veröffentlichende Fachgesellschaft: Royal College of Emergency Medicine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 01.01.2019
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://rcem.ac.uk/clinical-guidelines/
- klinische Diagnose eines rupturierten abdominalen Aortenaneurysmas (rAAA) sollte in Betracht gezogen werden
- bei Patienten über 50 Jahren, die Bauch-/Rückenschmerzen UND eine Hypotonie aufweisen
- bei Patienten mit einem bekannten AAA und Symptomen wie Bauch-/Rückenschmerzen ODER Hypotonie/Kollaps
- bei Patienten, bei denen eine andere Diagnose aus klinischen Gründen als wahrscheinlicher angesehen wird, muss ein rAAA dennoch ausgeschlossen werden, wobei vorher eine radiologische Bestätigung erfolgen muss
- alle Entscheidungen über die Behandlung und Verlegung sollten, wenn möglich, gemeinsam mit dem Patienten und/oder seiner Familie getroffen werden
- bei Patienten mit einer klinischen Diagnose des rAAA sollte Bluthochdruck vermieden werden, damit der Patient wach und/oder ansprechbar bleibt; ein systolischer Blutdruck von 90 – 120 mmHg ist akzeptabel
- wenn vor Ort kein Gefäßspezialist zur Verfügung steht, muss der Patient in ein Zentrum mit entsprechender Spezialisierung verlegt/transportiert werden
- um die Verlegung zu beschleunigen, sollte der ranghöchste verfügbare Arzt die Betreuung eines Patienten mit Verdacht auf rAAA leiten und aktiv daran beteiligt sein
- alle Patienten mit einer klinischen oder radiologischen Diagnose eines rAAA sollten hinsichtlich ihres aktuellen klinischen Zustands UND ihres Vorerkrankungen beurteilt werden, um die Eignung für eine Verlegung zu bestimmen
- Patienten ≤ 85 Jahren ohne/mit leichten/mittleren systemischen Erkrankungen sollten unverzüglich eine spezialisierte Klinik transportiert werden
- eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit stellt keine Kontraindikation für die Beurteilung und Verlegung dar
- Kontraindikationen für eine Verlegung:
- Herzstillstand bei der aktuellen Aufnahme
- Patienten, die aufgrund einer akuten Verschlechterung intubiert werden müssen
- Patienten, die inotrope Unterstützung (vasoaktive Medikamente) benötigen, außer in bestimmten seltenen Situationen
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