veröffentlichende Fachgesellschaft: Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin
Klassifikation gemäß AWMF: S2k
Datum der Veröffentlichung: 31.05.2015
Ablaufdatum: 30.05.2020
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/024-003.html
Transport
- Verantwortung des Transportes (inklusive Entscheidung über Zusammensetzung des Teams, Art des Transportes (Boden/Luft, Ausstattung)) liegt bei Facharzt/Kinderarzt mit Zusatzfach/Schwerpunkt Neonatologie oder bei neonatologisch versiertem Arzt, wenn dieser die Befugnis von einem Facharzt/Kinderarzt mit Zusatzfach/Schwerpunkt Neonatologie übertragen bekommen hat
Transportteam
- bei bestehenden und zu erwartenden Störungen der Vitalfunktionen des Neugeborenen muss das Transportteam bestehen aus:
- Facharzt/Kinderarzt mit Zusatzfach/Schwerpunkt Neonatologie oder neonatologisch versiertem Arzt und
- Pflegekraft mit Erfahrung in neonatologischer Intensivpflege
- ohne absehbare Störung der Vitalfunktionen des Neugeborenen kann das Transportteambestehen aus:
- Pflegekraft mit Erfahrung in neonatologischer Intensivpflege
- in Ausnahmefällen bei hinsichtlich der Vitalfunktionen gesundem Neugeborenen kann ein Neugeborenen-Transport unter Begleitung der Rettungsdienstfachkräfte erfolgen (z.B. Transport bei sozialer Indikation, Verlegung eines gesunden Neugeborenen mit der Mutter in ein anderes Zentrum bei mütterlicher Indikation)
Transportmittel
- Neugeborenen-Transport bedeutet unabhängig von der Transportart (Boden/ Luft) hohe Lärm-, Vibrations-, und Beschleunigungsbelastung für das Neugeborene
- keine Empfehlung, welcher Fahrzeugtypus als Rettungsmittel, aufgrund fehlender Evidenzlage
- bei zunehmender Transportdistanz und Dringlichkeit ist bei Verfügbarkeit einem Lufttransport der Vorzug zu geben
Ausstattung
- Monitoring
- Pulsoxymetrie
- Temperatur
- EKG und Blutdruck
- „Respiratory Function Monitoring“ und „endtidal pCO2“: Bei invasiv und nicht-invasiv beatmeten Neugeborenen kann ein „Respiratory Function Monitoring“ zur Messung der verabreichten Beatmungsparameter (zB. Tidalvolumen, Leckage, Minutenvolumen) und „endtidal pCO2“ (bzw. ein transkutanes pCO2-) Monitoring hilfreich sein. Die verfüg-baren Techniken sind jedoch artefaktanfällig, so dass derzeit keine generelle Empfehlung ausgesprochen werden kann.
- Beatmungsbeutel und Masken
- Inkubator
- Absaugsystem
- Sauerstoff und Druckluft
- Beatmung
- Spritzenpumpen
Stabilisierung vor dem Transport
- Stabilisierung der Vitalfunktionen und Versorgung des Neugeborenen vor dem Transport unbedingt anzustreben, da während des Transports der Zugang zum Neugeborenen bei einer klinischen Verschlechterung oft schwierig ist
- bei respiratorischer Instabilität Intubation zur Sicherung der Atmung ggü. CPAP-Unterstützung Vorzug geben
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