veröffentlichende Fachgesellschaft: Surviving Sepsis Campaign
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 07.02.2020
Ablaufdatum: 06.02.2025
Quelle/Quelllink: https://www.sccm.org/SurvivingSepsisCampaign/Guidelines/Pediatric-Patients
Diagnostik
- Screening zur rechtzeitigen Erkennung eines septischen Schocks und anderer Sepsis-assoziierter Organstörungen
- so schnell wie möglich Bekämpfung der Ursachen der Sepsis so nach der Diagnose einer Infektion
Therapie
- Antibiose
- so schnell wie möglich mit einer antimikrobiellen Therapie beginnen, spätestens nach einer Stunde
- Entfernung von intravaskulären Zugängen, die nachweislich eine Sepsis oder einen septischen Schock verursacht haben, nachdem ein anderer Gefäßzugang gelegt wurde
- Flüssigkeitstherapie
- Verabreichung von bis zu 40 – 60 mL/kg als Bolus (10 – 20 mL/kg je Bolus) mit ausgewogenen/gepufferten kristalloiden Flüssigkeiten anstelle von 0,9 %iger Kochsalzlösung titriert über die erste Stunde
- keine Verwendung von HES und Gelantine
- Verwendung von erweiterten hämodynamischen Parametern, wenn verfügbar, zusätzlich zur Symptomatik, um die Flüssigkeitstherapie zu steuern
- Verwendung von Kristalloiden anstelle von Albumin für die initiale Flüssigkeitstherapie
- Vasopressoren
- keine Empfehlung für mittleren arteriellen Blutdruck (MAP); MAP zwischen dem 5. und 50. Perzentile oder größer als das 50. Perzentil für das jeweilige Alter anvisieren
- Verwendung von Epinephrin anstelle von Dopamin
- eher Noradrenalin als Dopamin verwenden
- keine Empfehlung für ein spezifisches vasoaktives Medikament der ersten Wahl
- keine Empfehlung für Gabe vasoaktiver Substanzen über einen peripheren Zugang
- initial jedoch oft oder manchmal verdünnte Konzentration der vasoaktiven Substanzen über eine periphere Vene, wenn ein zentraler Venenzugang nicht ohne weiteres etabliert werden kann
- additive Gabe von Vasopressin oder Katecholamine weiter hochzutitrieren, wenn hohe Katecholamin-Dosis benötigt wird
- Inotropika bei Kindern mit septischem Schock und Anzeichen von anhaltender Hypoperfusion und kardialer Dysfunktion trotz anderer vasoaktiven Wirkstoffen erwägen
- Atmung/Beatmung/Sauerstoffgabe
- keine Empfehlung, ob Kinder mit flüssigkeitsbedingten, katecholaminresistenten septischen Schock intubiert werden sollen, jedoch werden Kinder mit flüssigkeitsrefraktärem, katecholaminresistentem septischem Schock ohne Atemstillstand häufig intubiert
- keine Etomidate zur Intubation
- Verwendung eines hohen positiven endexpiratorischen Drucks (PEEP)
- keine routinemäßigen Gabe von inhalativem Stickstoffmonoxid (iNO)
- kein Hydrocortison i.v., wenn die Flüssigkeits- und Vasopressorentherapie die hämodynamische Stabilität wiederherstellen können
- keine Empfehlung, welcher Blutzuckerbereich anvisiert werden sollte; in der Praxis herrschte Konsens darüber, das Blutzuckerwerte unter 180 mg/dL (10 mmol/L) anzustreben ist; kein Konsens über untere Grenze des Zielbereichs
- entweder fiebersenkende Therapie oder permissives Fieber
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