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Leitlinie „Betreuung von Neugeborenen diabetischer Mütter“ der GNPI

veröffentlichende Fachgesellschaft: Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin
Klassifikation gemäß AWMF: S2k
Datum der Veröffentlichung: 01.07.2017
Ablaufdatum: 31.01.2021
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/024-006.html

  • bei rund 1 % aller Schwangeren besteht bereits vor der Schwangerschaft ein Diabetes mellitus, bei ca. 4 % aller Schwangeren kommt es im Verlauf der Schwangerschaft zu einem Gestationsdiabetes
  • Blutglukosekonzentrationen nach der Geburt
  • fetale Blutglukosekonz. liegen im Durchschnitt 9 – 10 mg/dl unter den zeitgleichen mütterlichen Werten
  • infolge der abrupten Unterbrechung der Glukosezufuhr nach Durchtrennung der Nabelschnur bei fortgesetzt tiefer Insulinsekretionsschwelle kommt es in den ersten zwei Lebensstunden zu einem Abfall der mittleren Blutglukosekonz. auf 50 – 60 mg/dl
  • untere Grenze des Normalbereichs (5. Perzentile bzw. 2 Standardabweichungen unterhalb des Mittelwerts) liegt bei gesunden reifen Neugeborenen in den ersten beiden Stunden bei etwa 25 mg/dL, danach bis zum Ende des zweiten Lebenstages bei 35 – 45 mg/dL; im Alter von 1 – 2 h liegen bei 6 % aller Neugeborenen die Blutglukosekonz. unter 35 mg/dL, bei 10 % unter 40 mg/dL und bei 19 % unter 45 mg/dL, danach steigen die Blutglukosekonzentrationen kontinuierlich an
  • Folgen neonataler Hypoglykämien
    • Gehirn des Neugeborenen ist für Funktionsfähigkeit auf ausreichende Glukosezufuhr angewiesen, bei besonders niedrigen Blutglukosekonzentrationen kann es als Ausdruck einer Unterversorgung des Gehirns mit Glukose und einer sympathischen Gegenregulation zu Symptomen wie Zittrigkeit, Irritabilität, Apnoen, Tachypnoe, schwachem oder schrillem Schreien, Hypotonie, Lethargie, Trinkschwäche oder Krampfanfällen kommen; Symptome verschwinden normalerweise rasch nach Anheben der Blutglukosekonzentration
  • Diagnose und Behandlung postnataler Hypoglykämien
    • Definition neonataler Hypoglykämien und die Angabe von Grenzwerten, unterhalb derer bei Neugeborenen mit einer Glukosezufuhr begonnen werden sollte, divergieren erheblich
    • während viele englische Autoren obligate intravenöse Behandlung bei Blutglukosekonz. < 20 mg/dL bei asymptomatischen bzw. < 45 mg/dL bei symptomatischen Neugeborenen empfehlen und im übrigen Werte > 35 mg/dL in den ersten beiden Lebenstagen für ausreichend erachten, empfehlen die AAP und die CPS ein Hypoglykämie-Screening für Risikoneugeborene (Kinder diabetischer Mütter, hypertrophe Neugeborene, hypotrophe Neugeborene, späte Frühgeborene, zusammen genommen rund 25 % aller Neugeborenen) mit Zielwerten über 45 bzw. 47 mg/dL bei Messungen im Alter zwischen 4 und 24 h. Werte unter 32 mg/dL bzw. 35 mg/dL in dieser Zeitspanne sollen mit intravenöser Glukosezufuhr behandelt werden, bei Werten dazwischen soll durch häufiges Anlegen oder andere Formen der oralen Nahrungszufuhr versucht werden, Werte über 45 bzw. 47 mg/dL zu erreichen
Published inLeitlinien kompakt

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