veröffentlichende Fachgesellschaft: Canadian Paediatric Society
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 05.11.2021
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://cps.ca/en/documents/position/umbilical-cord-management-in-preterm-and-term-infants
Diagnostik & Anamnese
- Bewertung der Anzeichen/Symptome von Atemnot und Atemwegsobstruktion, einschließlich Dokumentation der Vitalzeichen
- SpO2 mittels Pulsoxymetrie erheben
- gezielte Asthmaanamnese (Auslöser für Exazerbationen, frühere Medikamente und Risikofaktoren etc.):
- frühere lebensbedrohliche Ereignisse, Einweisungen auf ITS, Intubation
- Krankenhausaufenthalte oder Notaufnahme-Besuche wegen Asthma im letzten Jahr
- Verschlechterung während oder kurz nach Absetzen von systemischen Steroiden
- Komorbiditäten (z. B. Nahrungsmittelallergien, Fettleibigkeit)
- niedriger sozioökonomischer Status, psychosoziale Probleme
- gezielte körperliche Untersuchung zur Einschätzung des funktionellen Schweregrads der Atemwegsobstruktion gemäß PRAM-Score sowie Suche nach Anzeichen wie:
- Nasenflüggeln
- ermindertes Aktivitätsniveau, Unfähigkeit zur Nahrungsaufnahme (Säugling) oder Unfähigkeit, in ganzen Sätzen zu sprechen
- verminderte Bewusstseinslage, Unruhe, Schläfrigkeit oder Verwirrung als klinische Merkmale einer zerebralen Hypoxämie und als Anzeichen für drohendes Atemversagen
Therapie
Patienten mit Anzeichen einer schweren Atem-Beeinträchtigung oder Anzeichen eines drohenden Atemversagens zeigen (z.B. Silent Chest, veränderte Bewusstseinslage) sollten im Wiederbelebungsraum behandelt werden.
Anaphylaxie kann mit schwerer Atemnot einhergehen und einen schweren Asthmaanfall imitieren; bei Verdacht auf Anaphylaxie (z.B. akute Atemnot in Kombination mit Urtikaria) sofortige Epinephrin-Gabe i.m.
- Behandlung der Hypoxämie
- Sauerstoffgabe über Sauerstoffmaske oder Nasenbrille bei SpO2 < 92 % (Ziel: pO2 ≥ 92% bis 94 %)
- nicht-invasive Beatmung (BiPAP, CPAP) oder High-Flow-Therapie
- erwägen bei Kinder, die auf optimierte Standardbehandlung nicht ansprechen
- endotracheale Intubation und Beatmung
- Intubation und mechanische Beatmung können lebensrettende Maßnahmen sein, doch Einsatz bei pädiatrischen Patienten mit Asthma ist mit erheblichen unerwünschten Wirkungen verbunden
- Verabreichung von Bronchodilatatoren
- inhalative kurzwirksame Beta2-Agonisten (Salbutamol) – intermittierende Inhalation
- < 20 kg: 2.5 mg (0.5 mL einer 5 mg/mL-Lösung)
- ≥ 20 kg: 5 mg (1 mL einer 5 mg/mL-Lösung)
- Verdünnung mit NaCl 0.9%, um ein Gesamtvolumen von 3 mL zu erhalten
- inhalative kurzwirksame Beta2-Agonisten (Salbutamol) – kontinuierliche Inhalation
- 0.5 mg/kg/h (max. 15 mg/h) oder
- < 20 kg: 7.5 mg vernebelt über 1 h
- ≥ 20 kg: 15 mg vernebelt über 1 h
- Verdünnung mit NaCl 0.9%
- Ipratropiumbromid
- zusammen mit Salbutamol über die erste Stunde: 3 x 250 µg vernebeltes Ipratropium
- kontinuierliche Vernebelung: bei ≥ 30 kg ggf. auf 3 x 500 µg erhöhen
- inhalative kurzwirksame Beta2-Agonisten (Salbutamol) – intermittierende Inhalation
- Verabreichung von Kortikosteroiden
- 1 – 2 mg/kg Methylprednisolone i.v. (max. 80 – 125 mg)
- 5 – 8 mg/kg Hydrocortisone (max. 400 mg)
- Beurteilung des Ansprechens
- Erwägung anderer Behandlungen, einschließlich Verlegung in eine tertiäre Einrichtung
- 40 mg/kg – 75 mg/kg Magnesiumsulfat i.v. über 20 – 30 min (max. 2.5 g)
- Mg 50% (500 mg/mL) muss verdünnt werden, um Lösung von Mg 2% (20 mg/mL) zu erhalten.
- Salbutamol i.v.
- über Perfusor beginnend mit 1 µg/kg/min (max. 80 µg/min)
- Verabreichung auf Kinderintensivstation
- schrittweise Titration (im Allgemeinen max. 5 µg/kg/min)
- Salbutamol 1 mg/mL muss verdünnt werden, um Salbutamol 0,5 mg/mL zu erhalten
- 40 mg/kg – 75 mg/kg Magnesiumsulfat i.v. über 20 – 30 min (max. 2.5 g)
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