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Leitlinie „Management of Drowning in Children“ der IAEM

veröffentlichende Fachgesellschaft: Irish Asociation for Emergency Medine
Datum der Veröffentlichung: 01.12.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://iaem.ie/wp-content/uploads/2020/12/IAEM-Clinical-Guideline-Management-of-Drowning-in-Children.pdf

Definitionen gemäß WHO (2005)

  • Ertrinken = „Vorgang, bei dem es zu einer Beeinträchtigung der Atmung durch Untertauchen oder Eintauchen in Flüssigkeit kommt“
  • andere Begriffe wie Beinahe-Ertrinken werden als überholt angesehen

Therapie/Maßnahmen

  • SpO2 zur Schweregradbestimmung und Entscheidungsfindung der notwendigen Therapie
  • EKG hilfreich zur Diagnose von Arrhythmien und des Long-QT-Syndroms sowie kontinuierliche Herzüberwachung
    • EKG-Veränderungen bei Hypothermie berücksichtigen
    • Gefahr von Herzrhythmusstörungen bei Wiedererwärmung
  • min. achtstündige Beobachtung auch bei asymptomatischen Patienten (meistens Ausbildung von Symptomatik innerhalb der ersten Stunde)
  • Erstuntersuchung gemäß pALS/ATLS-Protokoll
    • Traumata eher selten; meist HWS-Verletzungen, daher Immobilisation
  • Hypothermie-Behandlung
    • Einstufung in
      • leicht: 35 bis 32 °C
      • moderat: 32 bis 28 °C
      • schwer: < 28 °C
    • während Reanimation schnelle Wiedererwärmung auf 30°C, dann langsame Weitererwärmung mit einer Rate von 0,25 – 0,5 °C pro Stunde
    • Wiedererwärmung mittels aktiver und passiver externer Wiederwärmungsmaßnahmen (z.B. Entfernen nasser Kleidung, Erhöhung der Raumtemperatur, Verwendung von Wärmelampen oder Wärmepackungen, Applikation gewärmter Infusionslösungen bzw. Beatmung mit erwärmten Gasen etc.)
      • Temperatur erwärmter Infusionen: ca. 39 °C
      • Temperatur erwärmter Gase: ca. 42 °C
    • während Wiedererwärmung kontinuierliches Monitoring (CAVE: kaltes, azidotisches peripheres Blut kann bei Zentralisierung Senkung der Körperkerntemperatur, pH-Wertsenkung sowie Hypotonie verursachen)

Reanimation nach Ertrinken

  • Reanimation gemäß pALS
  • max. 3 Defibrillationen bei Temperatur < 30 °C bis Temperatur wieder > 30 °C ist
  • kein Adrenalin oder Amiodaron bei Temperatur < 30 °C; bei Temperatur zwischen 30 und 34 °C Verdoppelung des Applikationszeitintervalls
  • Beendigung von Reanimationsmaßnahmen
    • Entscheidung immer von Fall zu Fall zu treffen durch einen Arzt
    • Hypothermie bei Ertrinken hat in gemäßigten Klimazonen keinen neuroprotektiven Effekt und sollte nicht als Prädiktor für das Überleben oder das neurologische Outcome angesehen werden
    • ECMO ist ebenfalls von Fall zu Fall in Absprache mit der Ziel-ITS in Betracht zu ziehen; eine längere/verlängerte Wiederbelebung/ECMO-Therapie führt bei folgenden Faktoren zu einem schlechten Outcome:
      • Asystolie als vorliegender Herzrhythmus
    • Submersionszeit von mehr als 10 Minuten
    • schwere Hyperkaliämie
Published inLeitlinien kompakt

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