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Positionspapier „Prehospital Management of Adults with Traumatic Out-of-Hospital Circulatory Arrest“ der NAEMSP, ACS-COT & ACEP

veröffentlichende Fachgesellschaft: National Association of Emergency Medical Services Physicians (NAEMSP), American College of Surgeons Committee on Trauma (ACS-COT) & American College of Emergency Physicians (ACEP)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 11.03.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1080/10903127.2024.2428668

Inhaltsverzeichnis

Empfehlungen

  • sofortige Identifizierung von Patient*innen, die von einem Transport für eine definitive Versorgung in Traumazentren profitieren können, sollte Priorität haben, wenn diese sicher und angemessen möglich ist
  • Erkennung & Therapie reversibler Ursachen für traumatischen Kreislaufstillstand, wie z.B.
    • äußere Blutstillung mit direktem Druck, Druckverband und Tourniquet
    • Atemwegsmanagement (am wenigsten invasiver Ansatz, der notwendig ist, um Atemweg zu sichern sowie Sauerstoffversorgung und angemessene Beatmung zu ermöglichen und aufrechtzuerhalten
    • Thoraxdekompression bei klinischem V.a. auf Spannungspneumothorax (keine routinemäßige bilaterale Dekompression, wenn kein Verdacht auf Thoraxtrauma besteht)
    • externe Thoraxkompressionen in Betracht ziehen, jedoch nur sekundär nach dem Beheben reversibler Ursachen für den traumatischen Kreislaufstillstand
    • keine routinemäßige Epinephrin-Gabe und Apllikation erst, wenn die Maßnahmen zur Behebung reversibler Ursachen für den traumatischen Kreislaufstillstand erfolgt sind
  • wenn im Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) keine Anzeichen für Herzbewegungen zu sehen sind, kann dies bei der tOHCA-Behandlung für die Prognose von Nutzen sein
  • Platzierung von Defi-Patches & Monitoring sowie POCUS erst, wenn die Maßnahmen zur Behebung reversibler Ursachen für den traumatischen Kreislaufstillstand erfolgt sind
  • Unterbleibenlassen von Wiederbelebungsversuchen bei tOHCA-Patient*innen bei…
    • Verletzungen, die nicht mit dem Leben vereinbar sind (z.B. Enthauptung, Hemikorpektomie, Verbrennungen, offene Schädelverletzung mit austretender Hirnmasse)
    • Anzeichen für anhaltenden Kreislaufstillstand (z. B. Totenstarre, Verwesung etc.)
    • Vorliegen von Dokumenten wie Patient*inenverfügung (DNR)
  • Regelungen für Abbruch von Wiederbelebungsversuchen bei tOHCA-Patient*innen
    • Verletzungsmechanismus nicht als einziges Kriterium heranziehen
    • EKG-Rhyhthmus nicht als einziges Kriterium heranziehen (CAVE: nicht schockbare Rhythmen haben äußerst geringe ROSC-Wahrscheinlichkeit und schlechtes neurologisches Outcome)
    • keine ausreichenden Belege für Unterstützung spezifischer universeller, standardisierter, zeitbasierter Grenzwerte für die Einstellung von Wiederbelebungsmaßnahmen auf Grundlage der Dauer der Wiederbelebung oder der Transportzeiten bis zur definitiven Versorgung (Entscheidung des Rettungsdienstes über Transport oder Beendigung der Wiederbelebungsmaßnahmen sollte lokal auf Grundlage der Ressourcen des Rettungsdienstes und der Kliniklandschaft getroffen werden)
  • bei der Umsetzung von Algorithmen/Protokollen für den tOHCA Folgendes berücksichtigen
    • Risiken & Nutzen von Wiederbelebungsversuchen und Transport für öffentliche Sicherheit und die Sicherheit des Rettungsdienstpersonals
    • Kosten für einzelne Patient*innen und Organspende sollten bei klinischer Entscheidungsfindung am Einsatzort keine Rolle spielen

Algorithmus

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10903127.2024.2428668#d1e326
Published inLeitlinien kompakt

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