veröffentlichende Fachgesellschaft: New Zealand’s National Children’s Hospital (Starship)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 08.12.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://starship.org.nz/guidelines/pneumonia
Symptomatik
- anhaltendes Fieber
- Tachypnoe in Ruhe
- Alter < 2 Monate: > 60 Atemzüge pro Minute
- Alter 2 – 12 Monate: > 50 Atemzüge pro Minute
- Alter 12 Monate – 5 Jahren: > 40 Atemzüge pro Minute
- Husten
- erhöhte Atemarbeit/Atmungsbehinderung
- Lethargie/Unwohlsein
- Hypoxämie (meist < 93 %)
- Knistern und angestrengte Atmung bei Auskultation
- erhöhte Atemfrequenz entsprechend des jeweiligen Alter
- Thoraxeinziehungen, Giemen, Nasenflügeln
- Atemstillstand
- fehlende Atemgeräusche und dumpfer Perkussionston –> Pleuraerguss
- ggf. auch atypische Symptome, wie Bauchschmerzen und Erbrechen
Warnzeichen für schwere Lungenentzündung
schwere Lungenentzündung in Betracht ziehen, die o.g. Symptome vorliegen und min. zwei der nachfolgenden Punkte zutreffen:
- schwere Atembeschwerden
- schwere Hypoxämie oder Zyanose (SpO2 < 85 % oder SpO2 auch mit O2-Gabe < 92 %)
- ausgeprägte Tachykardie
- veränderter Bewusstseinszustand
ODER
Merkmale einer komplizierten Lungenentzündung, wie Empyem, parapneumonischer Erguss, Lungenabszess oder nekrotisierende Lungenentzündung
Merkmale einer Infektion mit Staphylococcus aureus als Ursache für eine schwere Lungenentzündungen:
- Lungenabszess oder Pneumatozelen
- Empyem
- Multisystem-Infektion
- stark ausgeprägtes Unwohlsein
- Lungenentzündung als Folge von Windpocken, Grippe oder Masern
Indikationen für die Aufnahme
- krankes Erscheinungsbild
- Alter < 3 Monate
- Sauerstoffsättigung < 93 % bei Raumluft
- Atembeschwerden, die die Nahrungsaufnahme erheblich beeinträchtigen
- signifikante Dehydrierung
- komplizierte Lungenentzündung
- Verschlechterung trotz angemessener oraler Antibiotika
- erhebliche Komorbiditäten
- soziale Probleme (z.B. Kommunikationsbarriere, Lebensumstände)
Flüssigkeitstherapie
- Dauer der Volumentherapie bestimmt durch das klinische Ansprechen
- i.d.R. i.v.-Flüssigkeitstherapie notwendig bis der/die Patient*in afebril ist
- sofern möglich kann die Volumengabe auch auf orale Gabe umgestellt werden
Be First to Comment