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Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis“ der DGU

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Urologie
Klassifikation gemäß AWMF: S2k
Datum der Veröffentlichung: 31.05.2019
Ablaufdatum: 30.05.2024
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-025.html

Diagnostik

  • Ultraschall ist bildgebende Diagnostik der ersten Wahl sowohl in Akutsituation als auch in allgemeiner Diagnostik und Nachsorge
  • abhängig von sonographischen Befunden und klinischer Situation kann weitere radiologische Diagnostik notwendig werden
  • insbesondere bei V. a. Urosepsis, Fieber oder bei Einzelniere muss sofortige Diagnosesicherung und Therapie angestrebt werden (Neuere Untersuchungen zeigen, dass Sonographie, exspektatives Abwarten oder verzögertes CT bei geringer Interventionswahrscheinlichkeit Alternativen darstellen und ggf. Zahl der CT-Untersuchungen verringern können)

Therapie

  • bei akuten steinbedingten Schmerzen (Kolikschmerz): Metamizol, Paracetamol und Diclofenac (CAVE: Nierenfunktionsstörungen) sind Opioiden vorzuziehn
  • Metamizol ist zusätzlich spasmolytisch und antinozizeptiv an den Harnleitern und daher 1. Wahl bei starken Schmerzen
  • Metamizol (1 g) und Diclofenac (75 mg) sind wirkäquivalent; 2 g Metamizol in Wirkung und Dauer überlegen
  • Diclofenac 75 mg i.m. und Paracetamol 1 g i.v. bei akuter Nierenkolik 0,1 mg/kgKG Morphin i.v. überlegen
  • Ziel ist NRS < 3 bei Ruhe und NRS < 5 während Kolik
  • in Schwangerschaft und Stillzeit ist die Gabe von Paracetamol und Opioiden möglich

Harnsteine bei Kindern

  • Ursachen und Pathophysiologie gleich wie bei adulten Personen
  • Kinder sind Hochrisiko-Steinpatienten
  • klinische Symptomatik ist alterabhängig
    • Flankenschmerz mit Makro- oder Mikrohämaturie eher bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
    • kleine Kinder oft nur gereizt mit unspezifischem Schmerz in der Nabelgegend, ggf. mit Erbrechen
  • Ultraschall auch bei Kindern Verfahren der 1. Wahl

Urolithiasis in der Schwangerschaft

  • Ultraschall ist Bildgebung der 1. Wahl; möglichst keine Diagnostik mit ionisierenden Strahlen
Published inLeitlinien kompakt

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