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Leitlinie „katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie“ des Orphan-Net

veröffentlichende Fachgesellschaft: Orphan-Net (Netzwerk für seltene Krankheiten)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 04.06.2014
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: http://www.orpha.net/data/patho/DE/Emergency_CPVT-dePro3525.pdf

Grundsätzliches

  • Sonderform: Andersen-Syndrom (kongenitales Long QT-Syndrom mit bidirektionalen ventrikulären Tachykardien)
  • durch schwere polymorphe Kammerrhythmusstörungen gekennzeichnet
  • Störungen tritt bei physischer Anstrengung oder starker emotionaler Belastung zumeist bei jungen Personen auf, in deren Folge Störungen des Kammerrhythmus (polymorphe oder bidirektionale ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern) als Verursacher von Synkope und plötzlichem Herztod
  • pathologische Veränderungen des Calciumionenkanals

Notfallindikationen

  • schwere Herzrhythmusstörungen mit bidirektionaler oder polymorpher Kammertachykardie, Kammerflimmern u.a.
  • Synkope mit oder ohne anschließende Krämpfe, häufig bei physischer Anstrengung oder Stress
  • plötzlicher Herztod

Diagnostik

  • Verkennen einer Synkope angesichts eines pseudoneurologischen Bildes
    • Abklärung konvulsiv Synkopen in Verbindung mit einer paroxysmalen ventrikulären Rhythmusstörung auftreten (VT, Kammerflimmern)
  • Verkennen einer bidirektionalen ventrikulären Tachykardie (die bei Kindern oder jungen Erwachsenen sehr charakteristisch für das Syndrom ist) bei nicht bestehender Digitalistherapie
  • Hypokaliämie kann Herzrhythmusstörungen begünstigen
  • Ruhe-EKG zeigt keine Rhythmusstörungen; keine QT-Anomalien
  • Familienanamnese hinsichtlich CPVT, Synkope oder plötzlichem Herztod

Therapie

  • Synkope oder plötzlicher Herztod
    • Kreislaufstillstand durch Kammerflimmern
      • Reanimationsmaßnahmen und Defibrillation
    • anhaltende Rhythmusstörung (synkopaler Status durch polymorphe Kammertachykardien oder rezidivierendes Kammerflimmern)
      • ruhiges Setting schaffen
      • langsame intravenöse Injektion eines Betablockers (z.B. Propranolol)
        • Erwachsene: langsame Injektion i.v. von 1 mg/min, max. 10 mg (2 Ampullen)
        • Kinder: 0,1 mg/kg i.v.
      • bei anhaltendem elektrischen Sturm: Sedieren, Intubieren, Beatmen
      • keine Amiodaron-Gabe
  • Behandlung eines Patienten mit katecholaminerger polymorpher ventrikulärer Tachykardie wegen eines anderen medizinischen Problems
  • alle katecholaminergen Substanzen vermeiden
Published inLeitlinien kompakt

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