veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
Klassifikation gemäß AWMF: S1
Datum der Veröffentlichung: 22.07.2018
Ablaufdatum: 21.07.2023
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/012-029.html
präklinisches Management
Analyse des Unfallhergangs
- Sensibilisierung bei
- ventralem Anprall am Unterschenkel
- Hämatom oder Schmerz in der Kniekehle
- Patellafrakturen (v.a. distaler Pol)
- Schaftfrakturen der unteren Extremität
- Polytrauma
Notfallmaßnahmen und Transport
- Vermeiden weiterer Belastung des Kniegelenks
- Kühlung Gelenk unter Vermeidung lokaler Kälteschäden
- Schienung des Beines bei schmerzhafter Instabilität
- Klinisch Knieluxation ausschließen
- Analgesie
- Überprüfung der Durchblutung, Motorik, Sensibilität
Dokumentation
- Unfallzeit
- Unfallablauf (Luxation möglich?)
- Untersuchungsbefund
- Gelenkerguss (nicht zwingend bei HKB-Ruptur)
- Prellmarken
- Hämatom Kniekehle
- Funktionszustand / Funktionsbeeinträchtigung
- Schmerzen
- periphere Durchblutung, Motorik, Sensibilität
- Rupturknacken
- Zerreissungsgefühl
Anamnese
- Analyse des Verletzungsmechanismus
- Anamnese im Akutfall
- Unfallmechanismus rekonstruieren
- Repositionsmanöver nach Unfall (DD Knieluxation, DD Patellaluxation)
- Vorschäden
- funktionelle Situation vor dem Unfall
- Beruf
- soziale Situation
- gesetzlich versicherter Unfall
- Anamnese im Akutfall
- Verletzungsmechanismus
- häufig äußere Einwirkung im Sinne eines Anpralltraumas mit ventraler Tibia
- seltener Knieverdreh- oder Hyperextensionstrauma
- gesetzliche Unfallversicherung
- in Deutschland muss der Patient bei allen Arbeitsunfällen, bei Unfällen auf dem Weg von und zur Arbeit, bei Unfällen in Zusammenhang mit Studium, Schule und Kindergarten sowie allen anderen gesetzlich versicherten Tätigkeiten einem zum Durchgangsarztverfahren zugelassenen Arzt vorgestellt werden
- Unfallmeldung durch Arbeitgeber, wenn Unfall Arbeitsunfähigkeit von > 3 Kalendertagen oder den Tod zur Folge hat
Vorerkrankungen und Verletzungen
- Arthrose
- traumatische Vorschäden
- Bandinstabilitäten (z.B. laterales Kollateralband)
- Gelenkerguss
- vorderer Knieschmerz
- Ausfallzeiten
- Giving way
- Voroperationen
- Meniskusverletzungen
- Immobilisierung
- Ausübung kniebandgefährdender Sportarten
- rheumatische Erkrankungen
- neurogene Vorerkrankungen
- Allergien
- Thrombose
- allgemeine Gelenkerkrankungen
wichtige Begleitumstände
- andere Verletzungen
- Voroperationen
- intraartikuläre Injektionen
- vorausgegangene Thrombosen und Embolien & gefäßchirurgische Eingriffe
- Einnahme gerinnungsrelevanter Medikamente (z.B. ASS, Hormone)
- Adipositas
- Beinachsen-, Längenabweichung
- Medikamente
- Alkoholkonsum, Drogenkonsum
Symptome
- Kniekehlenschmerz
- Zerreißungsgefühl beim Unfallereignis
- Gelenkerguss optional
- Instabilitätsgefühl optional
- Hämatom Kniekehle / Wade
- Verschiebegefühl Oberschenkel gegen Unterschenkel
- Kapselschmerz
- Streck- und Beugehemmung
- Pseudoblockade
Diagnostik
- Prellmarke ventrale Tibia
- Hämatom Kniekehle/Wade
- Ergusspalpation
- Palpation knöcherner Landmarken und Bandansätze
- Ausschluss von Begleitverletzungen:
- Stabilitätsprüfung Kollateralbänder
- Stabilitätsprüfung vorderes Kreuzband
- aktive und passive Bewegungsprüfung auch gg. Widerstand (Ruptur Streckapparat?)
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