Zum Inhalt springen

Leitlinie „Eclampsia“ der NAEMSP, ACOG & NAEMT

veröffentlichende Fachgesellschaft: National Association of EMS Physicians (NAEMSP), American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) & National Association of Emergency Medical Technicians (NAEMT)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 16.04.2025
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://naemsp.org/wp-content/uploads/2025/04/Hemorrhage-Model-EMS-Guideline_with-logos_Secured-1.pdf

Grundsätzliches

  • Eklampsie ist gekennzeichnet durch neu auftretende tonisch-klonische, fokale oder multifokale Krampfanfälle, bei denen keine anderen Ursachen wie eine Hypoglykämie oder Drogen-/Alkoholentzug vorliegen
  • Patientinnen mit einer Eklampsie können einen arterielle Hypertonie haben, diese ist aber nicht obligat –> liegt eine Hypertonie vor, so sollte eine Therapie der selbigen erfolgen
  • Eklampsie ist eine zeitkritische Krankheit

Empfehlungen („All EMS Clinicians“)

  • initiale Beurteilung gemäß ABCDE-Schema
  • Lagerung der Patientin in Linksseitenlage zur Aspirationprävention oder Verringerung anderer Atemwegskomplikationen (CAVE: wenn Patientin für Atemwegsmanagement oder andere Maßnahmen in Rückenlage gebracht werden muss, für manuelle Verschiebung des Uterus nach links sorgen)
  • ggf. O2-Gabe mit Ziel-SpO2 von > 94 %, Atemwegssicherung und/oder Beatmung
  • pvK-Anlage für medikamentöse Therapie
  • Überwachung der Vitalparameter (RR-Messung mind. alle 15 min; bei RRsys ≥ 160 oder RRdia ≥ 110 mmHg Befolgen der Leitlinie „Elevated Blood Pressure in Pregnancy and Postpartum“ der NAEMSP & ACOG)

erweiterte Maßnahmen („Advanced EMS Clinicians“)

  • Gabe von Magnesiumsulfat als Therapie der 1. Wahl
    • initial 4 g Magnesiumsulfat als Loading-Dosis über 20 min
    • falls i.v. nicht möglich, 10 g Magnesiumsulfat i.m. als Loading-Dosis (5 g in jede Gesäßbacke), ggf. Verdünnung mit 1 mL Lidocain 2 %ig zur Verringerung von Beschwerden
    • später Magnesiumsulfat über Infusionspumpe mit Laufrate von 2 g/h als Erhaltungsdosis
  • Vielzahl der eklamptischen Anfälle klingt innerhalb kurzer Zeit spontan ab –> wenn Anfall trotz Gabe von Magnesiumsulfat länger als 5 min anhält (z.B. Status epilepticus), andere Ursachen für Krampfanfall sowie die Gabe von Benzodiazepinen zur Durchbrechung des Krampfes erwägen
  • RR-Messung, nachdem der Krampfanfall sistiert ist und Magnesiumsulfat verabreicht wurde (RR-Messung alle 15 min; bei RRsys ≥ 160 oder RRdia ≥ 110 mmHg Befolgen der Leitlinie „Elevated Blood Pressure in Pregnancy and Postpartum“ der NAEMSP & ACOG)
Published inLeitlinien kompakt

Sei der Erste der einen Kommentar abgibt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert