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Leitlinie „Prise en charge des patients présentant un traumatisme crânien léger de l’adulte“ (Behandlung von Patienten mit leichtem Schädel-Hirn-Trauma bei Erwachsenen) der SFAR

veröffentlichende Fachgesellschaft: French Society of Anaesthesia, Critical Care and perioperative Medecine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 15.09.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://sfar.org/prise-en-charge-des-patients-presentant-un-traumatisme-cranien-leger-de-ladulte/

Grundsätzliches

  • Patienten mit leichtem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) nicht routinemäßig in Klinik transportieren, wenn sie von einer dritten Person überwacht werden können und es keines der nachfolgenden Anzeichen bejaht wird:
    • vorbestehende Gerinnungsstörung (einschließlich Behandlung mit Antikoagulanzien)
    • Alter > 65 Jahre UND Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmer(n)
    • Vergiftungen (Medikamente, Alkohol, andere …)
    • Symptome außer von Kopfschmerzen (Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Amnesie > 30 min, Krampfanfall, fokales Defizit, Bewusstseinsstörungen)
    • Anzeichen eines Traumas (Brillenhämatom, Anzeichen einer Schädelbasisfraktur, Battle-Zeichen)
  • bei Patienten mit SHT so früh wie möglich ein cCT durchzuführen, um signifikante intrakranielle Läsionen zu identifizieren

Risikostratifizierung

Risiko einer klinischen Verschlechterung oder intrakranieller Verletzung anhand nachfolgender Klassifizierung zu stratifizieren

  • hohes Risiko
    • anamnestische Elemente hinsichtlich einer Störungen der Hämostase wie Antikoagulantien, duale Thrombozytenaggregation oder angeborene hämorrhagische Krankheiten (Hämophilie, Willebrand-Krankheit …)
    • klinische Elemente
      • klinische Zeichen, die auf eine Fraktur des Schädeldachs oder der Schädelbasis hindeuten (siehe klinische Zeichen, die auf eine Fraktur der Schädelbasis oder des Schädeldachs hindeuten)
      • Glasgow-Score unter 15 nach 2 Stunden nach dem Trauma ohne Intoxikation
      • mehr als eine Episode von Erbrechen
      • posttraumatische Krampfanfälle
      • fokales neurologisches Defizit
  • mittleres Risiko
    • anamnestische Elemente
      • Alter von 65 Jahren oder mehr mit Thrombozyten-Monoaggregation
      • GCS < 15 nach 2 Stunden nach dem Trauma mit Intoxikation.
      • Trauma mit hoher Kinetik (siehe anamnestische Hinweise auf Trauma mit hoher Kinetik)
    • klinische Elemente
      • Amnesie von Ereignissen, die mehr als 30 Minuten vor dem Trauma stattgefunden haben

klinische Zeichen, die auf eine Fraktur der Schädelbasis oder des Schädeldachs hindeuten

  • Schädelbasis: Otorrhoe oder Rhinorrhoe, Battle-Signs, periorbitale Einblutungen,
    Blutansammlung in der Paukenhöhle oder Blutung aus dem Gehörgang
  • Schädeldach: tastbare Diskontinuität des Schädeldachs, Verdacht auf offenen oder geschlossenen Schädelbruch

anamnestische Hinweise auf Trauma mit hoher Kinetik

  • aus dem Fahrzeug geschleuderter Insasse
  • Fahrzeugüberschlag
  • gestürzter Fußgänger und Radfahrer ohne Helm
  • Sturz aus einer Höhe von mehr als 5 Stufen oder mehr als 2 m
Published inLeitlinien kompakt

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