veröffentlichende Fachgesellschaft: Wilderness Medical Society
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 17.06.2019
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1016/J.WEM.2018.10.004
Klassifikation
- Hyperthermie
- Anstieg der Körpertemperatur über physiologische Sollwerte hinaus
- Wärmeableitungsmechanismen beeinträchtigt durch Kleidung oder Isolierung, Medikamente oder Krankheiten
- Wärmeproduktion überfordert durch externe (Umwelt) oder interne (metabolische) Einflüsse
- Hitzeödem
- Anschwellen der Extremitäten aufgrund einer Ansammlung von interstitieller Flüssigkeit
- Hitzekrampf
- belastungsbedingte, schmerzhafte, unwillkürliche Muskelkontraktionen während oder unmittelbar nach der Belastung
- Hitzesynkope
- vorübergehender Bewusstseinsverlust mit spontaner Rückkehr zur normalen Bewusstseinslage
- Hitzeerschöpfung
- leichte bis mittelschwere Hitzeerkrankung aufgrund von großer Umgebungshitze oder anstrengender körperlicher Betätigung
- zu den Anzeichen/Symptomen gehören starker Durst, Schwäche, Unwohlsein, Angstzustände, Schwindel, Synkope
- Körperkerntemperatur kann normal oder leicht erhöht sein (> 37 °C, aber < 40 °C)
- Hitzschlag
- schwere Hitzeerkrankung, die durch Körperkerntemperatur > 40 °C und ZNS-Anomalien wie veränderter Bewusstseinszustand (Enzephalopathie), Krampfanfall oder Koma gekennzeichnet ist
- durch passive Exposition ggü. Umgebungshitze (klassischer Hitzschlag) oder anstrengende körperliche Betätigung (Hitzschlag bei Anstrengung) verursacht
Therapie
- Hitzekrämpfe
- oraler isotoner oder hypertoner Flüssigkeitsersatz
- Hitzeödeme
- Hochlagerung der Extremitäten
- Kompression(sstrümpfe)
- Hitzesynkope
- aus Hitze bringen
- passives Kühlen
- oraler isotoner oder hypertoner Flüssigkeitsersatz
- weitere kardiologische Diagnostik bei wiederkehrenden Hitze-Synkopen, die nicht mit einem trainingsbedingten Kollaps oder einer anderen eindeutigen Erklärung vereinbar sind
- Hitzeerschöpfung
- aus Hitze bringen
- Verdunstungs-, konvektive oder konduktive Kühlung
- orale oder intravenöse isotonische oder hypertonische Flüssigkeitszufuhr
- Hitzschlag
- aus Hitze bringen
- bei einer hyperthermen Person mit verändertem Empfinden sollte Einleitung der Kühlung bei Hitzschlag nicht durch einen Messwert verzögert werden, der möglicherweise unter dem diagnostischen Schwellenwert von 40 °C liegt
- unterstützende Maßnahmen für Atemwege, Atmung und Kreislauf
- Eintauchen in kaltes Wasser
- Verdunstungs- oder Konvektionskühlung als zusätzliche Kühlmethoden in Betracht ziehen, wenn ein Kaltwassertauchbad nicht möglich ist
- konduktive Ganzkörperkühlung
- intravenöse isotonie Flüssigkeitstherapie (NaCl 0,9 %
- Transport
- wenn verfügbar, rektale Temperatur im Vergleich zur axillaren, oralen oder Ohr- Thermometrie als genaueste Messung der Körperkerntemperatur
- Kühlpacks sollten so aufgelegt werden, dass sie den gesamten Körper bedecken
- wenn chemische Kühlpacks verwendet werden, sollten sie auf Wangen, Handflächen und Fußsohlen aufgelegt werden und nicht auf die Haut, die die großen Gefäße bedeckt
- keine fiebersenkenden Mittel bei Hitzeerkrankungen
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