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Leitlinie „Head injury – Emergency management in children“ des CHQ

veröffentlichende Fachgesellschaft: Children’s Health Queensland Hospital and Health Service
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 21.12.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.childrens.health.qld.gov.au/qpec-statewide-guidelines/

Anamnese

  • abnormales Verhalten wie Unruhe oder Schläfrigkeit/Eintrüben
  • Verlust des Bewusstseins
  • Erbrechen
  • posttraumatischer Krampfanfall
  • Amnesie: retrograd und antegrad
  • Kopfschmerzen
  • Verletzungsmechanismus
    • Sturz aus großer Höhe
    • Kraftfahrzeugunfall (insbesondere bei hoher Geschwindigkeit, Herausschleudern aus dem Fahrzeug oder bei anderen Personen, die beim selben Unfall erheblich verletzt wurden)
    • Fußgänger/Radfahrer, der von einem Kraftfahrzeug angefahren wird
    • Aufprall eines Hochgeschwindigkeitsprojektils, z. B. eines Golfballs oder eines Deckenventilators
    • alle besonderen Umstände, die zu berücksichtigen sind, einschließlich alternativer Verletzungen und Diagnosen
  • Hirndruckzeichen bzw. Zeichen eines erhöhten ICP
    • Verschlechterung oder Verminderung des Bewusstseins
    • abnorme Körperhaltung
    • abnormale Pupillenreaktionen, ein- oder beidseitige Dilatation
    • abnorme okulozephale Reflexe (Puppenaugenbewegung oder dyskonjugierter Blick nach oben)
    • abnorme Atemmuster (Hyperventilation, Cheyne-Stokes, Apnoe)
    • Cushing-Trias (Hypertonie + Bradykardie + Atemstörungen) als Spätzeichen

CHALICE-Algorithmus (Vorhersage klinisch relevanter Kopfverletzungen)

  • geringes Risiko einer intrakraniellen Pathologie, wenn keine der oben genannten Variablen vorliegt
VorgeschichteUntersuchungsbefundUnfallmechanismus
– Bewusstseinsverlust von > 5 Minuten
– Vorgeschichte einer Amnesie (antegrad oder retrograd) von > 5 Minuten
– abnorme Schläfrigkeit (Schläfrigkeit, die über das vom untersuchenden Arzt erwartete Maß hinausgeht)
– ⩾ 3 Erbrechen nach Kopfverletzung
– Verdacht auf nicht-unfallbedingte Verletzung
– Krampfanfall nach Kopfverletzung bei einem Patienten ohne Epilepsie in der Vorgeschichte
– GCS < 14 oder GCS < 15 bei < 1 Jahr
– Verdacht auf penetrierende oder (Impressions-)Schädelverletzung oder gespannte Fontanelle
– Anzeichen einer basalen Schädelfraktur (Nachweis von Blut oder Liquor aus Ohr oder Nase sowie Panda-Augen, Battles-Signs, Hämotympanon, Gesichts-Krepitus oder schwere Gesichtsverletzung)
– positive fokale Neurologie (einschließlich motorischer, sensorischer, Koordinations- oder Reflexanomalien)
– Vorhandensein eines Blutergusses, einer Schwellung oder einer Risswunde > 5 cm, wenn das Kind < 1 Jahr alt ist
– Unfall mit hoher Geschwindigkeit im Straßenverkehr als Fußgänger, Radfahrer oder Insasse ( Geschwindigkeit > 40 km/h)
– Sturz aus einer Höhe von > 3 m
– Hochgeschwindigkeitsverletzung durch Projektil oder Gegenstand

Therapie

  • ABC-Beurteilung und -Management
    • Airway & Breathing
      • ggf. endotracheale Intubation sowie Beatmung mit positiven Drücken erwägen; keine Empfehlung bzgl. nasaler Intubation
      • Hyperkanpie und Hypoxie verhindern
        • Ziel-Kapnie: pCO2 von 35 – 40mmHg
      • RSI empfohlen, wenn Narkose notwendig
  • aktives Management des erhöhten ICP; auch bei Verdacht
  • Berücksichtigung anderer schwerer Verletzungen
  • häufige klinische Neubewertung, um Anzeichen einer Verschlechterung festzustellen
  • dringende CT-Untersuchung
  • Erwägung einer frühzeitigen Verbindung mit neurochirurgischer und intensivmedizinischer Fachabteilung
  • Kopf ca. 20 – 30 °-Hochlagerung
  • ggf. 0,15 mg/kg Ondansetron (max. 8 mg) bei Erbrechen erwägen
    • 8 – 15 kg: 2 mg
    • 15 – 30 kg: 4 mg
    • > 30 kg: 8 mg
Published inLeitlinien kompakt

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