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Leitlinie „Nichtinvasive Beatmung als Therapie der akuten respiratorischen Insuffizienz“ der DGP

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
Klassifikation gemäß AWMF: S3
Datum der Veröffentlichung: 10.07.2015
Ablaufdatum: 09.07.2020
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-004.html

Formen der akuten respiratorischen Insuffizienz

  • Leitsymptom „Hypoxämie“ bei akuten pulmonalen Erkrankungen wie das ARDS & kardiales Lungenödem
  • Leitsymptom „Hyperkapnie“ bei ventilatorischer Insuffizienz infolge erschöpfter Atempumpe

Kontraindikationen NIV

absolute Kontraindikationen

  • fehlende Spontanatmung
  • Schnappatmung
  • fixierte oder funktionelle Verlegung der Atemwege
  • Vorliegen einer gastrointestinalen Blutung oder Ileus
  • nicht-hyperkapnisch bedingtes Koma

relative Kontraindikationen

  • hyperkapnisch bedingtes Koma
  • massive Agitation
  • massiver Sekretverhalt trotz Bronchoskopie
  • schwere Hypoxämie oder Azidose (pH < 7,1)
  • hämodynamische Instabilität (kardiogener Schock, HI)
  • anatomische und/oder subjektive InterfaceInkompatibilität
  • Z.n. oberer gastrointestinaler OP

Technik und Anwendung der NIV

  • Patient triggert Inspiration & erhält inspirat. Druckunterstützung
  • unabhängig von Pathophysiologie PEEP-Applikation
  • bei Bradypnoe & Apnoe mit Sicherheitsfrequenz beatmen
  • ggf. zusätzlich Sauerstoff applizieren
  • kontrollierte Beatmung im Notfall schwer möglich, da Asynchronität zw. Patient und Beatmungsgerät droht
  • CPAP: kontinuierliche Gabe von pos. Atemwegsdruck
  • NIV auch bei Verbrennungstraumapatienten mit Hypoxämie trotz adäquater Analgesie und suffizienter O2-Gabe indiziert; unverzügliche ETI bei Verschlechterung
  • Aspekte zur präklinischen Durchführung der NIV
    • NIV schon präklinisch, wenn indiziert, durchführen
    • NIV in halbsitzender Position durchführen (Reduktion Atemarbeit)
    • primär immer Mund-Nasen-Maske verwenden
  • Beatmungsparameter
    • ausreichend hohe Spitzendrücke (zw. 15 – 25 cmH2O)
    • hohe inspiratorische Flüsse
    • bei COPD inspiratorische Druckunterstützung + PEEP 3 – 6 cmH2O
  • bei Asthma bronchiale mit inspiratorische Druckunterstützung von 5 – 7 cmH2O + PEEP von 3 – 5 cmH2O beginnen und Inspirationsdruck langsam auf max. 25 cmH2O steigern
  • hypoxämische ARI (z.B. Pneumonie oder ARDS)
    • Orientierung an invasiven Beatmungsdrücken
  • Sedierung mit 5 – 10 mg Morphin i.v.
Published inLeitlinien kompakt

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