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Leitlinie „Diabetes (type 1 and type 2) in children and young people – diagnosis and management“ des NICE (Update 2023)

veröffentlichende Fachgesellschaft: National Institute for Health and Care Excellence
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 11.05.2023
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.nice.org.uk/guidance/ng18

Symptomatik

Redflags für neu aufgetretenen Diabetes Typ 1

  • Hyperglykämie (Plasmaglukose-Wert > 198 mg/dL)
  • Polyurie
  • Polydipsie
  • Gewichtsabnahme
  • übermäßige Müdigkeit

diabetische Ketoazidose (DKA)

  • erhöhter Durst in letzter Zeit
  • Polyurie in letzter Zeit
  • unerklärlicher Gewichtsverlust in letzter Zeit
  • übermäßige Müdigkeit in letzter Zeit
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Hyperventilation und/oder Kussmaulatmung
  • Dehydratation
  • Bewusstseinseinschränkung
  • Plasmaglukose-Wert > 198 mg/dL (CAVE: Kinder/Jugendliche mit Insulintherapie können auch bei normalen BZ-Werten DKA entwickeln)
  • Azidose (Blut-pH-Wert < 7,3 oder Plasmabikarbonat < 15 mmol/L)
  • Ketonämie oder Ketonurie
  • ggf. im Schock: verlängerte Rekap, Tachykardie und Tachypnoe
  • Hirnödem als Zeichen für schwerste DKA: Kopfschmerzen, Unruhe/Reizbarkeit, Vigilanzminderung, path. Atemauffälligkeiten, Anisokorie (und/oder lichtstarre Pupillen), unerwarteter HF-Abfall sowie erhöhter Blutdruck

Risikofaktoren für Diabtes Typ 2

  • ausgeprägte familiäre Vorbelastung bzgl. (Typ-2-)Diabetes
  • Adipositas
  • afroamerikanische oder asiatische Abstammung
  • keine Notwendigkeit von Insulin bzw. < 0,5 IE/kgKG/d Insulin nach Phase der teilweisen Remission
  • Anzeichen einer Insulinresistenz (z.B. Acanthosis nigricans)

Schweregrade der DKA

  • leichte DKA (pH < 7,3 oder Plasmabikarbonat < 15 mmol/L)
  • mittelschwere DKA (pH < 7,2 oder Plasmabikarbonat < 10 mmol/L)
  • schwere DKA (pH < 7,1 oder Plasmabikarbonat < 5 mmol/L)

Therapie

Hypoglykämie

  • orale Gabe von 10 – 20 g schnell wirkender Glukose (am besten flüssige Kohlenhydrate) in jeweils kleineren Mengen (CAVE: Erbrechen)
    • Überprüfung nach 15 min; ggf. wiederholte Gabe
    • nach Besserung des BZ orale Gabe komplexer, lang wirkender Kohlenhydrate
  • bei schwerer Hypoglykämie Gabe von 10%iger Glucose i.v. (max. 500 mg/kgKG bzw. max. 5 mL/kg)
    • ggf. alternativ Gabe von Glukagon i.m. (500 μg bei Alter < 8 Jahre oder Gewicht < 25 kg) oder einer konzentrierten oralen Glukoselösung, wenn keine Vigilanzminderung vorliegt
  • nachfolgend regelmäßige Kontrolle der BZ-Werte während Transport in geeignete Zielklinik

diabetische Ketoazidose

  • Anlage Magensonde bei reduziertem Bewusstsein oder Erbrechen
  • ggf. erweiterte Atemwegssicherung bei reduziertem Bewusstsein
  • Volumentherapie mit NaCl 0,9%-Bolus von 10 mL/kg i.v. über 30 min, v.a. bei Vigilanzminderung, Übelkeit/Erbrechen oder Dehydratation (ggf. weiterer Bolus, falls erforderlich)
  • Inotropika erwägen bei hypotonem Schock
  • Dokumentation von Bewusstseinszustand, HF, RR, Temp., AF, Gewicht sowie EKG
  • Einweisung auf pädiatrische Intensivstation bei < 2 Jahre oder schwerer DKA
  • Sepsis berücksichtigen bei Hypo-/Hyperthermie, Hypotension, refraktärer Azidose und/oder Laktatazidose

Hirnödem

  • 0,5 – 1 g/kg Mannitol (20%) über 10 – 15 min
  • 2,5 – 5 mL7kg hypertone NaCl-Lösung (2,7 – 3 %) über 10 – 15 min
Published inLeitlinien kompakt

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