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Stellungnahme „Anwendung kognitiver Hilfsmittel im Kindernotfall“ der DIVI

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 28.04.2017
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1007/s00101-017-0310-8

  • Schlüsselherausforderungen bei der Notfallbehandlung von Kindern sind:
    • Kenntnis altersentsprechender Normalwerte und -befunde
    • korrekte Auswahl der Medikamente und Applikationswege
    • korrekte Bestimmung des Körpergewichts
    • korrekte Berechnung der Medikamentendosis anhand des Körpergewichts
    • fehlerfreie Verdünnung und Vorbereitung der Medikamente
    • fehlerfreie Applikation der Medikamente
    • richtige Auswahl und Organisation der medizinischen Ausrüstung
    • Fehlervermeidung unter belastender Einsatzsituation
  • insbesondere in Notfallbehandlung von Kindern werden Medikamente häufig außerhalb ihrer Zulassung (Alter, Indikation, Applikationsweg und/oder Dosis) angewendet („off label use“)
  • auch dafür trägt der behandelnde (Not-)Arzt Verantwortung, indem er eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken aufgrund guter klinischer Praxis („good clinical practice“, GCP) trifft
  • folgende kognitive Hilfsmittel lassen sich unterscheiden
    • Lineale und Bänder zur Bestimmung des Körpergewichts anhand der Körperlänge mit entsprechenden Gewichtsgruppen für Dosierungen und Maße
    • Bücher, Tabellen, Algorithmen in Papierform
    • Apps, Programme, Datenbanken in elektronischer Form für mobile Endgeräte
  • folgende Auswahlkriterien zu kognitiven Hilfen zur Behandlung von Kindernotfällen sind empfohlen:
    • körperlängenbasierte Gewichtsbestimmung mittels zertifiziertem Medizinprodukt gemäß MPG
    • Sicherstellung einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung durch Herausgeber
    • Anpassung an Medikamente, Medizinprodukte und Algorithmen, die in der deutschsprachigen Notfallmedizin verwendet werden
    • Berücksichtigung aktueller Applikationsformen und adäquater Dosierungen
    • Applikation unverdünnter Medikamente, wann immer möglich und sinnvoll
    • Vorgabe standardisierter Verdünnungen zur Vermeidung von Verdünnungsfehlern, falls eine Verdünnung zwingend notwendig ist
    • Mindeststandard an Medikamenten und Materialien gemäß den Empfehlungen der AGNN, des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie (WAKKA) der DGAI und der DIVI
Published inLeitlinien kompakt

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