veröffentlichende Fachgesellschaft: Canadian Airway Focus Group
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 01.01.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.ai-online.info/archiv/2022/06-2022/management-des-schwierigen-atemwegs-die-aktualisierten-handlungsempfehlungen-der-canadian-airway-focus-group.html
Definition und Arten von Atemwegsproblemen bzw. schwierigen Atemwegen
- schwieriger Atemweg
- schwierige und fehlgeschlagene Maskenbeatmung
- definiert durch stark gedämpftes oder fehlendes Kapnographiesignal
- schwieriger oder fehlgeschlagener Einsatz supraglottischer Atemwegshilfen
- definiert durch stark gedämpftes oder fehlendes Kapnographiesignal
- schwierige oder fehlgeschlagene direkte Laryngoskopie oder Videolaryngoskopie
- schwierige oder fehlgeschlagene tracheale Intubation
- drei frustrane Versuche durch einen erfahrenen Anwender
- „Cannot ventilate-cannot oxygenate“-Situation (CVCO-Situation)
- Patient kann weder mittels FMV, SGA oder TI ventiliert werden kann (cannot ventilate) und weswegen eine Hypoxie droht oder bereits eingetreten ist (cannot oxygenate)
- ersetzt die bisherige Bezeichnung CICO (cannot intubate, cannot oxygenate)
- rechtzeitige Anlage eines notfallmäßigen infraglottischen Atemwegzugangs („emergency front of neck airway access“ – eFONA) im Zeitfensters zwischen Erkennen der „Cannot-ventilate”-Situation und Einsetzen einer schweren Hypoxie ermöglicht bestmögliches Patientenoutcome
- notfallmäßiger infraglottischer Atemwegszugang
Handlungsoptionen bei erschwerter Einlage einer supraglottischen Atemwegshilfe (SGA)
- ausreichende Anästhesietiefe gewährleisten
- sofern nicht kontraindiziert: „Schnüffelpostion“ durch Flexion der unteren Halswirbelsäule und Extension im Atlantooccipitalgelenk herstellen
- beim Vorschieben über die Zunge 90°-Rotation der SGA erwägen
- SGA mit anderer Größe oder alternativem Design einsetzen, evtl. Wechsel zu SGA mit unterschiedlichem Cuffmaterial erwägen
- bei SGA-Anwendung infolge misslungener trachealer Intubation den gegebenenfalls angewendeten Krikoiddruck für die SGA-Einlage aufheben
- Einsatz von Muskelrelaxantien erwägen
- Einsatz direkte oder Videolaryngoskopie zur Unterstützung erwägen
- bei Verwendung einer Zweitgenerations-SGA: im Arbeitskanal platzierter Bougie kann in den Ösophagus vorgeschoben werden, um die Positionierung der SGA zu unterstützen
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