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Empfehlung „Versorgung kritisch kranker, nicht-traumatologischer Patienten im Schockraum“ der DGINA

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 29.03.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1007/s10049-022-00999-w

Alarmierungskriterien und Aufnahmeindikationen

Alarmierungskriterien und AufnahmeindikationenBeispiele
A
(Airway)
– (drohende) Atemwegsverlegung– Schwellungen
– Angioödem
– Fremdkörper
– Blutungen
– fehlende Schutzreflexe
B
(Breathing)
– initiales SpO2 ≤ 85% unter Raumluft oder SpO2 unter 6 L/min O 2≤ 89%
– Atemfrequenz ≤ 6/min oder ≥ 30/min
– begonnene invasive, nicht-invasive Beatmung oder High-Flow-Anwendung
– drohende respiratorische Erschöpfung, klinischer Eindruck
– Inhalationstrauma (thermisch/toxisch/chemisch)
– exazerbierte COPD
– Pneumonie
– Spontanpneumothorax
– Lungenödem
– Lungenembolie
– sekundär bei Intoxikationen
– neurologische Problematik
C
(Circulation)
– niedrigster gemessener Blutdruck systolisch < 80mmHg
– Herzfrequenz ≤ 40/min oder ≥ 180/min
– Reanimation/Cardiac Arrest/ROSC
– Einsatz von Katecholaminen
– septischer Schock
– kardiogener Schock
– Anaphylaxie
– ventrikuläre Tachykardie, höher gradiger AV-Block, tachykardes Vorhofflimmern
– kreislaufrelevante Blutungen
– ST-Hebungs-Infarkt (STEMI)
D
(Disability)
– unklare Bewusstlosigkeit
– Status epilepticus
– neu aufgetretene oder – progrediente Vigilanzstörung GCS ≤ 9
– fehlende Schutzreflexe
– akutes neurologisches Defizit
– Intoxikationen
– Elektrolytstörungen
– V. a. Schlaganfall
– intrazerebrale Blutung
– Meningitis/Enzephalitis
E
(Environment)
– kritischer Gesamtzustand, klinischer Eindruck
– Liegetrauma
– metabolische Störungen, Elektrolytstörungen
– Hypothermie ≤ 32°C; Hyperthermie ≥40°C
– qSOFA ≥ 2
– Ketoazidose
– Elektrolytstörungen
– V. a. Sepsis
– Meningitis
Quelle: https://doi.org/10.1007/s10049-022-00999-w

Übergabe

  • an standardisierten, geschulten Ansprechpartner
  • Teambriefing (vor Ankunft kritisch Kranker Teambriefing mit allen Beteiligten der Notfallversorgung)
  • wertschätzende Übergabeatmosphäre
  • „5-second round“ (vor Übergabe-Beginn unbedingt kurze klinische Prüfung, um zu gewährleisten, dass der Patient durch Phase der Übergabe nicht zusätzlich gefährdet wird
  • Teampräsenz (gesamtes Team sollte anwesend sein)
  • Übergabehygiene (minimale Geräuschkulisse; Manipulationen während der Übergabe unterlassen)

(PR_E-)AUD2IT-Schema als leitsymptomorientierte, jedoch ganzheitliche Versorgungsstrategie

  • P – Präparation
  • R – Ressourcen
  • „_“ – Pause (Team-Time-out) zur strukturierten Übergabe
  • E – Erstversorgung
  • A – Anamnese
  • U – Untersuchung
  • D2 – Differenzialdiagnosen/apparative Diagnostik
  • I – Interpretation
  • T – To-do
Published inLeitlinien kompakt

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