veröffentlichende Fachgesellschaft: American Psychiatric Association
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 11.01.2011
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://psychiatryonline.org/pb/assets/raw/sitewide/practice_guidelines/guidelines/bpd-1410197667470.pdf
Allgemeines
- häufigste Persönlichkeitsstörung im klinischen Setting
- gekennzeichnet durch ausgeprägten Leidensdruck und funktionelle Beeinträchtigung und geht mit hoher Rate an autoaggressivem Verhalten (z.B. Suizidversuchen) und vollendeten Suiziden einher
Indikationen für Teilhospitalisierung (oder kurze stationäre Unterbringung, wenn eine Teilhospitalisierung nicht möglich ist)
- gefährliches, impulsives Verhalten, das mit ambulanter Behandlung nicht in den Griff zu bekommen ist
- Nichteinhaltung der ambulanten Behandlung und Verschlechterung des Krankheitsbildes
- komplexe Komorbidität, die intensivere klinische Bewertung des Ansprechens auf die Behandlung erfordert
- Symptome, die so schwerwiegend sind, dass sie Lebensfähigkeit, Arbeit oder Familienleben beeinträchtigen und auf ambulante Behandlung nicht ansprechen
Indikationen für kurzzeitige stationäre Aufnahme
- unmittelbare Gefahr für andere
- Verlust der Kontrolle über suizidale Impulse oder ernsthafter Suizidversuch
- vorübergehende psychotische Episoden, die mit Verlust der Impulskontrolle oder Beeinträchtigung des Urteilsvermögens einhergehen
- Symptome, die so schwerwiegend sind, dass sie Lebensfähigkeit, Arbeit oder Familienleben beeinträchtigen und auf ambulante Behandlung nicht ansprechen
Indikationen für längeren stationären Aufenthalt
- anhaltende und schwere Suizidalität, Selbstverletzung oder Nichteinhaltung einer ambulanten Behandlung
- komorbide refraktäre Störungen (z.B. Essstörung, Stimmungsstörung), die potenzielle Lebensbedrohung darstellen
- komorbider Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit, der so schwerwiegend ist und auf ambulante Behandlung oder teilstationäre Behandlung nicht anspricht
- anhaltendes Risiko gewalttätigen Verhaltens ggü. anderen Personen trotz kurzen Krankenhausaufenthalts
- Symptome, die so schwerwiegend sind, dass sie Lebensfähigkeit, Arbeit oder Familienleben beeinträchtigen und auf ambulante Behandlung nicht ansprechen
- Durchführung einer Erstbeurteilung (v.a. Suizidgedanken und Suizidversuche)
Pharmakotherapie
- Gabe von Benzodiazepinen wie Alprazolam und Clonazepam bei refraktären Angstzustände, Impulsivität, Unruhe
- Gabe von Haloperidol bei Verhaltenskontrollstörungen, Wut/fremdgefährdendem Verhalten, Übergriffen, Selbstverletzungen
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