veröffentlichende Fachgesellschaft: Canadian Association of Emergency Physicians
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 12.08.2021
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://caep.ca/guidelines-2/
- bei schneller Herzfrequenz aufgrund medizinischer Ursachen (in der Regel bei Patienten mit vorbestehendem/permanentem Vorhofflimmern), z. B. Sepsis, Blutungen, Lungenembolie, Herzinsuffizienz, ACS usw.:
- Untersuchung und aggressive Behandlung der zugrunde liegenden UrsachenCAVE: Kardioversion kann schädlich sein
- aggressive Frequenzkontrolle vermeiden
- Instabilität aufgrund von akutem primären Vorhofflimmern/AFL ist selten, außer bei Vorhofflimmern mit schneller ventrikulärer Präexzitation (WPW):
- Symptome
- Hypotension: SBP < 90 mmHg oder Anzeichen eines Schocks (z. B. veränderter mentaler Status)
- kardiale Ischämie: anhaltende schwere Brustschmerzen oder deutliche ST-Senkung (> 2 mm) im EKG trotz Therapie
- Lungenödem: deutliche Dyspnoe, Knistern und Hypoxie
- Therapie
- dringende elektrische Kardioversion, wenn Beginn < 48 h oder WPW
- Versuch einer medikamentösen Frequenzkontrolle erwägen, wenn Beginn > 48 h
- Symptome
- Frequenzkontrolle bei Patienten, bei denen eine Kardioversion unsicher oder kontraindiziert ist
- Kalziumkanal- und Betablocker als erste Wahl:
- wenn der Patient bereits einen oralen Kalziumkanal- oder Betablocker einnimmt, zuerst gleiche Medikamentengruppe zur akuten Therapie wählen
- bei Schwierigkeiten, eine angemessene Kontrolle der Herzfrequenz zu erreichen, ist der Einsatz anderer First-Line-Medikamente oder die Gabe von Digoxin oder zu erwägen
- Betablocker:
- 2,5 – 5 mg Metoprolol i.v. über 2 min, ggf. bis zu drei mal wiederholen nach 15 – 20 min
- mit 25 – 50 mg p.o. 30 Minuten nach effektiver intravenöser Frequenzkontrolle starten
- Kalziumkanal- und Betablocker als erste Wahl:
- Rhythmuskontrolle
- entweder pharmakologische oder elektrische Kardioversion erwägen
- frühere Episoden berücksichtigen
- pharmakologische Kardioversion
- Amiodaron IV nicht empfohlen – langsam, geringe Wirksamkeit
- elektrische Kardioversion
- Sedierung nach örtlicher Praxis – z. B. Fentanyl, Propofol
- Klebepatches-/Paddelposition – anterolateral oder anteroposterior
- mit 150 – 200 J synchronisiert beginnen – niedrigere Energieniveaus zu Beginn vermeiden
- entweder pharmakologische oder elektrische Kardioversion erwägen
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