veröffentlichende Fachgesellschaft: Society of Critical Care Medicine (SCCM)
Datum der Veröffentlichung: 01.02.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1097/ccm.0000000000006551
Grundsätzliches
- hitzebedingte Erkrankungen sind eine der Hauptursachen für wetterbedingte Todesfälle und es ist mit einer starken Zunahme zu rechnen
- Hitzschlag = schwerste Form der hitzebedingten Erkrankung, definiert als Kerntemperatur > 40 °C mit ZNS-Pathologien
- Hitzschlag kann mit Verbrennungen einhergehen, die durch direkten Kontakt mit Straßenbelägen oder anderen Oberflächen verursacht werden und Temperaturen von über 71 °C erreichen können
- Hitzschlag wird unterteilt in Klassischer Hitzschlag („Classic heat Stroke“) und „Anstrengungshitzschlag“ („Exertional heat Stroke“)
- Kleinkinder, ältere Menschen, Sportler*innen, Obdachlose und im Freien arbeitende Personen wie Feuerwehrleute, Bauarbeiter*innen, Landschaftsgärtner*innen etc. sind Risikogruppen
Empfehlungen
- aktive Kühlungsmethoden gegenüber passiver Kühlungsmethoden bevorzugen –> Eintauchen in kaltes Wasser oder Eiswasser führt zur schnellsten Temperatursenkung und zur kürzesten Zeit bis zum Erreichen der Zieltemperatur (< 39 °C)

- Kühlungsmethode bevorzugen, die möglichst schnelle Abkühlung bewirken, d.h. Eintauchen in Eiswasser (1 – 5 °C) oder kaltes Wasser (9 – 12 °C)
- Anwendung ähnlicher Kühlungstrategien beim klassischer Hitzschlag und „Anstrengungshitzschlag“
- Kühlungsmethoden wählen, die die Zieltemperatur innerhalb von 30 min nach Auftreten der Hitzschlag-Symptome am schnellsten erreichen
- Kühlungsmethode bevorzugen, die eine Kühlungsrate von min. 0,155 °C/min erreichen
- keine Gabe von Dantrolen bei Patient*innen mit Hitzschlag
- routinemäßige Gabe von Paracetamol, NSAR und Salicylaten zur Temperatursenkung sollte vermieden werden
- prophylaktische Gabe von Antibiotika oder Antikonvulsiva nur im Rahmen der Forschung
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