in Klinik bei Patient*innen mit einer wiederholten supratherapeutischen Ingestion von Paracetamol, wenn diese in einem Zeitraum, der länger als 48 Stunden ist, 100 mg/kg/24 h oder 4 g/d (je nachdem, welche Menge geringer ist) beträgt oder übersteigt
  • Acetylcystein stellt eine wirksame Antidottherapie bei Paracetamol-Intoxikation dar
Quelle: https://doi.org/10.1080/15563650.2025.2471915
Published inLeitlinien kompakt

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