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Leitlinie „Early management of adult traumatic spinal cord injury in patients with polytrauma“ der WSES & EANS

veröffentlichende Fachgesellschaft: World Society of Emergency Surgery (WSES) & European Association of Neurosurgical Societies (EANS)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 18.01.2024
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1186/s13017-023-00525-4

  • sofortige lebenserhaltende Maßnahmen wie z.B. Intubation, mechanische Beatmung, hämodynamische Unterstützung, extraspinale Chirurgie/interventionelle Radiologie zur Blutungskontrolle usw. bei allen Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma sowie ggf. weiteren lebensbedrohlichen Erkrankungen/Verletzungen
  • wirbelsäulenschonende, achsengerechte Lagerung bei Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma zur Prävention sekundärer Auswirkungen auf die verletzte Wirbelsäule
  • dringende neurologische Untersuchung und Bildgebung (Ganzkörper-CT) bei Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma ohne weitere lebensbedrohliche Erkrankungen/Verletzungen oder nach kardiopulmonaler Stabilisierung
  • Durchführung Wirbelsäulen-MRT bei allen Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma ohne weitere lebensbedrohliche Erkrankungen/Verletzungen oder nach kardiopulmonaler Stabilisierung zur Bestimmung des Schweregrads der Rückenmarksschädigung und der OP-Notwendigkeit
  • dringende OP (Dekompression/Wirbelsäulenstabilisierung) innerhalb von 24 h nach Trauma bei allen Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma ohne weitere lebensbedrohliche Erkrankungen/Verletzungen oder nach kardiopulmonaler Stabilisierung erwägen
  • Aufrechterhaltung eines Ziel-MAP > 85 mmHg bei lebensbedrohlichen Blutungen oder Notfall-Wirbelsäulenoperation (ggf. kurzfristig niedrigere Werte tolerieren)
  • Ziel-Hb entsprechend der Anämietoleranz der Patient*innen anpassen (bei Hb < 7 g/dL umgehende Erythrozytentransfusion; ggf. höheren Schwellenwert bei „Risikopatient*innen“ wie z.B. bei älteren Patient*innen und/oder Patient*innen mit eingeschränkten kardiovaskulären Reserven aufgrund vorbestehenden Herzerkrankungen)
  • Ziel-PaO2 zw. 60 – 100 mmHg (7,9 – 13,3 kPa)
  • Ziel-PaCO2 zw. 35 – 40 mmHg (4,7 – 5,3 kPa)
  • Ziel-Thrombozytenzahl (PLT) > 50.000/mm3 bei lebensbedrohlichen Blutungen bzw. > 75.000 – 100.000/mm3 bei Wirbelsäulenoperationen (Dekompression/WS-Stabilisierung)
  • falls verfügbar, Einsatz von PoC-Tests wie z.B. TEG, ROTEM o.Ä. zur Beurteilung und Optimierung der Gerinnungsfunktion
  • frühzeitige Absetzung von Antikoagulanzien/Thrombozytenaggregationshemmern bei Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma, welche eine lebensbedrohliche Blutung oder eine Notfall-Wirbelsäulenoperation haben
  • Erythrozyten/Plasma/Thrombozyten-Transfusion im Verhältnis 1/1/1 zu Beginn des Massentransfusionsprotokolls, nachfolgend Anpassung anhand Laborwerte
  • keine hochdosierte Kortikosteroidtherapie bei Patient*innen mit traumatischen Rückenmarksverletzungen im Rahmen eines Polytrauma
Published inLeitlinien kompakt

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