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Leitlinie „Prise en charge des urgences obstétricales en médecine d’urgence“ (Behandlung von geburtshilflichen Notfällen in der Notfallmedizin) der SFAR

veröffentlichende Fachgesellschaft: French Society of Anaesthesia, Critical Care and perioperative Medecine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 31.03.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://sfar.org/prise-en-charge-des-urgences-obstetricales-en-medecine-durgence/

  • bei schwangerer Patientin mit Wehen Anamnese hinsichtlich folgender Merkmalen, um ggf. direkt bevorstehende Geburt vorherzusagen:
    • Mehrlingsgeburt
    • vorangegangene „schnelle“ Geburt oder außerklinische Geburt
    • schmerzhafte, dicht aufeinander folgende Gebärmutterkontraktionen
    • Pressdrang
  • Patientin soll die Position auswählen, die für sie bei Geburt am angenehmsten ist
    • außerklinisch zusätzlich die Empfehlung die Patientin in einer Position zu lagern, die mit dem McRoberts-Manöver vereinbar ist (Patientin liegt in Rückenlage, Oberschenkel sind über den Rumpf gebeugt und der fetale Kopf kann auf die Nabel-Steißbein-Achse abgesenkt werden
  • präklinisch kein standardmäßiger Dammschnitt, nur um das Risiko einer Verletzung des Analsphinkters zu verringern
  • 5 bis 10 IE Oxytocin, i.v. oder i.m., beim Lösen der Schultern oder unmittelbar nach der Geburt zu verabreichen, um postpartale Blutungen zu reduzieren
  • bei Patientinnen mit postpartalen Blutungen 1g Tranexamsäure intravenös innerhalb von max. 1 – 3 h nach Beginn der Blutung verabreichen
  • keine klare Empfehlung wie und wann eine Patientin mit schwerer postpartaler Blutung mit Kreislaufdepression in geeignete Klinik verlegt werden sollten
  • bei Verlegung von Schwangeren mit drohender Frühgeburt in ein geeignetes Krankenhaus keine systematisch Gabe von Medikamenten
  • Behandlung einer Patientin mit schwerer Präeklampsie sollte in spezialisierter Klinik erfolgen
    • bei Patientinnen mit schwerer Präeklampsie, welche einen RR systolisch ≥ 160 mmHg und/oder einen RR diastolisch ≥ 110 mmHg aufweisen, der länger als 15 Minuten anhält, antihypertensive Behandlung durchführen und den Blutdruck unter die o.g. Schwellenwerten halten
    • Patientinnen mit schwerer Präeklampsie und min. einem klinischen Anzeichen füreine schwere Präeklampsie vor Geburt Magnesiumsulfat verabreichen
  • Magnesiumsulfat als Mittel der erstes Wahl bei Patientinnen mit Eklampsieanfall verabreichen, um das Risiko der Müttersterblichkeit und das Risiko einer erneuten Eklampsie zu dezimieren
  • bei Patientinnen mit einem thorako-abdominalen Trauma, selbst wenn es sich um ein geringfügiges Trauma handelt, geburtshilfliche Untersuchung auf Anzeichen für eine fetale Verletzung durchführen lassen
  • keine Empfehlung für präklinischen Sectio caesarea bei Patientinnen mit außerklinischem Herzstillstand
Published inLeitlinien kompakt

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