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Leitlinie „Acute Asthma in Children“ des SA Health

veröffentlichende Fachgesellschaft: Department for Health and Wellbeing, Government of South Australia
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 02.08.2021
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.sahealth.sa.gov.au/wps/wcm/connect/public+content/sa+health+internet/clinical+resources/clinical+programs+and+practice+guidelines/children+and+youth/paediatric+clinical+practice+guidelines

Anamnese

  • Dauer und Symptomatik des aktuellen, akuten Anfalls
  • Auslöser des aktuellen Anfalls (z.B. Infektionen, körperliche Anstrengung, Gewitter, Rauch)
  • bereits erfolge Therapie des aktuellen Anfalls (Medikament, Dosis, Zeitpunkt etc.)
  • Informationen bzgl. der ggf. schon bekannten Asthma-Erkrankung (Wann diagnostiziert?, frühere KH-Aufenthalte, bekannte Auslöser, Bedarfsmedikation)
  • weitere Vorerkrankungen
  • Familienanamnese
  • Impfungen
  • Dauer-/Bedarfsmedikamente
  • Allergien

Diagnostik

  • Atemauffälligkeiten wie hörbarer Stridor
  • Atemfrequenz
  • Atemarbeit (Einsatz Atemhilfsmuskulatur)
  • Auskultation
  • Überprüfung der Fähigkeit vollständige Sätze sprechen zu können
  • Körperhaltung/-position
  • Hautkolorit & Kreislaufzustand (Herzfrequenz etc.)
  • SpO2
  • Bewusstseinszustand

Primary Survey (primäre Schweregrad-Einschätzung)

mild/moderatschwerlebensbedrohlich
– kann gehen
– kann ganze Sätze sprechen
– SpO2 > 94 %
– Einsatz Atemhilfsmuskulatur
– thorakale/tracheale Einziehungen
– Bauchatmung
– kann keine ganzen Sätze sprechen
– offensichtliche Dyspnoe
– SpO2 90 – 94 %
– gemindertes Bewusstsein
– Kreislaufkollaps
– Erschöpfung
– Zyanose
– SpO2 < 90 %
– kaum Atemanstrengung
– leise/fehlende Atemgeräusche

Secondary Survey (sekundäre Schweregrad-Einschätzung)

Alter: 1 -5 Jahre

mild/moderatschwerlebensbedrohlich
Bewusstseinslagewachschläfrig oder bewusstlos
Sprechennormales Sprechen möglichUnfähigkeit, aufgrund der Atemnot zu sprechen
Körperhaltungkann laufen/krabbelnlethargischKollaps/Erschöpfung
Atmungkaum respiratorische Anstrengung– paradoxe Atmung
– Einsatz Atemhilfsmuskulatur
– thorakale/tracheale Einziehungen
– Bauchatmung
schwere Atmung
oder kaum Atemanstrengung
HautkoloritnormalZyanose
AFnormalTachypnoeBradypnoe
HFnormalTachykardieArrhythmie oder Bradykardie
AuskultationKeuchen o. normale AtemgeräuschSilent Chest/Lung oder reduziertes AZV
SpO2> 94 %90 – 94 %< 90 % oder Zyanose

Alter: 6 Jahre oder älter

mild/moderatschwerlebensbedrohlich
Bewusstseinslagewachschläfrig oder bewusstlos
Sprechennormales Sprechen möglichkann einige Worte während eines Atemzugs sprechenUnfähigkeit, aufgrund der Atemnot zu sprechen
Körperhaltungkann laufen– Unfähigkeit flach liegen zu können
– nach vorne gebeugtes Sitzen
Kollaps/Erschöpfung
Atmungkaum respiratorische Anstrengung– paradoxe Atmung
– Einsatz Atemhilfsmuskulatur
– thorakale/tracheale Einziehungen
– Bauchatmung
schwere Atmung
oder kaum Atemanstrengung
HautkoloritnormalZyanose
AF< 25/min> 25/minBradypnoe
HFnormalTachykardieArrhythmie oder Bradykardie
AuskultationKeuchen o. normale AtemgeräuschSilent Chest/Lung oder reduziertes AZV
SpO2> 94 %90 – 94 %< 90 % oder Zyanose

Therapie

  • Hydrocortison
    • 4 mg/kg Hydrocortison i.v. (max. 100 mg) alle 6 h
    • 1 mg/kg Methylprednisolon i.v. (max. 60 mg) alle 6 h
  • Ipratropiumbromid (inhalativ)
  • Magnesiumsulfat i.v.
    • bei Kindern > 2 Jahre: 0,1 – 0,2 mmol/kg (max. 10 mmol)
    • i.v. als Infusion über 20 min (CAVE: Hypotension)
    • Aminophyllin, Magnesium und Salbutamol i.v. über getrennte Infusionsleitungen verabreichen
  • Aminophyllin i.v.
    • 1 – 12 Monate: 5 mg/kg
    • 1 – 18 Jahre: 5 – 10 mg/kg (max. 500 mg
  • Salbutamol (vernebelt)
    • 0 – 5 Jahre: 2,5 mg
    • > 6 Jahre: 5 mg
  • Salbutamol i.v.
  • 2 – 12 Jahre (bis zu 40 kg)
    • als Infusion: 5 µg/kg/min für 1 h, dann reduzieren auf 1 µg/kg/min
    • als Infusion mit Bolus: 5 – 15 µg/kg über 10 min, dann 1 µg/kg/min (je nach Ansprechen anpassen)
    • als Bolus: 5 – 15 µg/kg über 10 min (bei Bedarf wiederholen)
  • > 40 kg
    • als Infusion mit Ladedosis: 200 – 300 µg über 1 min, dann 5 µg/min (je nach Ansprechen anpassen; übliche Rate 10 – 20 µg/Minute)
    • als Bolus: 200 – 300 µg über 1 min (ggf. nach 15 min bei Bedarf wiederholen)

Einweisungskriterien

Einweisung in KH

  • Hypoxie
  • Atemnot/erhöhte Atemarbeit, die innerhalb von 1 – 2 h nicht behoben ist
  • Einweisung in ITS wegen Asthma in der Vorgeschichte
  • Vorstellung wegen akutem Asthma innerhalb der letzten 4 Wochen
  • häufige Einweisungen wegen akutem Asthma (z. B. mehrmals in den letzten 12 Monaten)
  • hoher aktueller Bedarf von Beta2-Agonisten
  • Patient*in kann zu Hause nicht angemessen überwacht werden
  • bestätigte aktuelle Reaktion bei Nahrungsmittelallergie
  • andere Risikofaktoren für ungünstiges Outcome

Einweisung auf ITS

  • Anzeichen für kritischen Asthma-Schweregrad
  • Bedarf an kontinuierlicher Verneblung für > 1 h ohne Besserung
  • Bedarf an Salbutamol > als alle 30 min innerhalb von 2 h
  • Hypoxie trotz maximalem Sauerstoff oder erhöhtes CO2
Published inLeitlinien kompakt

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