Zum Inhalt springen

Leitlinie „Handlungsempfehlung zur prähospitalen Notfallnarkose beim Erwachsenen“ der DGAI

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Klassifikation gemäß AWMF: S1
Datum der Veröffentlichung: 12.03.2015
Ablaufdatum: 11.03.2020
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/001-030.html

  • kritische Überprüfung der Indikationsstellung zur prähospitalen Notfallnarkose vor dem Hintergrund von Patienten-, Einsatz- und Anwenderseitigen Faktoren
    • Indikationen
      • akute respiratorische Insuffizienz (Hypoxie und/oder Atemfrequenz < 6 oder > 29/min, beim Vorliegen nicht rasch reversibler Ursachen) und Kontraindikationen gegen eine oder Versagen einer nicht-invasiven Ventilation (NIV)
      • Bewusstlosigkeit/neurologisches Defizit mit Aspirationsgefahr
      • Polytrauma/schweres Trauma mit
        • hämodynamischer Instabilität, RRsyst. < 90 mmHg
        • Hypoxie mit SpO2 <90% trotz O2-Gabe
        • Schädel-Hirn-Trauma mit GCS <9
  • Rapid Sequence Induction (RSI) mit Präoxygenierung, standardisiertem Vorgehen bei der Notfallnarkose mit Vorbereitung von Narkose-/Notfallmedikamenten und Atemwegs- und Beatmungsequipment, Standardmonitoring, Gefäßzugängen, Medikamentenapplikation, passagerer Aufhebung der HWS-Immobilisation unter konsequenter manueller Inline-Stabilisation während des Intubationsmanövers, Atemwegssicherung und Tubuslagekontrolle mittels Kapnographie
  • Präoxygenierung bei jedem spontanatmenden Notfallpatienten für einen Zeitraum von 3 – 4 min mit 12-15 L Sauerstoff/min und dichtsitzender Gesichtsmaske mit Sauerstoffreservoir oder Demand-Ventil bzw. nicht-invasiver Beatmung (NIV/CPAP)
  • standardisierte Vorbereitung von Narkose- und Notfallmedikamenten, Beatmungsbeutel mit Reservoir oder Demandventil inkl. Maske, Endotrachealtubus inkl. Blockerspritze, Führungsstab und Fixation, Vorhaltung alternativer Atemwegsinstrumente, Stethoskop, Check von Absaugvorrichtung, Beatmungsgerät und Standardmonitoring inkl. Kapnographie
  • Narkose- und Notfallmedikamente sollen vor der Notfallnarkose aufgezogen und die Spritzen mit Wirkstoff und Konzentration gemäß den Empfehlungen der DIVI gekennzeichnet werden
  • Standardmonitoring bei der prähospitalen Notfallnarkose umfasst EKG, automatische Blutdruckmessung, pulsoxymetrische Sauerstoffsättigung und Kapnographie
  • Kapnographie zur Tubuslage-, Diskonnektions- und Dislokationskontrolle sowie zum indirekten Monitoring der Hämodynamik
  • möglichst zwei periphervenöse Verweilkanülen vor Narkoseeinleitung
Published inLeitlinien kompakt

Sei der Erste der einen Kommentar abgibt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert