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Leitlinie „Kinderschutz in der ärztlichen Praxis“ des KKG

veröffentlichende Fachgesellschaft: Kompetenzzentrum Kinderschutz im Gesundheitswesen NRW
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 23.06.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.kkg-nrw.de/fileadmin/pdf/P2109008_A4_Leitfaden_Kinderschutz-in-der-Praxis_WEB.pdf

gewichtige Anhaltspunkte für Kindesmisshandlung

beim Kind selbst

  • Hinweise auf Vernachlässigung, körperliche oder sexuelle Gewalt
  • Bericht über kindeswohlgefährdende familiäre Umstände oder häusliche Überforderungssituationen
  • auffällige Untersuchungsbefunde oder Hinweise auf eine Vernachlässigung der Gesundheitsfürsorge
  • mangelnder Pflegezustand des Kindes
  • mangelnder Ernährungszustand des Kindes oder extreme Adipositas
  • distanzloses Verhalten des Kindes
  • ungewöhnliche Verletzungen, z. B.:
    • sehr ausgeprägte Verletzungen gleich welcher Art
    • ungewöhnliches Aussehen (bspw. musterartige Ausprägung)
    • ungewöhnliche („geschützte“) Lokalisation (u. a. Lippen, Zähne, Mundinnenraum, Augenlider, Ohren, Gesäß, Genital etc.)
    • nicht versorgte (alte) Verletzungen
    • Verletzungen bei nicht-mobilen Kindern (Verletzung „unpassend“ für das Alter des Kindes)

beim Erwachsenen

  • Äußerung der Patientin/des Patienten über eine häusliche Überforderung/Probleme
  • Familien in psychosozialen Belastungssituationen (z. B. Armut, Arbeitslosigkeit, frühe und/oder alleinerziehende Elternschaft, sprachliche Isolation, Partnerschaftskonflikte, fehlende Bildung, schwere Erkrankung eines Familienmitgliedes)
  • psychische Auffälligkeiten, Erkrankungen bei den Eltern/Betreuungsperson(en)
  • bekanntes Gewaltpotential oder delinquentes Verhalten bei den Eltern/Betreuungsperson(en)
  • depressive, suizidale oder aggressive Gedanken der Eltern/Betreuungsperson(en)
  • Substanzkonsum (unabhängig von der konsumierten Substanz) und anderes Suchtverhalten der Eltern/Betreuungsperson(en) (wie z. B. Spiel-, Sex- oder Kaufsucht)
  • gesundheitliche Einschränkungen, die die Versorgung eines Kindes beeinträchtigen
  • berichteter hoher Versorgungsbedarf oderBedürfnisse des Kindes
  • medikamentöse Behandlungen, die die Versorgung und Beaufsichtigung eines Kindes beeinträchtigen
Published inIm Notfall PsychiatrieLeitlinien kompakt

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