veröffentlichende Fachgesellschaft: New Zealand’s National Children’s Hospital (Starship)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 09.12.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://starship.org.nz/guidelines/massive-bleeding-management-of-the-palliative-patient/
Ursachen
- Thrombozytopenie aufgrund von Knochenmarkinfiltration oder -versagen, Hypersplenismus oder Medikamenteneinnahme
- Koagulopathie aufgrund von Leberversagen im Endstadium
- Magen-Darm-Blutungen einschließlich Ösophagusvarizen
- massive innere Blutung
- Tumor erodiert durch großes Gefäß
- akute Lungenblutung aufgrund bösartiger Erkrankung oder Lungenaspergillose
- NSAR und Steroide
klinische Zeichen
- oft vorausgehend kleinere Blutungen wie Epistaxis oder Hämoptyse
- oft schmerzlos, kann aber aufgrund verringerter Blutmenge mit Atemnot einhergehen
- CAVE: Anblick großer Blutmengen kann für Kinder und Jugendliche große Belastungen hervorrufen; kann zum Tod führen, insb. zu Hause
Management
- orale Anwendung von normaler Tranexamsäure oder als Mundwasser bei Zahnfleischbluten erwägen, um das Risiko massiver Blutungen zu minimieren
- mit Adrenalinlösung getränkte Gaze (1:1000) äußere Blutungspunkte behandeln
- Midazolam und Morphin zur Linderung von Stress und Atemnot
- innerklinisch: Blutplättchentransfusionen bei Thrombozytopenie und orales Vitamin K bei Leberfunktionsstörungen
Dosierungen
- Midazolam
- buccal: 0,5 mg/kg alle 10 min bis das Kind beruhigt ist
- s.c.: 0,1 – 0,2 mg/kg alle 10 min bis das Kind beruhigt ist
- Morphin
- s.c.: 0,1 mg/kg alle 10 min bis das Kind beruhigt ist
- Tranexamsäure
- p.o. 15 – 25 mg/kg/Dosis alle 8 – 12 h
- als Mundlösung: als 500 mg Tablette oder als 0,5%ige Lösung, dann mit 10 mL 2 min lang spülen (alle 6 h)
- Adrenalin
- Kompresse mit 1:1000-facher Lösung getränkt zur direkten Anwendung an der äußeren Blutungsstelle
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