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Leitlinie „Inhaled foreign body – Emergency management in children“ des CHQ (Update 2025)

veröffentlichende Fachgesellschaft: Queensland Hospital and Health Service (CHQ)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 27.07.2025
Ablaufdatum: 27.07.2029
Quelle/Quelllink: https://www.childrens.health.qld.gov.au/qpec-statewide-guidelines/

Grundsätzliches

  • Auftreten meistens bei
    • Kindern im Alter von 1 – 3 Jahren aufgrund anatomischen und entwicklungsbedingten Besonderheiten (z. B. Erkundung mit dem Mund, mangelnde Mundmotorik, hoch liegender Kehlkopf, unvollständige Entwicklung der Backenzähne und unreife Schluckfunktion)
    • Kindern mit älteren Geschwistern
    • älteren Kindern mit neurologischen Erkrankungen oder Vigilanzminderung
  • häufigste inhalierte Fremdkörper: Erdnüsse, Samen und Bohnen; bei älteren Kindern auch Gegenstände wie Münzen, Büroklammern und Stiftkappen
  • nachfolgende Komplikationen
    • Atelektase
    • Pneumonie
    • Granulom
    • Abszesse
    • broncho-ösophageale Fisteln
    • Bronchiektasen
  • (Knopfzellen)-Batterien stellen einen ernsten und dringlichen Notfall dar (CAVE: Gefahr einer Nekrose des umliegenden Gewebes)
  • CAVE: Fremdkörper, die rund & nicht komprimierbar sind sowie eine glatte/rutschige Oberfläche haben, haben das größte Risiko einer vollständigen Atemwegsobstruktion

Symptomatik

  • Grundsymptomatik, welche hohen Verdacht auf Inhalation darstellt
    • Stridor
    • Zyanose
    • Sabbern
    • Würgen, gefolgt von Husten
    • Hämoptyse
    • einseitiges Keuchen oder abgeschwächte Atemgeräusche
  • Hinweise für Verlegung der oberen Atemwege
    • Stimmveränderung
    • bellender Husten
    • Stridor
    • akute Atembeschwerden
  • Hinweise für Verlegung der unteren Atemwege
    • Husten
    • (lokal) abgeschwächtes Atemgeräusch
    • fokales Keuchen
    • Dyspnoe
    • asymmetrische Brustkorbbewegung/Atemgeräusche
    • Trachealdeviation
  • Hinweise für Ösophagus-Perforation
    • Rötung am Hals
    • Schwellung des Halses
    • Krepitationen am Hals und oberem Brustkorb
    • subkutanes Emphysem
  • Fieber kann Hinweis auf eine sekundäre Tracheitis oder Pneumonie nach Aspiration sein
  • spätere Folgeerscheinungen
    • Atelektasen
    • Lungenentzündung
    • Granulombildung
    • Abszesse
    • bronchoösophageale Fisteln
    • erhebliche Bronchiektasien, die eine Lobektomie oder Pneumonektomie erforderlich machen können

Differenzialdiagnosen

  • Krupp-Syndrom
  • Asthma
  • Infektion der Atemwege
  • Pneumothorax

Anamnese & Diagnostik

  • ggf. auch wochen-/monatelang asymptomatisch
  • Anamnese
    • Dauer des Erstickungsanfalls (Sekunden bis Minuten, Selbstlimitation, symptomfreies Intervall)
    • Fremdanamnese
    • Größe, Form und Art des potenziellen Fremdkörpers
  • Diagnostik
    • Diagnostik gemäß ABCDE-Schema (AF, Auskultation, HF, RR etc.)
    • Thorax-Röntgen bei jedem V.a. Fremdkörper in den unteren Atemwegen

Therapie

  • Maßnahmen gemäß ABCDE-Schema bzw. Paediatric Advanced Life Support (PALS)
    • Entfernung sichtbarer Fremdkörper unter Sicht mit Magill-Zange
    • ggf. erweitertes Atemwegsmangement
    • Anlage pVK oder alternativ i.o.-Zugang
    • Algorithmus für das erstickende Kind
  • keine Verneblung von Adrenalin
  • Einweisungsindikationen (schnellstmöglicher Transport in Klinik mit HNO-Abteilung und Endoskopie)
    • Anzeichen einer Obstruktion der oberen Atemwege
    • Atemnot
    • abnormale Vitalzeichen
    • andere Anzeichen, die für die Behandelnden Anlass zur Sorge geben
  • Entlassung möglich bei
    • normalen körperlichen und radiologischen Befunden
    • unproblematische Nahrungsaufnahme
    • Symptomfreiheit nach Beobachtungsphase
Published inLeitlinien kompakt

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