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Leitlinie „Acute Respiratory Failure“ des JTS

veröffentlichende Fachgesellschaft: Joint Trauma System – Department of Defense Center of Excellence for Trauma
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 23.01.2017
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://jts.health.mil/index.cfm/PI_CPGs/cpgs

Grundsätzliches

  • ARDS entwickelt sich als Folge einer direkten oder indirekten Verletzung der Lunge
  • Ursachen: direkte Verletzung, Lungenkontusionen, Inhalationsverletzungen und Fettembolien sowie indirekte Lungenverletzungen (massive Transfusionen, septischer Schock, schwere akute Pankreatitis)
  • Berliner Definition „akutes ARDS“
    • innerhalb einer Woche beginnend
    • PEEP von ≥ 5 cm H2O erforderlich
    • Schweregrade
      • mildes ARDS = PaO2- zu FiO2-Verhältnis (P:F) von > 200 und ≤ 300
      • moderates ARDS = P:F von >100 und ≤ 200.
      • schweres ARDS = P:F von ≤ 100

Diagnostik

  • Abklärung, ob Atemversagen aufgrund direkter oder indirekter Lungenverletzung wahrscheinlich ist oder Notwendigkeit einer mechanischen Beatmungsunterstützung besteht
  • Differentialdiagnosen abklären
  • Abklärung, ob kardiales Lungenödem und/oder Flüssigkeitsüberlastung als Ursache oder Mitursache für das Atemversagen wahrscheinlich ist

DIAGNOSE
Bei Patienten, bei denen aufgrund der CXR-Befunde und der Einstellungen des Beatmungsgeräts der Verdacht auf ARDS besteht, sollte die Diagnose anhand der folgenden Leitlinien bestätigt werden.

Therapie

  • volumen- oder druckkontrollierte Beatmung mit
    • VT von ca. 6 – 8 mL/kg
    • Plateaudruck ≤ 30 cmH2O bei volumenkontrollierter Beatmung
      oder
      Inspirationsdruck von 30 – 35 cmH2O bei druckkontrollierter Beatmung
      • allmählich senken, um ein VT von 6-8 mL/kg zu erreichen
    • PEEP von min. 5 cmH2O
    • FiO2, sodass ein SpO2 von 88 – 95 % (PaO2 von 55 – 80 mmHg) erreicht wird
  • 30 min Beatmung, damit sich der Gasaustausch ausbalancieren kann
  • BGA um P:F-Verhältnis zu berechnen
    • pH ≥ 7,3
  • ggf. Low-Level-Rekrutierungsmanöver durch Halten eines Drucks von 40 cmH2O für 40 sec

Indikationen für die Einleitung einer extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) bei Atemversagen

  • P:F-Verhältnis <100 oder Plateaudruck > 30 cmH2O trotz optimalen Beatmungsmanagements
  • respiratorische Azidose mit pCO2>70 und einem pH-Wert <7,25 trotz optimalem Beatmungsmanagement
  • Einleitung von ARDS-Therapien wie PEEP > 15 cmH2O, Bauchlage, verlängerte Muskelrelaxierung)
Published inLeitlinien kompakt

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