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Leitlinie „Standards of Care for Children“ der IFEM

veröffentlichende Fachgesellschaft: International Federation for Emergency Medicine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 02.09.2019
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.ifem.cc/standards_of_care_for_children_in_emergency_departments_v3_2019

  • Kinder müssen von belastenden Anblicken und Geräuschen anderer Patienten isoliert werden
  • Anwesenheit von Familienmitgliedern muss bei allen Aspekten der Behandlung gefördert bzw. berücksichtigt werden
  • jüngere Kinder müssen Zugang zu Nahrung haben (dies schließt die Möglichkeit des Stillens ein)
  • gesundheitliche Ratschläge und Erklärungen in klarer Sprache und sicherstellen, dass sie verstanden wurden, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Betreuungspersonen in der Regel die Verantwortung für die weitere medizinische Versorgung trägt
  • schwerkrankes oder verletztes Kind muss sofort in einen
  • geeigneten KH verbracht werden – es sollte keine Verzögerungen bei der Triage geben
  • alle Patienten, die zur Notfallversorgung eingeliefert werden, müssen innerhalb von 15 Minuten nach ihrem Eintreffen eine vollständige Ersteinschätzung durch entsprechend geschultes Personal erhalten
  • Ersteinschätzung der Vitalparameter (Temperatur, Atemfrequenz und Herzfrequenz); Blutdruck und Sauerstoffsättigung sollten ebenfalls gemessen werden, wenn das Kind schwer krank ist; bei instabilen oder kritisch aussehenden Kindern sollte bei der Erstbeurteilung kein Zeitverzug bei der Messung der Vitalparameter entstehen
  • Medikamentendosierung muss auf Grundlage des genauen Gewichts erfolgen, bei sehr kranken oder instabilen Kindern kann das Gewicht mit Hilfe von Standardinstrumenten geschätzt werden
  • alle Patienten mit mäßigen oder starken Schmerzen müssen innerhalb von 30 min nach Ankunft mit Schmerzmitteln versorgt werden
  • Personal, das in der Lage ist, ein erweitertes Atemwegsmanagement durchzuführen, muss innerhalb von 5 Minuten nach Feststellung verfügbar sein
  • Ausrüstung und Medikamente müssen standardisiert und logisch aufgebaut sein, damit sich das Personal daran gewöhnen kann
  • Tabellen für gängige Notfallmedikamentendosierungen und Ausrüstungsgrößen für Kinder aller Altersgruppen müssen vorhanden sein; dazu gehören Verdünnungstabllen und Tabellen für die Zubereitung und Verabreichung von Medikamenten und parenteralen Flüssigkeiten
  • regelmäßiger Check aller Medikamente, Verbrauchsmaterialien und der Ausrüstung
  • für die Dekontaminierung und Behandlung von Patienten bei MANV-/MANE-Lagen müssen Kinder berücksichtigt werden
    • ein im voraus geplantes Verfahren zur Identifizierung und Behandlung unbegleiteter Kinder muss vorhanden sein
    • Ausrüstung für MANV-/MANE-Lagen muss kindgerechtes Material in ausreichenden Mengen enthalten
  • medizinisches Personal sollte bzgl. Kinderschutz und Kindesmissbrauch geschult werden, einschließlich der Erkennung von möglichem Kindesmissbrauch, der klinischen Beurteilung eines Kindes, der Erstbehandlung eines Kindes mit möglichem oder vermutetem Missbrauch sowie bei Bedarf die zuständigen Behörden informieren
    • besteht die Möglichkeit eines Kindesmissbrauchs, muss die erste Aufgabe des Personals darin bestehen, sich um die Bedürfnisse des Kindes zu kümmern, einschließlich der Behandlung von Verletzungen und ggf. einer Analgesie
  • Patienten müssen in kulturell angemessener und sensibler Weise behandelt werden; wenn Sprachbarrieren bestehen, muss ein Übersetzer eingesetzt werden
  • Bedürfnisse jugendlicher Patienten im Unterschied zu denen von Kleinkindern und Erwachsenen müssen berücksichtigt werden
  • Patienten, die mit psychischen Problemen oder einem Drogenmissbrauch vorstellig werden, müssen zeitnah von erfahrenem Personal behandelt werden, um die Schwere der Erkrankung und den Grad der Problematik zu bestimmen und eine medizinische Stabilisierung zu gewährleisten
  • Personal, das an der Anwendung von Zwangsmaßnahmen beteiligt ist, muss dafür geschult sein, insbesondere bei pädiatrischen Patienten
Published inLeitlinien kompakt

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