Leitlinie „Rhabdomyolysis“ der AAST

veröffentlichende Fachgesellschaft: American Association for the Surgery of Trauma
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 27.01.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: http://dx.doi.org/10.1136/tsaco-2021-000836

• V.a. Rhabdomyolyse besteht bei Patienten mit einer großen Anzahl traumatischer Verletzungen mit Beteiligung des Muskelgewebes, insbesondere bei Patienten mit Quetschungen an den Extremitäten oder verstümmelten Extremitäten, sowie bei Patienten mit Gefäßverletzungen oder Muskelischämie mit anschließender Reperfusion
• V.a. Rhabdomyolyse besteht bei jedem Patienten mit einer Erkrankung, die zu erhöhter metabolischer Belastung der Myozyten führt, die das verfügbare ATP-Angebot übersteigt; z.B. als Folge extremer Anforderungen an die Skelettmuskulatur bei körperlicher Betätigung, von exogenen Substanzen wie Medikamenten oder Toxinen, von genetischen Defekten oder Myopathien, die die Muskelzellen beeinträchtigen, sowie von Infektionen sein
• Rhabdomyolyse kann asymptomatisch; zu den häufig auftretenden klinischen Symptomen gehören z.B. akute Muskelschwäche, Schmerzen/Empfindlichkeit und Schwellung (Dolor, Tumor) der betroffenen Extremität oder Körperregion, auch der Urin kann dunkel gefärbt (teefarben) sein
• Flüssigkeitszherapie entweder mit Ringer-Laktatlösung oder Kochsalzlösung (0,9 % oder 0,45 %) mit Anfangsrate von 400 mL/Stunde beginnen, wobei eine zielgerichtete Therapie mit eine Urinausscheidung von 1 – 3 mL/kg/Stunde bis zu 300 mL/Stunde angestrebt
• keine Verwendung von Natriumbicarbonat oder Diuretika zur Vorbeugung akuter Nierenschädigung bei Rhabdomyolyse
• Hyperkaliämie, Hyperphosphatämie und Hypokalzämie sind häufige Elektrolytanomalien; Hyperkaliämie muss rechtzeitig korrigiert werden muss, um das Risiko von Herzrhythmusstörungen zu verringern