veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Diabetes Gesellschaft
Datum der Veröffentlichung: 07.11.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2022/dus_2022_Praxisempfehlungen_Neu_Diabetes-im-Kindes-und-Jugendalter.pdf
diabetische Ketoazidose
- potenziell lebensbedrohliche Erkrankung
- umgehende Behandlung in spezialisierter Einrichtung von mit Kindern erfahrenen Diabetesteam
- biochemischen Kriterien für Ketoazidose
- pH < 7,3
- Bikarbonat < 15 mmol/L
- Hyperglykämie > 11 mmol/L bzw. > 200 mg/dL
- Ketonurie und Keton-Nachweis im Serum
- Schweregrade der Ketoazidose
- leicht (pH < 7,3; Bikarbonat < 15 mmol/L)
- mittelschwer (pH < 7,2; Bikarbonat < 10 mmol/L)
- schwer (pH < 7,1; Bikarbonat 5 mmol/L)
- Therapieziele
- Kreislaufstabilisierung mit initialem Volumenbolus mit isotoner Lösung
- langsame bilanzierter Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich
- langsame Normalisierung des Blutzuckers
- Ausgleich von Azidose und Ketose
- Vermeidung von Therapiekomplikationen (Hirnödem, Hypokaliämie, Hypophosphatämie)
- Diagnose und Therapie auslösender Faktoren
- medikamentöse Therapie
- ggf. 10 – 20 ml/kg NaCl 0,9 % i. v. sofort über 1 – 2 h für die initiale Kreislaufstabilisierung
- NaCl 0,9 % oder Ringerlösung, nach 4 – 6 h ggf. auch NaCl 0,45 % min. über 36 – 48 h zum Flüssigkeitsausgleich nach initialer Kreislaufstabilisierung (max. Tagesdosis: < 1,5- bis 2-Fache des Erhaltungsbedarfs in Bezug auf Alter/Gewicht/Körperoberfläche)
- 0,1U/kg/h Normalinsulin i. v., bei jüngerem Kind 0,05U/kg/h, zur Blutzuckersenkung (Beginn der Insulingabe 1 – 2 h nach Beginn der Volumengabe; keine Unterbrechung der Insulinzufuhr bis pH > 7,3; Senkung des Blutzuckers um 36 – 90 mg/dL/h)
- Glukose zur Vermeidung einer Hypoglykämie als Mischung mit Endkonzentration: 5 % Glukose und 0,45 % NaCl
- 40 mmol/L Volumen KCl sofort bei Hypokaliämie zum Kaliumausgleich (max. 5 mmol/kg/Tag i. v.; nicht > 0,5 mmol/kg/h)
- Kaliumphosphat zum Phosphatausgleich bei pH < 7,1 die Hälfte der Kaliumsubstitution bis Phosphat wieder im Normbereich
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