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Leitlinie „Management of Orthopaedic Trauma“ des ACS

veröffentlichende Fachgesellschaft: American College of Surgeons
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 01.11.2015
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.facs.org/quality-programs/trauma/quality/best-practices-guidelines/

  • bei offenen Frakturen Antibiotika-Gabe innerhalb von einer Stunde nach Unfallzeitpunkt
  • Tetanus-Impfung-Auffrischung, wenn der Patient eine unvollständige Grundimmunisierung hatte, wenn die letzte Auffrischungsdosis > 10 Jahre zurückliegt oder wenn der Zeitpunkt der letzten Impfung unbekannt ist
  • Kompartment-Syndrom
    • zuverlässigste frühe klinische Befunde sind:
      • Schmerzen, die in keinem Verhältnis zur Verletzung stehen (d.h. Schmerzen zunächst gut kontrollierbar und dann refraktär werden und/oder eskalierende Analgetika-Dosen erfordern)
      • Schmerzen bei passiver Dehnung der Muskulatur innerhalb des betroffenen Kompartiments
      • Parästhesien des/der durch das/die Kompartiment(e) verlaufenden Nerv(en)
    • bei Verdacht auf Kompartmentsyndrom frühe Fasziotomie mit langen, großzügigen Haut- und Faszieneinschnitten durchgeführen, um alle Kompartimente der betroffenen Extremität freizulegen; Einschnitte am Ende des Eingriffs offen lassen
  • Beckenfraktur
    • bei allen hämodynamisch stabile Patienten mit (V.a.) Beckenfraktur Querschnittsbildgebung, um das Ausmaß der Verletzung und das Vorhandensein einer Beckenblutung zu beurteilen
    • bei hämodynamisch instabilen Patienten mit Beckenfrakturen vorübergehende Stabilisierung des Beckens mit Beckenschlinge oder einer anderen, ggf. auch provisorischen, Variante
    • frühzeitige Aktivierung eines massiven Transfusionsprotokolls in Betracht ziehen

Transport/-indikationen

  • Transport in ein regionales Traumazentrum bei
    • einfachen Frakturen ohne signifikante Weichteilverletzungen oder neurovaskuläre Beeinträchtigung
    • Patienten ohne größere medizinische Komorbiditäten
  • Transport in ein Level-I- oder Level-II-Traumazentrum bei Patienten mit
    • instabiler Beckenfraktur mit größerem Transfusionsbedarf innerhalb von sechs Stunden
    • komplexe Becken- oder Acetabulumfrakturen
    • Fraktur oder Dislokation mit Verlust der distalen Pulse
    • Wirbelfrakturen oder Befunde die auf eine Rückenmarksverletzung hindeuten
    • mehr als zwei unilaterale Rippenfrakturen oder beidseitige Rippenfrakturen mit pulmonaler Kontusion(en)
    • Verletzungen der Arteria carotis, Arteria vertebralis oder anderer erheblicher Gefäßverletzungen
    • beidseitiger Lungenquetschungen mit PaO2 zu FiO2-Verhältnis < 200
    • Leberverletzungen Grad IV oder V mit größerem Transfusionsbedarf innerhalb von sechs Stunden
    • penetrierenden Verletzungen oder offenen Fraktur des Schädels
    • Glasgow Coma Score (GCS) < 14 oder lateralisierende körperliche Untersuchungsergebnisse
    • signifikante Rumpfverletzungen im Zusammenhang mit fortgeschrittener Begleiterkrankung (z.B. KHK oder COPD)
    • sehr hohes oder sehr junges Alter
Published inLeitlinien kompakt

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