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Leitlinie „Hypertension in pregnancy – diagnosis and management“ des NICE (Update 2023)

veröffentlichende Fachgesellschaft: The National Institute for Health and Care Excellence
Datum der Veröffentlichung: 17.04.2023
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.nice.org.uk/guidance/ng133

Symptomatik Präeklampsie

  • starke Kopfschmerzen
  • Sehstörungen (Verschwommenheit, Blitze vor den Augen)
  • starke Schmerzen knapp unterhalb der Rippen
  • Erbrechen
  • plötzliches Anschwellen des Gesichts, der Hände oder Füße

Red Flags Präeklampsie

  • anhaltender RR sys > 160 mmHg
  • Kreatinin-Anstieg (> 90 mmol/L oder > 1 mg/100 mL)
  • Alanin-Transaminase-Anstieg (> 70 I.E./L)
  • Abfall Thrombozytenzahl (< 150.000/μL)
  • Anzeichen drohende Eklampsie
  • Anzeichen drohendes Lungenödem
  • andere Anzeichen einer schweren Präeklampsie
  • Verdacht auf fetale Gefährdung

Risikofaktoren

  • Nulliparität (keine Geburt währen der reproduktiven Phase)
  • Alter > 40 Jahre
  • Schwangerschaftsintervall > 10 Jahre
  • Präeklampsie in der Familienanamnese
  • Mehrlingsschwangerschaft
  • BMI > 35 kg/m2
  • Präeklampsie oder Schwangerschaftsbluthochdruck in der Vorgeschichte
  • vorbestehende Gefäßerkrankung
  • vorbestehende Nierenerkrankung

Therapie

  • zur Prävention der Hypertonie keine Gabe von
    • Stickstoffmonoxid-Donatoren
    • Progesteron
    • Diuretika
    • niedermolekulares Heparin
  • Labetalol zur Behandlung der Schwangerschaftshypertonie (alternativ Nifedipin oder Methyldopa)
  • Transport auf ITS bei schwerer Hypertonie, schwerer Präeklampsie/Eklampsie

Therapie bei RR 140/90 – 159/109 mmHg (Bluthochdruck)

  • keine routinemäßige Einweisung ins Krankenhaus
  • pharmakologische Behandlung erwägen, wenn RR > 140/90 mmHg bleibt
  • RR-Ziel < 135/85 mmHg

Therapie bei RR > 160/110 (schwere Hypertension)

  • Einweisung ins KH; wenn RR unter 160/110 mmHg fällt, Behandlung wie bei Bluthochdruck
  • pharmakologische Behandlung für alle Frauen
  • RR-Ziel < 135/85 mmHg
  • RR-Messung alle 15 – 30 min, bis RR < 160/110 mmHg

Therapie der Präeklampsie/Eklampsie

  • bei Präeklampsie Magnesiumsulfat i.v. erwägen, v.a. bei Patientinnen, die einen eklamptischen Anfall hat oder früher hatte, sowie bei folgenden Indikatoren
    • anhaltende/wiederkehrende starke Kopfschmerzen
    • Übelkeit oder Erbrechen
    • epigastrische Schmerzen
    • Oligurie und schwerer Bluthochdruck
    • fortschreitende Verschlechterung der Labor-Blutwerte
  • Gabe von 4 g Magnesiumsulfat i.v. über 5 – 15 min, gefolgt von Infusion mit 1 g/h über 24 h
  • wiederkehrende Anfälle mit weiteren Dosis von 2 – 4 g behandeln, ebenfalls über 5 – 15 min
  • keine Gabe von Diazepam, Phenytoin oder anderen Antikonvulsiva
  • sofortige Gabe von Labetalol (oral oder i.v.), Nifedipin oral oder Hydralazin i.v. bei schwerer Hypertonie
  • bis zu 500 mL kristalloider Flüssigkeit vor oder gleichzeitig mit der ersten Dosis von Hydralazin i.v. präpartal erwägen (max. 80 mL/h, außer bei weiteren Flüssigkeitsverlusten )
  • kein Dexamethason oder Betamethason zur Behandlung des HELLP-Syndroms
Published inLeitlinien kompakt

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