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Leitlinie „Management of Multi Casualty Incidents in Mountain Rescue“ der ICAR MEDCOM

veröffentlichende Fachgesellschaft: International Commission for Mountain Emergency Medicine
Datum der Veröffentlichung: 17.10.2020
Ablaufdatum: 16.10.2025
Quelle/Quelllink: https://icar-med.com/Recommendations/Current-Recommendations/Multi-Casualty-Incidents-ICAR-MED-REC-0039-2019/

allgemeine Grundsätze des MANV-Managements

  • MANV sollte so schnell wie möglich erkannt und die entsprechend benötigten Einheiten und Krankenhäuser (vor)alarmiert werden
  • Sicherheit der Rettungskräfte hat höchste Priorität
  • erste Maßnahmen sollten sich auf Aufbau einer Kommando- und Kontrollstruktur, Triage und schnelle lebensrettende Maßnahmen konzentrieren
  • medizinischer Einsatzleiter sollte in Katastrophenmedizin und Bergrettung ausgebildet sein
  • vor Ort sollte sich der medizinische Einsatzleiter und die Leiter der beteiligten Rettungsdienste/Fachdienste am selben Ort befinden, um die Zusammenarbeit zu optimieren und für alle leicht identifizierbar sein
  • zur Unterstützung der Einsatzleitung sollte eine wirksame Kommunikationsstruktur eingerichtet werden
  • effizientes, an die Verletzungsmuster im Gebirge angepasstes, Triage-Instrument einsetzen
  • Unfallopfer sollten in sicheres Gebiet evakuiert und dann in medizinische Einrichtungen gebracht werden, die den medizinischen Bedürfnissen des Patienten entsprechen
  • Instrumente, die eindeutige Identifizierung und Nachverfolgung von Verletzten ermöglichen, sollten für den Gebirgs-MANVs zur Verfügung stehen
  • Hubschrauber mit entsprechenden Bergrettungsgeräten sind bei MANVs oft nützlich; Koordinierung von Hubschraubereinsätzen ist entscheidend
  • unverletzte Überlebende sollten als Risikopersonen in den Bergen betrachtet werden

spezifische MANV-Situationen in Berggebieten

  • Blitzschlagopfer, die nicht atmen und keine offensichtlichen tödlichen Verletzungen haben, sollten vor Opfern mit Lebenszeichen gerettet werden
  • bei Verschüttungszeiten <35 Minuten hat die Bergung oberste Priorität und die medizinische Versorgung sollte sich auf Opfer mit Lebenszeichen konzentrieren bis genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um weitere Opfer mit Herzstillstand o.Ä. zu behandeln
  • bei Verschüttungszeiten von 35 bis 60 Minuten sollte bei Opfern mit Herzstillstand keine HLW mehr eingeleitet werden, es sei denn, es stehen genügend Ressourcen zur Verfügung
  • bei Verschüttungszeit >60 Minuten sollte die HLW nur eingeleitet werden, wenn die Atemwege frei sind
  • Die Verwendung von Checklisten kann die Triage und Behandlung verbessern.
  • Grundsätze des MANV-Managements in Gebirgsregionen sollten auch auf Gruppen von Verschütteten oder verirrten Personen in umwegsamer Gebirgsumgebung angewandt werden
Published inLeitlinien kompakt

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