veröffentlichende Fachgesellschaft: New Zealand’s National Children’s Hospital (Starship)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 02.06.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://starship.org.nz/guidelines/intranasal-fentanyl
Grundsätzliches
- analgetische Dosis ist niedriger als sedierende Dosis
- kann Schmerzwerte innerhalb von 5 min deutlich senken
- Wirkungsdauer von min. 30 min
- rasche Absorption (therapeutische Werte innerhalb von 2 min) und hohe Bioverfügbarkeit (min. 50 %)
- gleichwertige Analgesie wie Morphin i.m. und i.v.
Indikationen
- Kinder > 1 Jahr mit mäßigen bis starken Schmerzen (z.B. Verbrennungen, V.a. Frakturen)
- v.a. auch nützlich vor Anlage eines pVK oder in Situationen, in denen die Anlage nicht möglich ist
relative Kontraindikationen
- Kinder < 1 Jahr
- Schädel-Hirn-Trauma, Thoraxtrauma, Abdominaltrauma und Hypovolämie
Durchführung
- in einer 1 mL-Spritze 1 mL einer 100 µg/2 mL-Lösung aufziehen
- Spritze mit MAD versehen
- Dosierung
- 1,5 µg/kg (min. 20 µg, max. 100 µg)
- ggf. bei Bedarf zweite Dosis mit 0,5 µg/kg nach 10 min
- i.n.-Applikation ist auf die Behandlung von Patient*innen < 70 kg beschränkt
- Patient*in an Monitoring anschließen (SpO2, HF, RR)
- Patient*in darauf hinweisen, dass er/sie nicht niesen, schniefen o.Ä. soll
- Patient*in sollte im 45°-Winkel liegen und die Spritze waagerecht gehalten in das Nasenloch eingeführt werden
- CAVE
- vorherige Narkotika-Gabe kann zu Medikamentenakkumulation führen
- Applikation ggf. nicht möglich bei verstopfter Nase oder anatomischen Anomalien
mögliche unerwünschte Wirkungen
- ungewöhnlich
- Übelkeit, Erbrechen
- Sedierung (prophylaktische Anwendung von Antiemetika in Pädiatrie nicht erforderlich)
- Selten (nicht beschrieben bei i.n.-Applikation)
- Atemdepression
- erhöhte Muskelrigidität (einschließlich Thorax)
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