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Leitlinie „Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta in surgical and trauma patients“ der EAST

veröffentlichende Fachgesellschaft: Eastern Association for the Surgery of Trauma (EAST)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 28.03.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1136/tsaco-2024-001730

Grundsätzliches

  • nicht-komprimierbare Blutungen im Bereich des Rumpfes (NCTH, Non-compressible torso hemorrhage) sind eine der Hauptursachen für vermeidbare Todesfälle, die sowohl auf traumatische als auch auf nicht-traumatische Ursachen zurückzuführen sind
  • Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta (REBOA) stellt eine mögliche Therapie für NCTH und einen traumatischen Herzstillstand (TCA, Traumatic Cardiac Arrest) dar, sowohl prä- und innerklinisch
  • in jüngerer Zeit auch Einsatz bei anderen Krankheitsbildern wie z.B. nicht-traumatischer Herzstillstand, massive gastrointestinale Blutungen und Placenta accreta-Syndrom (CAVE: Einsatz nach wie vor sporadisch, uneinheitlich und zunehmend umstritten)
  • einzige prospektive, randomisierte klinische Studie, in der die Anwendung der REBOA im Vergleich zu anderen Techniken der Blutstillung bei Patient*innen mit traumatischem hämorrhagischem Schock untersucht wurde, zeigte erhöhte Mortalität für REBOA

Empfehlungen

  • bei hämodynamisch instabilen Traumapatient*innen mit V.a. subdiaphragmatische Blutung wird von der REBOA-Anlage nur bedingt abgeraten
  • bei hämodynamisch instabilen Traumapatient*innen mit V.a. stumpfe Beckenfraktur wird von der REBOA-Anlage nur bedingt abgeraten
    • doppelt so hohe Mortalitätswahrscheinlichkeit für REBOA
    • REBOA war mit höheren EK- & FFP-Transfusionraten verbunden
  • keine Empfehlung für oder gegen REBOA ggü. Notfall-Thorakotomie bei Traumapatient*innen mit Herzstillstand ODER drohendem Herzstillstand aufgrund vermuteter subdiaphragmatischer Blutung
    • fast viermal geringere Sterblichkeitsrate für die REBOA
  • bedingte Empfehlung für REBOA-Einsatz ggü. Notfall-Thorakotomie bei Traumapatient*innen mit Herzstillstand aufgrund von V.a. auf subdiaphragmatische Blutung
    • quantitative Analyse zeigt um mehr als die Hälfte geringere Sterblichkeitsrate für die REBOA
  • keine Empfehlung für oder gegen die REBOA bei hämodynamisch instabilen Patient*innen mit subdiaphragmatischer Blutung nicht-traumatischer Genese (hämorrhagischer Schock bei nicht-traumatischen Blutungen)
  • bedingte Empfehlung für prophylaktischen REBOA-Einsatz bei hämodynamisch stabilen Patientinnen mit zu erwartender subdiaphragmatischer Blutung aufgrund eines Placenta accreta-Syndroms
    • prophylaktischer REBOA-Einsatz vor Sectio cesarea ± Hysterektomie bei Patientinnen mit Placenta accreta führt zu Verringerung der Transfusion von Erythrozyten-Konzentrat um fast 3 Einheiten und des geschätzten Blutverlusts um 1 L
    • geringere Wahrscheinlichkeit von Komplikationen bei der Anlage bei prophylaktischer REBOA-Anlage ggü. der notfallmäßigen Anlage
Published inLeitlinien kompakt

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