Leitlinie „Acute mesenteric ischemia“ der ESTES

veröffentlichende Fachgesellschaft: European Society for Trauma & Emergency Surgery
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 28.01.2016
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.estesonline.org/communication/papers/

• ein akuter Mesenterialinfarkt sollte bei Patienten mit akuten Bauchschmerzen vermutet werden, bei denen es keine eindeutige Diagnose gibt, insbesondere wenn die Schmerzen in keinem Verhältnis zu den körperlichen Untersuchungsergebnissen stehen und bei älteren Menschen mit kardiovaskulären Komorbiditäten
• bei Patienten mit Vorhofflimmern, die plötzlich auftretende Bauchschmerzen haben, sollte der Verdacht auf einen sekundären akuten Mesenterialinfarkt infolge einer arteriellen Embolie (EAMI) bestehen
• ein AMI infolge einer arteriellen Thrombose (TAMI) sollte bei Patienten mit Anzeichen einer atherosklerotischen Erkrankung vermutet werden, insbesondere bei postprandialen Syndrom in letzter Zeit bei.
• ein AMI aufgrund einer Venenthrombose (VAMI) sollte bei Patienten mit hyperkoagulierender Medikation vermutet werden
• bei Verdacht auf eine nicht okklusive mesenteriale Ischämie (NOMI) sollte bei kritisch kranken Patienten mit einer unerwarteten Verschlechterung ihres klinischen Zustands gestellt werden
• bei ungeklärte Unterleibsschmerzen nach invasiven Eingriffen, insbesondere bei Gefäßeingriffen, sollte der Verdacht auf einen akuten Mesenterialinfarkt bestehen und Untersuchungen eingeleitet werden
• zusätzlicher Sauerstoff sollte sofort verabreicht werden
• Flüssigkeitsvolumenstatus schnell ermitteln und mit einer Flüssigkeitsersatztherapie sollte umgehend begonnen werden, ohne die Diagnostik und Intervention zu verzögern
• Vasopressoren sollten bei einer akuten Mesenterialischämie vermieden werden, wenn Vasopressoren erforderlich sind, trotz Volumensubstitution, sollten Medikamente mit minimaler Wirkung auf den viszeralen Kreislauf bevorzugt werden
• systemische Antikoagulation sollte bei VAMI so schnell wie möglich begonnen werden