veröffentlichende Fachgesellschaft: American Heart Association
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 28.10.2021
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1161/CIR.0000000000001029
- Brustschmerzen nicht als atypisch bezeichnen, da dies bei der Ursachen-Bestimmung nicht hilfreich ist und als gutartig fehlinterpretiert werden kann
- stattdessen sollten Brustschmerzen als kardial, möglicherweise kardial oder nicht kardial bezeichnen, da diese Begriffe die potenziell zugrundeliegende Diagnose besser widerspiegelt
- gezielte Anamnese erheben, die die Merkmale und die Dauer der Symptome im Zusammenhang mit dem Auftreten sowie die damit verbundenen Merkmalen und die Bewertung kardiovaskulärer Risikofaktoren umfasst
- bei Frauen besteht die Gefahr einer Unter-/Fehldiagnose; mögliche kardiale Ursachen sollten immer in Betracht ziehen
- bei Frauen Anamnese zu erheben, die die Begleitsymptome hervorhebt, die bei Frauen mit ACS häufiger vorkommen
- bei Patienten, die älter als 75 Jahre sind, sollte ein ACS in Betracht gezogen werden, wenn Begleitsymptome wie Kurzatmigkeit, Synkopen oder akutes Delirium auftreten oder wenn es zu einem unerklärlichen Sturz gekommen ist
- kulturelle Kompetenz schulen, um die besten Ergebnisse bei Patienten unterschiedlicher ethnischer Herkunft zu erzielen
- zunächst gezielte kardiovaskuläre Untersuchung durchführen, um die Diagnose eines ACS oder anderer potenziell schwerwiegende Ursachen (z.B. Aortendissektion, Lungenembolie oder Ösophagusruptur) zu verbessern; ggf. Komplikationen erkennen
- sofern keine nichtkardiale Ursache erkennbar, bei Patienten mit stabilen Brustschmerzen ein EKG durchführen
- Transport von Patienten mit klinischen Hinweisen auf ein ACS oder andere lebensbedrohliche Ursachen für akute Brustschmerzen sofort in ein geeignetes Krankenhaus verbringen
- unabhängig von der Umgebung innerhalb von 10 Minuten nach Ankunft ein EKG erstellen und hinsichtlich eines STEMI untersuchen
- bei Patienten mit Brustschmerzen, bei denen ein erstes EKG nicht auffällig ist, sollten weitere EKGs zur Erkennung möglicher ischämischer Veränderungen durchgeführt werden, insbesondere wenn der klinische Verdacht auf ein ACS besteht, die Symptome anhalten oder sich der klinische Zustand verschlechtert
- Patienten mit Brustschmerzen mit anfänglichem Verdacht auf ein ACS im EKG, sollten gemäß den Leitlinien für STEMI und NSTEMI behandelt werden
- bei Patienten mit Brustschmerzen und mittlerem bis hohem klinischen Verdacht auf einen ACS, bei denen das anfängliche EKG unauffällig ist, zusätzliche elektrokardiographische Ableitungen V7 bis V9 auswerten, um einen posterioren MI auszuschließen
- bei Patienten, die während der Dialyse akute, nicht anhaltende Schmerzen in der Brust haben, sofortiger Transport in ein geeignetes Krankenhaus
- ggf. den Konsum von Kokain und Methamphetamin als Ursache der Symptome in Betracht ziehen
- bei Patienten mit wiederkehrenden akuten Brustschmerzen ohne Hinweise auf kardiale oder pulmonale Ursache Untersuchung auf gastrointestinale Ursachen durchführen
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