veröffentlichende Fachgesellschaft: Queensland Hospital and Health Service (CHQ)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 12.08.2025
Ablaufdatum: 12.08.2029
Quelle/Quelllink: https://www.childrens.health.qld.gov.au/qpec-statewide-guidelines/
Grundsätzliches
- Fremdkörper in der Nase kommen vor allem vor bei
- Kindern im Alter von 2 – 5 Jahren
- Kindern mit Behinderung
- häufig handelt es sich um Lebensmittel, Papier und kleine Spielzeugteile
- Fremdkörper befinden sich meist in der vorderen Nasenhöhle zwischen dem Nasenboden und der unteren Nasenmuschel
- häufige Fremdkörper sind Lebensmittel, Papier und kleine Spielzeugteile
- (Knopfzellen)-Batterien stellen einen ernsten und dringlichen Notfall dar (CAVE: Gefahr einer Nekrose des umliegenden Gewebes durch direkten Druck oder Schleimhautverbrennungen durch Hydrolyse und Bildung von Hydroxidionen im angrenzenden Gewebe)
Differenzialdiagnosen
- Infektion der oberen Atemwege
- Rhinitis
- Sinusitis
- unilaterale Choanalatresie (Verschluss der hinteren Nasenöffnung)
- Tumor (z.B. juveniles Angiofibrom)
Symptomatik
- meistens asymptomatisch (CAVE: ggf. verzögerte Vorstellung)
- nasale Okklusion
- Epistaxis
- übelriechender, eitriger oder blutiger Nasenausfluss (i.d.R. unilateral; Gefahr von Septumperforation, dann beidseitig)
- Schwellungen im Gesicht und/oder Gesichtsschmerzen
Management
- kein routinemäßiges Röntgen
- Lagerung
- am besten aufrechte Position auf dem Schoß von Eltern oder Pflegekraft
- Kopf stützen
- Sedierung nicht empfohlen (CAVE: Aspirationsrisiko bei 1:1500 Patient*innen)
- Entfernung
- Ausatem-/Drucktechnik
- für kleine, glatte, kugelförmige Objekte empfohlen
- Patient*in muss kooperativ sein und i.d.R. älter > 3 Jahre sein
- Zuhalten des nicht-betroffenen Nasenloches und Aufforderung an das Kind sich kräftig die Nase zu schnäuzen
- „Parent’s kiss“
- für kleine, glatte, kugelförmige Objekte empfohlen
- durchführende Person (am besten Elternteil) verschließt mit dem eigenen Mund den Mund des Kindes sowie das nicht-betroffene Nasenloch mit einem Finger und führt einen kurzen, kräftigen Luftstoß durch.
- Ausatem-/Drucktechnik
- sofern Entfernung frustran, Transport in Klinik mit HNO-Abteilung oder in HNO-Arztpraxis; keine Manipulation des Gegenstandes bzw. der Nase
mögliche Komplikationen nach Entfernung
- Rhinorrhoe
- Nasenbluten
- Ulzeration der Nasenschleimhaut
- Perforation der Nasenscheidewand
- Nasen- oder Choanalstenose
- Infektion
- Ingestion
- Sinusitis
- periorbitale Zellulitis
- Meningitis
Entlassung
- Kind kann nach erfolgreicher Entfernung des Fremdkörpers entlassen werden
- Hinweis für Nachsorge bzw. Wiedervorstellung bei Komplikationszeichen wie Fieber, eitrigem Nasenausfluss, Nasenbluten, Gesichtsschmerzen und/oder Schwellungen


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